Egon Bahr: Ein sensibler Mensch
Der ehemalige Kanzler Helmut Schmidt verfügt nach Einschätzung von Egon Bahr nicht nur über ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Schmidt zeichne sich auch durch seine Sensibilität aus, betonte Bahr.
Gabi Wuttke: Helmut Schmidt wird heute 90 Jahre alt. Mit 60 hat er uns regiert, mit 70 belehrt, mit 80 genervt, jetzt sind wir total von ihm bezaubert. So war jüngst im Streiflicht der „Süddeutschen Zeitung“ über ihn zu lesen, über den Bundeskanzler außer Dienst, den ehemaligen Bundesminister und Fraktionsvorsitzenden, den Hamburger Senator und ausgezeichneten Offizier, den Sozialdemokraten.
Helmut Schmidt: Ich halte den Wohlfahrtsstaat, wie wir ihn in Deutschland haben, für die größte kulturelle Leistung, die im ganzen 20. Jahrhundert in Deutschland zu Stande gebracht worden ist, und den möchte ich auf jeden Fall erhalten und nicht gefährden.
Wir haben uns bisher nicht dazu entschließen können, jemand gegen seinen Willen zu evakuieren, aber auch diese Menschen müssen natürlich nun versorgt werden.
Der Terrorismus hat auf die Dauer keine Chance, denn gegen den Terrorismus steht nicht nur der Wille der staatlichen Organe; gegen den Terrorismus steht der Wille des ganzen Volkes.
Tausend Stunden, Tausend Tage der Verhandlung sind unendlich viel besser, als ein einziges Mal zu schießen.
Der Bundeskanzler weiß, dass man reisende Leute nicht aufhalten soll.
Das Leben währet 70 Jahre, aber wenn es hoch kommt sind es 80 Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, dann ist das Mühe und Arbeit gewesen.
Wuttke: … resümiert Helmut Schmidt. – Mit einem großen Sozialdemokraten wollen wir jetzt an Helmut Schmidts 90. Geburtstag sprechen: mit Egon Bahr. Guten Morgen, Herr Bahr.
Egon Bahr: Guten Morgen, Frau Wuttke.
Wuttke: Ein langes Leben, Mühe und Arbeit, ist Helmut Schmidt die verkörperte Disziplin, oder haben Sie ihn auch mal wirklich hemdsärmelig gelassen erlebt?
Bahr: Zunächst mal: der Zusammenschnitt, den ich da mitgehört habe mit ihm, ist eigentlich genug, um ihn zu kennzeichnen und dem braucht man wenig hinzuzufügen oder kann man nur wenig hinzufügen – mit der Ausnahme, dass er in seinem letzten Lebensabschnitt, nämlich außer Dienst, den Abstand, die Toleranz und den Respekt, der sich zu einer Bewunderung und zu einer wirklichen Popularität der Beliebtheit gesteigert hat, das alles ist eine Einheit geworden.
Was Ihre Frage angeht: Ich habe ihn mehrfach erlebt. Ich sage jetzt mal hemdsärmelig nicht nur am Bramsee, sondern auch im Kanzlerbungalow in Bonn als Menschen, der sehr sensibel ist, was gar nicht anders möglich ist. Wenn einer so musikalisch ist wie Schmidt, geht das nur, wenn er über die notwendige Sensibilität verfügt. Das heißt ein Mensch, der genau weiß, wie und mit wem er Dinge besprechen kann, die man nur unter Freunden besprechen kann, auf die man sich verlassen kann.
Wuttke: Wenn Sie sagen, Helmut Schmidt ist ein sensibler Mensch, dann muss man natürlich auch aus der Kenntnis, die Sie haben, weil Sie ihn seit Jahrzehnten kennen, sagen, dass sein Hang zur Belehrung und auch seine Unduldsamkeit ja sprichwörtlich geworden sind. Ist dieser Hang zur Belehrung und die Unduldsamkeit die Kehrseite auch der Prinzipienfestigkeit, die sich dem Dialog und der Öffnung für Neues ja auch oft verweigert hat?
Bahr: Erstens ist er ein Mensch. Das heißt, er kann irren. Und er hat natürlich auch Fehler gemacht, und das weiß er, und er gibt sie nicht so gerne zu. Das ist ja auch natürlich. Diese beiden Seiten von ihm sind seiner Disziplin geschuldet. Er ist ein Mann mit einer hohen Selbstdisziplin, der seine Sensibilität auch schützen wollte und will. Das ist jetzt anders geworden, jedenfalls dadurch, dass er nun in der Lage ist, nicht mehr barsch, nicht mehr unbedingt, nicht mehr im Befehlston, sondern einfach das verkündet, was er für richtig hält und sagenswert hält – ohne Rücksicht, die er nicht mehr zu nehmen braucht.
