Eichel: Mit 1,2 Milliarden lässt sich keine große Bankenkrise abfedern

03.04.2010
In der Diskussion um die geplante Zwangsabgabe für Banken hat der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) davor gewarnt, die Bedeutung einer solchen Abgabe bei der Bewältigung künftiger Finanzmarktkrisen zu überschätzen.
Eichel sagte, mit 1,2 Milliarden im Jahr könne man keine große Bankenkrise abfedern, sondern die Bankenabgabe sei nur ein Instrument unter mehreren, das nicht überschätzt werden dürfe. Gleichwohl sprach sich der ehemalige Bundesfinanzminister dafür aus, auch andere Akteure der Finanzwirtschaft mit dieser Abgabe zu belegen: "Die Bankenabgabe muss auf alle erstreckt werden, also auch die Versicherungen, auch die Hedgefonds", betonte Eichel.

"Viel wichtiger" als die Bankenabgabe sind Eichel zufolge schärfere Regeln bei der Eigenkapitalunterlegung. Je größer die Bank, desto größer müsse der Eigenkapitalanteil sein und je risikoreicher das Geschäft: "Nehmen Sie Hedgefonds, wo ja mit wenig Eigenkapital und riesigen Kredithebeln gearbeitet wird. Wenn dann ganz andere Eigenkapitalunterlegungen verlangt werden, dann hören solche risikoreichen Geschäfte von selber auf."