EHEC-Verzehrwarnungen sind berechtigt
Die berechtigte Forderung nach schärferen Kontrollen und mehr Personal in der Lebensmittel-Überwachung erheben Fachleute bei jedem Lebensmittel-Skandal. Das Problem ist, dass sie anschließend wirkungslos verhallt.
Wenn in der Öffentlichkeit die Angst vor Gift in Lebensmitteln grassiert, dann raten die Fachleute meistens zur Besonnenheit: Überschrittene Grenzwerte bei Pestiziden, Dioxin in Eiern und ähnliche Funde werden regelmäßig mit dem Hinweis beantwortet, dass hohe Sicherheitsmargen den Verbraucher schützen, dass der Konsument eigentlich nichts zu befürchten habe.
Dieses Mal ist es anders: Das Robert-Koch-Institut rät angesichts der Todesfälle durch EHEC-Bakterien vom Konsum von rohen Gurken, Tomaten und Blattsalat ab. Eine riesige Produktgruppe steht unter Generalverdacht, obwohl, nein weil noch niemand weiß, wo der Erreger wirklich herkommt - es kann durchaus mehrere Quellen geben. Hunderte schwer Erkrankte, mehrere Tote - die neue EHEC-Variante hat es wirklich in sich.
Weil die Herkunft der Gefahr noch immer im Dunkeln liegt, schießen Vermutungen ins Kraut, versuchen möglicherweise betroffene Produzenten, wirtschaftlichen Schaden abzuwenden und ihr Produkt vom Verdacht reinzuwaschen. Deutsche Bauern sind empört über die Warnung der Gesundheitsschützer und fordern stattdessen schärfere Kontrollen in Spanien - und wenn das nicht hilft, sogar Importbeschränkungen. Die spanischen Wettbewerber wenden sich genauso empört an die Europäische Union und verweisen im Gegenzug auf eine umgekippte Gurken-Palette auf dem Hamburger Großmarkt. Dort könnte die Infektion schließlich auch herkommen. Doch um Umsatzausfälle von Gemüsebauern geht es allenfalls am Rande - Menschenleben sind gefährdet.
Solange keine Klarheit herrscht über Herkunft und Verbreitungsweg des Erregers, ist die pauschale Warnung die einzige Möglichkeit der Verantwortlichen, den Schaden zu begrenzen. EHEC-Bakterien werden immer wieder in Lebensmitteln gefunden, sie gelten allgemein als Hinweis auf eine schlechte Hygiene bei der Produktion. Dagegen helfen schärfere Kontrollen und mehr Personal in der Lebensmittel-Überwachung.
Diese berechtigte Forderung erheben Fachleute bei jedem Lebensmittel-Skandal. Das Problem ist, dass sie anschließend wirkungslos verhallt. Einheitliche Standards in Europa werden angesichts der grenzüberschreitenden Handelsströme zwar immer wichtiger - aber die Verantwortung deutschen Kontrollinstitutionen schmälert das nicht. Hierzulande ist die Lebensmittekontrolle Ländersache, was ebenfalls Zersplitterung und unterschiedlichen Qualitätsniveaus Vorschub leistet. Eine Reform und eine finanzielle und personelle Stärkung der Lebensmittel-Aufsicht ist überfällig. Die Absatzeinbrüche der Gemüsebauern zeigen auch, dass die Kunden dem derzeitigen System nicht trauen.
Der Verbraucher sollte darauf nicht warten. Strikte Hygiene in der eigenen Küche und gründliches Waschen von Obst und Gemüse sollten selbstverständlich werden, dies verringert die Infektionsgefahr entscheidend. Das wenigstens hat auch in der globalisierten Welt der Lebensmittel jeder selbst in der Hand.
Dieses Mal ist es anders: Das Robert-Koch-Institut rät angesichts der Todesfälle durch EHEC-Bakterien vom Konsum von rohen Gurken, Tomaten und Blattsalat ab. Eine riesige Produktgruppe steht unter Generalverdacht, obwohl, nein weil noch niemand weiß, wo der Erreger wirklich herkommt - es kann durchaus mehrere Quellen geben. Hunderte schwer Erkrankte, mehrere Tote - die neue EHEC-Variante hat es wirklich in sich.
Weil die Herkunft der Gefahr noch immer im Dunkeln liegt, schießen Vermutungen ins Kraut, versuchen möglicherweise betroffene Produzenten, wirtschaftlichen Schaden abzuwenden und ihr Produkt vom Verdacht reinzuwaschen. Deutsche Bauern sind empört über die Warnung der Gesundheitsschützer und fordern stattdessen schärfere Kontrollen in Spanien - und wenn das nicht hilft, sogar Importbeschränkungen. Die spanischen Wettbewerber wenden sich genauso empört an die Europäische Union und verweisen im Gegenzug auf eine umgekippte Gurken-Palette auf dem Hamburger Großmarkt. Dort könnte die Infektion schließlich auch herkommen. Doch um Umsatzausfälle von Gemüsebauern geht es allenfalls am Rande - Menschenleben sind gefährdet.
Solange keine Klarheit herrscht über Herkunft und Verbreitungsweg des Erregers, ist die pauschale Warnung die einzige Möglichkeit der Verantwortlichen, den Schaden zu begrenzen. EHEC-Bakterien werden immer wieder in Lebensmitteln gefunden, sie gelten allgemein als Hinweis auf eine schlechte Hygiene bei der Produktion. Dagegen helfen schärfere Kontrollen und mehr Personal in der Lebensmittel-Überwachung.
Diese berechtigte Forderung erheben Fachleute bei jedem Lebensmittel-Skandal. Das Problem ist, dass sie anschließend wirkungslos verhallt. Einheitliche Standards in Europa werden angesichts der grenzüberschreitenden Handelsströme zwar immer wichtiger - aber die Verantwortung deutschen Kontrollinstitutionen schmälert das nicht. Hierzulande ist die Lebensmittekontrolle Ländersache, was ebenfalls Zersplitterung und unterschiedlichen Qualitätsniveaus Vorschub leistet. Eine Reform und eine finanzielle und personelle Stärkung der Lebensmittel-Aufsicht ist überfällig. Die Absatzeinbrüche der Gemüsebauern zeigen auch, dass die Kunden dem derzeitigen System nicht trauen.
Der Verbraucher sollte darauf nicht warten. Strikte Hygiene in der eigenen Küche und gründliches Waschen von Obst und Gemüse sollten selbstverständlich werden, dies verringert die Infektionsgefahr entscheidend. Das wenigstens hat auch in der globalisierten Welt der Lebensmittel jeder selbst in der Hand.