Wuttke: Wenn Sie sagen, dass er jetzt sagt, was er für richtig hält, dann möchte ich genau diesen Punkt aufgreifen. Er hat ja in den letzten Jahren mehrmals eingestanden, nicht sonderlich gerne Bundeskanzler gewesen zu sein. Ist das aus Ihrer Sicht ernst zu nehmen, oder mit der Kenntnis der Geschichte und der Umstände doch ein bisschen, obwohl es für Helmut Schmidt gar nicht zu passen scheint, kokett?
Bahr: Ein Stückchen Koketterie ist sicher dabei. Ich habe ihn seinerzeit aus dem Zimmer des Bundeskanzlers im Palais Schaumburg runtergebracht zu seinem Wagen. Brandt hatte ihm gesagt, nun musst du es machen. Das war gewissermaßen alles klar. Und als wir da zu der Treppe gingen, die runterführte, ging er schwer atmend und langsam, als ob er die Last der Verantwortung für den Staat schon auf seinen Schultern spürte, und hat mir genau das gesagt, was Sie gerade gesagt haben: Das habe ich eigentlich nicht gewollt. – Und ich habe ihm widersprochen und habe ihm gesagt: natürlich wolltest Du es. Du hast nur nicht mehr geglaubt, dass Du es werden würdest. Das hat sich aus der Situation ergeben. – Und dann war es reine Koketterie, glaube ich, als er hinzugefügt hat: Ich weiß gar nicht, ob ich’s kann. – Da bin ich sehr unwirsch zu ihm geworden und habe gesagt: das ist natürlich Quatsch. Du weißt, dass Du es kannst, und Du kannst es ja auch.
Wuttke: Schauen wir mal auf die innenpolitische Lage in den 70er Jahren unter seiner Kanzlerschaft. Atomkraftgegner waren für Helmut Schmidt Umweltidioten und die Friedensbewegung, die hat er vergrault mit dem NATO-Doppelbeschluss. Stünde die SPD heute woanders, wenn er das politisch linke Spektrum nicht so rigoros ausgegrenzt hätte?
Bahr: Ich unterhalte mich ungern über Fragen, was wäre gewesen wenn.
Wuttke: Schade!
Bahr: Nein. Geschichte ist Geschichte und da kann man nur sagen, Fehler haben alle gemacht. Und wer macht keine Fehler, wenn er Macht hat? Und wenn er dann nichts tut, könnte das der größte Fehler sein. Wir sollten uns über Tatsachen unterhalten und sie bewerten, aber nicht, was wäre gewesen wenn.
Wuttke: Aber Tatsache ist: Sie waren gegen den NATO-Doppelbeschluss und Helmut Schmidt dafür.
Bahr: Ja, natürlich! Ich habe eine andere Meinung gehabt und ich konnte sie begründen und ich habe sie auch begründet und ich habe sie behalten. Er hat seine Meinung gehabt und das war auch verantwortungsvoll und er hat sie auch behalten. Wir haben uns immer während der ganzen Jahre unterhalten können, sprechen können, überlegen können, beraten können, weil er wusste, na gut – das sage ich jetzt mal zu meinen Gunsten –, dass ich nicht intrigant bin und nicht hinter seinem Rücken irgendetwas tun würde, und wir haben diese Meinung behalten bis vor ganz kurzer Zeit, als wir ein langes politisches Gespräch über die Vergangenheit gehabt haben, und jeder hat seine Meinung behalten und begründet bis zum heutigen Tag. Zum Schluss hat er das zusammengefasst und hat fröhlich lächelnd gesagt, „we agree to disagree“, also wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind. Das ist eine, sage ich jetzt mal, wirklich große und sehr angenehme menschliche Erfahrung.
Wuttke: Ich habe Sie aber richtig verstanden, dass die SPD heute woanders stünde, hätte sich Helmut Schmidt damals im einen oder anderen Fall anders verhalten?
Bahr: Das kann ja sein, aber das können Sie nicht beweisen und ich auch nicht.
Wuttke: Helmut Schmidt sagt über Sie, Sie seien sein Freund. Sie haben auch gesagt, dieses Verhältnis zwischen ihnen beiden hat sich zumindest im hohen Alter verändert. Sie als Freund, Herr Bahr, haben Sie Helmut Schmidt jemals geraten, er möge doch das Rauchen lassen?
