Ehrendoktorwürde für Holocaust-Überlebende Margot Friedländer

    Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer
    Margot Friedländer liest aus ihrem Buch "Versuche, dein Leben zu machen" vor. © picture alliance/dpa/Foto: Britta Pedersen
    26.05.2022
    Die 100-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer hat am Mittwoch die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin erhalten. Mit der Auszeichnung für den Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften würden ihre Verdienste "als Zeitzeugin der Verfolgung und des Überlebens in der Schoah, als engagierte Anwältin öffentlicher Geschichte, als Botschafterin der Erinnerung und der Menschlichkeit für jüngere Generationen" gewürdigt, begründete die Universität. Die Laudatio hält die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann. Zudem werde der Berliner Historiker Paul Nolte ein Gespräch mit Friedländer und einem Geschichtsstudenten führen. Friedländer stammt aus einer jüdischen Familie und wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Margot Friedländer überlebte das Lager Theresienstadt, wanderte nach dem Krieg in die USA aus und zog 2010 zurück in ihre Heimatstadt. Als Zeitzeugin erzählt sie vor allem in Schulen von ihren Erfahrungen. In einem Interview sagte sie, sie spreche "im Namen derer, die nicht sprechen können", und nicht nur für die sechs Millionen Juden, sondern "im Namen aller, die ermordet wurden und die gelitten haben".