Ein amerikanischer Berliner

Gesendet 1987 im RIAS, vorgestellt von Margarete Wohlan · 02.09.2012
Am 4. September 1946 Jahren wurde RIAS Berlin gegründet, der "Rundfunk im amerikanischen Sektor". Die Geschichte des Senders ist eng mit dieser Stadt verknüpft – so wie die Lebensgeschichte von Robert H. Lochner, der von 1961 bis 1968 amerikanischer Direktor der Radio-Station im geteilten Berlin war.
Im Gespräch mit Ingrid Tourneau erinnert sich der Journalist, Diplomat und Dolmetscher an diese Zeit und denkt laut über die grundsätzlichen Aufgaben des RIAS nach.

Er erzählt aber auch von seiner Tätigkeit als Dolmetscher: Wie er mit John F. Kennedy im Rathaus Schöneberg 1963 den historischen Satz "Ich bin ein Berliner" übte. Und bei der Einweihung der Berliner Freiheitsglocke die längsten Sekunden seines Lebens durchlebte, weil seine Übersetzung zu kurz war.

Robert H. Lochner, der 2003 mit 85 Jahren starb, verstand sich als "amerikanischer Berliner": Bis zu seinem 17. Lebensjahr lebte er in Berlin, weil sein Vater Luis P. Lochner von 1923 bis 1941 das Associated-Press-Büro in Berlin leitete. Nach dem Kriegsende kehrte der damals 27-Jährige sofort nach Deutschland zurück. Sein persönlicher und humorvoller Blick auf Deutschland ist eine auf Band gebannte Zeitgeschichte.