Ein Alkoholiker rennt um sein Leben

"Bis ans Ende der Welt und zu mir selbst"

32:44 Minuten
Robby Clemens beim Laufen durch die Wüste Atacama.
Robby Clemens unterwegs in der Wüste Atacama. © Robby Clemens
Jana Münkel im Gespräch mit Utz Dräger · 03.09.2021
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Robby Clemens hat nach der Wende alles verloren: seine Firma und auch sein privates Vermögen. Er beginnt zu trinken, seine Familie holt ihn regelmäßig von der Straße. Doch dann nimmt Robby Clemens' Schicksal eine Kehrtwende.
Alles beginnt mit einem der größten Immobilienskandale der Nachkriegszeit. Robby Clemens hängt mittendrin. Als auf einer Baustelle die Zahlungen ausbleiben, geht sein Handwerksbetrieb pleite: "Wir haben dann am Ende 2,2 Millionen D-Mark verloren. Die waren weg."
Die Firma insolvent, sein privates Vermögen gepfändet, das Haus zwangsversteigert und seine gesamte Familie hängt mit im Schlamassel. "Mit dem Wissen begann dann auch die Trinkerei. Ich habe mir jeden Abend den Schmerz weggespült", erinnert sich Clemens.
Mit Anfang dreißig steht er vorm Abgrund, er ist alkohol- und nikotinabhängig. Dann kommt die Kehrtwende. Knapp zehn Jahre später läuft Clemens einmal um die Welt. Aus dem Alkoholiker ist ein Extremläufer geworden: "Ich habe ein neues Leben geschenkt bekommen."
Robby Clemens beim Nordpolmarathon.
Robby Clemens beim Nordpolmarathon.© Robby Clemens
In Robbys Geschichte geht es um Erfolg und Scheitern – und um einen Menschen, der von beidem sehr viel erlebt hat. Die Autorin Jana Münkel erzählt, was das mit ihm gemacht hat, mit seiner Lebenseinstellung, aber vor allem mit seinem Bild von sich selbst.

Robby Clemens hat zwei Bücher über seine Geschichte geschrieben: "Ich lauf dann mal los" ist 2014 erschienen, 2019 kam "Bis ans Ende der Welt und zu mir selbst – Zu Fuß vom Nordpol Richtung Südpol" raus.

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