Bahr: Nein! Ich bin doch nicht verrückt! Erstens werde ich nie in meinem Leben vergessen und habe mich ja auch immer daran gehalten, als Brandt 1972 nach diesem schrecklichen Wahlkampf sich die Stimmbänder schälen lassen musste. Da durfte er auch nicht rauchen. Und er hat mir hinterher gesagt: Du, mach das nie, ich habe jeden Tag zwei Fehler gemacht. Ich habe gemerkt, dass ich Fehler gemacht habe, und ich konnte es nicht verhindern. – Also um Gottes Willen nicht plötzlich mit dem Rauchen aufhören. Außerdem: jetzt bin ich ja sowieso der Meinung, es lohnt nicht mehr aufzuhören. Diesen Genuss dem Schmidt nehmen zu wollen, so verrückt bin ich doch nicht.
Wuttke: Egon Bahr im Deutschlandradio Kultur am heutigen 90. Geburtstag von Helmut Schmidt. Herr Bahr, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wir sprechen uns allerspätestens an Ihrem 90. Geburtstag wieder.
Bahr: Das hoffe ich sehr, Frau Wuttke. In Ordnung!
Wuttke: Machen Sie’s gut!
Bahr: Ebenso. Tschüß!
Wuttke: Tschüß!
Helmut Schmidt: Ich halte den Wohlfahrtsstaat, wie wir ihn in Deutschland haben, für die größte kulturelle Leistung, die im ganzen 20. Jahrhundert in Deutschland zu Stande gebracht worden ist, und den möchte ich auf jeden Fall erhalten und nicht gefährden.
Wir haben uns bisher nicht dazu entschließen können, jemand gegen seinen Willen zu evakuieren, aber auch diese Menschen müssen natürlich nun versorgt werden.
Der Terrorismus hat auf die Dauer keine Chance, denn gegen den Terrorismus steht nicht nur der Wille der staatlichen Organe; gegen den Terrorismus steht der Wille des ganzen Volkes.
Tausend Stunden, Tausend Tage der Verhandlung sind unendlich viel besser, als ein einziges Mal zu schießen.
Der Bundeskanzler weiß, dass man reisende Leute nicht aufhalten soll.
Das Leben währet 70 Jahre, aber wenn es hoch kommt sind es 80 Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, dann ist das Mühe und Arbeit gewesen.
Wuttke: … resümiert Helmut Schmidt. – Mit einem großen Sozialdemokraten wollen wir jetzt an Helmut Schmidts 90. Geburtstag sprechen: mit Egon Bahr. Guten Morgen, Herr Bahr.
Egon Bahr: Guten Morgen, Frau Wuttke.
Wuttke: Ein langes Leben, Mühe und Arbeit, ist Helmut Schmidt die verkörperte Disziplin, oder haben Sie ihn auch mal wirklich hemdsärmelig gelassen erlebt?
Bahr: Zunächst mal: der Zusammenschnitt, den ich da mitgehört habe mit ihm, ist eigentlich genug, um ihn zu kennzeichnen und dem braucht man wenig hinzuzufügen oder kann man nur wenig hinzufügen – mit der Ausnahme, dass er in seinem letzten Lebensabschnitt, nämlich außer Dienst, den Abstand, die Toleranz und den Respekt, der sich zu einer Bewunderung und zu einer wirklichen Popularität der Beliebtheit gesteigert hat, das alles ist eine Einheit geworden.
Was Ihre Frage angeht: Ich habe ihn mehrfach erlebt. Ich sage jetzt mal hemdsärmelig nicht nur am Bramsee, sondern auch im Kanzlerbungalow in Bonn als Menschen, der sehr sensibel ist, was gar nicht anders möglich ist. Wenn einer so musikalisch ist wie Schmidt, geht das nur, wenn er über die notwendige Sensibilität verfügt. Das heißt ein Mensch, der genau weiß, wie und mit wem er Dinge besprechen kann, die man nur unter Freunden besprechen kann, auf die man sich verlassen kann.
Wuttke: Wenn Sie sagen, Helmut Schmidt ist ein sensibler Mensch, dann muss man natürlich auch aus der Kenntnis, die Sie haben, weil Sie ihn seit Jahrzehnten kennen, sagen, dass sein Hang zur Belehrung und auch seine Unduldsamkeit ja sprichwörtlich geworden sind. Ist dieser Hang zur Belehrung und die Unduldsamkeit die Kehrseite auch der Prinzipienfestigkeit, die sich dem Dialog und der Öffnung für Neues ja auch oft verweigert hat?
