Ein Amerikaner in Weimar

Carl St. Clair ist angekommen in Weimar! Seine erste Spielzeit war ein Erfolgstrip, die Musiker haben sich für den richtigen Mann entschieden. Er begreift seine Programme im Konzertsaal immer als ein Abenteuer, er will verführen, unterhalten und fordern, hat dabei stets die Belange der Kapelle im Sinn: Die Musiker müssen motiviert mitziehen, müssen begeistert spielen, egal, ob es um Klassiker oder Neutöner geht.
Sie ist eine der ältesten Kapellen der Welt und damit steht die Staatskapelle auch für Orchestertradition in Deutschland. Das Gründungsjahr 1491 läßt sich exakt belegen, Kurfürst Friedrich III. hat die vokal-instrumentale Ernestinisch-Sächsische Hofkapelle gegründet - mit Sicherheit haben die Historiker ihm auch deshalb den Beinamen "Der Weise" gegeben. Die Kapelle war schon zu Friedrichs Zeiten auf Achse, in der großen Residenz unterwegs, wurde sesshaft und hat unter Johann Hermann Schein eine Blütezeit erlebt. Heinrich Schütz komponierte für das Orchester. Johann Sebastian Bach war Konzertmeister, Herzogin Anna Amalia hat die Funktion als Theaterorchester gestärkt, als Goethe Theaterdirektor war, spielte die Kapelle eine ganze Reihe von Mozartopern. Liszt hat als Hofkapellmeister die Traditionen aufgemischt und Weimar zum Mekka für Musiker gemacht. Richard Strauss war fünf Jahre zweiter Kapellmeister und hat einige Uraufführungen geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Hermann Abendroth der Kapelle wieder zu Größe und Qualität verholfen. In den 90er Jahren wurde sie auf knapp 100 Musiker verstärkt und ist somit das einzige A-Orchester des Freistaates Thüringen. Die Kapelle setzt weiterhin auf die Kombination von großen Traditionen und Programminnovation.

In der Konzertpause:
Edelsteine und Ladenhüter -
neue CDs für Kinder mit klassischer Musik
Das leidige Thema Weihnachtsgeschenke! Wie groß und unübersichtlich ist das Angebot an Kassetten, Videos, CDs und anderen Medien für Kinder. Doch wenn man genauer hinsieht, lichtet sich der Nebel! Es gibt gar nicht so viele liebevolle, aufwändige Tonträger voller Qualität, die auch noch neu und originell sind. Denn "Gute Musik für Kinder" ist eine Marktnische. Und man muss ein wenig Mut aufbringen, um Kriterien zu benennen, nach denen man Massenware und Qualitätsprodukte unterscheiden kann. Das ist ein korrektes sauberes Musizieren der erkennbaren musikalischen Vorlage. Kinder finden es nämlich nicht schön oder niedlich, wenn eine Kinderstimme oder ein Kinderchor furchtbar schräg und nuschelig oder gar falsch singen. Sie hören dann lieber Erwachsenen zu, die gekonnt singen und spielen. Aber man darf ihnen auch keine ausgemusterten Schauspieler vorsetzen, die für den halben Preis mal eben ein Märchen einsprechen oder das xte Recycling bewährter Aufnahmen von vor 50 Jahren.
Es gab sie auch dieses Jahr wieder, die Edelsteine unter den Kinder-CDs - und sie sind unschwer zu unterscheiden von den Ladenhütern und den Recyclingprodukten.
Ein Pausenbeitrag von Volker Michael.

Orchesterlandschaft im Umbruch - ein Gespräch mit dem Thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus



Live aus der Weimarhalle

Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 49 f-Moll ("La passione")

Richard Danielpour
"A Child’s Reliquary", Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester

ca. 21:00 Uhr Konzertpasue mit Nachrichten

Peter Tschaikowsky
Schwanensee-Suite op. 20a


Isabelle Faust, Violine
Jens Peter Maintz, Violoncello
Staatskapelle Weimar
Leitung: Carl St. Clair