Bahr: Erstens ist er ein Mensch. Das heißt, er kann irren. Und er hat natürlich auch Fehler gemacht, und das weiß er, und er gibt sie nicht so gerne zu. Das ist ja auch natürlich. Diese beiden Seiten von ihm sind seiner Disziplin geschuldet. Er ist ein Mann mit einer hohen Selbstdisziplin, der seine Sensibilität auch schützen wollte und will. Das ist jetzt anders geworden, jedenfalls dadurch, dass er nun in der Lage ist, nicht mehr barsch, nicht mehr unbedingt, nicht mehr im Befehlston, sondern einfach das verkündet, was er für richtig hält und sagenswert hält – ohne Rücksicht, die er nicht mehr zu nehmen braucht.
Wuttke: Wenn Sie sagen, dass er jetzt sagt, was er für richtig hält, dann möchte ich genau diesen Punkt aufgreifen. Er hat ja in den letzten Jahren mehrmals eingestanden, nicht sonderlich gerne Bundeskanzler gewesen zu sein. Ist das aus Ihrer Sicht ernst zu nehmen, oder mit der Kenntnis der Geschichte und der Umstände doch ein bisschen, obwohl es für Helmut Schmidt gar nicht zu passen scheint, kokett?
Bahr: Ein Stückchen Koketterie ist sicher dabei. Ich habe ihn seinerzeit aus dem Zimmer des Bundeskanzlers im Palais Schaumburg runtergebracht zu seinem Wagen. Brandt hatte ihm gesagt, nun musst du es machen. Das war gewissermaßen alles klar. Und als wir da zu der Treppe gingen, die runterführte, ging er schwer atmend und langsam, als ob er die Last der Verantwortung für den Staat schon auf seinen Schultern spürte, und hat mir genau das gesagt, was Sie gerade gesagt haben: Das habe ich eigentlich nicht gewollt. – Und ich habe ihm widersprochen und habe ihm gesagt: natürlich wolltest Du es. Du hast nur nicht mehr geglaubt, dass Du es werden würdest. Das hat sich aus der Situation ergeben. – Und dann war es reine Koketterie, glaube ich, als er hinzugefügt hat: Ich weiß gar nicht, ob ich’s kann. – Da bin ich sehr unwirsch zu ihm geworden und habe gesagt: das ist natürlich Quatsch. Du weißt, dass Du es kannst, und Du kannst es ja auch.
Wuttke: Schauen wir mal auf die innenpolitische Lage in den 70er Jahren unter seiner Kanzlerschaft. Atomkraftgegner waren für Helmut Schmidt Umweltidioten und die Friedensbewegung, die hat er vergrault mit dem NATO-Doppelbeschluss. Stünde die SPD heute woanders, wenn er das politisch linke Spektrum nicht so rigoros ausgegrenzt hätte?
Bahr: Ich unterhalte mich ungern über Fragen, was wäre gewesen wenn.
Wuttke: Schade!
Bahr: Nein. Geschichte ist Geschichte und da kann man nur sagen, Fehler haben alle gemacht. Und wer macht keine Fehler, wenn er Macht hat? Und wenn er dann nichts tut, könnte das der größte Fehler sein. Wir sollten uns über Tatsachen unterhalten und sie bewerten, aber nicht, was wäre gewesen wenn.
Wuttke: Aber Tatsache ist: Sie waren gegen den NATO-Doppelbeschluss und Helmut Schmidt dafür.
Bahr: Ja, natürlich! Ich habe eine andere Meinung gehabt und ich konnte sie begründen und ich habe sie auch begründet und ich habe sie behalten. Er hat seine Meinung gehabt und das war auch verantwortungsvoll und er hat sie auch behalten. Wir haben uns immer während der ganzen Jahre unterhalten können, sprechen können, überlegen können, beraten können, weil er wusste, na gut – das sage ich jetzt mal zu meinen Gunsten –, dass ich nicht intrigant bin und nicht hinter seinem Rücken irgendetwas tun würde, und wir haben diese Meinung behalten bis vor ganz kurzer Zeit, als wir ein langes politisches Gespräch über die Vergangenheit gehabt haben, und jeder hat seine Meinung behalten und begründet bis zum heutigen Tag. Zum Schluss hat er das zusammengefasst und hat fröhlich lächelnd gesagt, „we agree to disagree“, also wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind. Das ist eine, sage ich jetzt mal, wirklich große und sehr angenehme menschliche Erfahrung.
Wuttke: Ich habe Sie aber richtig verstanden, dass die SPD heute woanders stünde, hätte sich Helmut Schmidt damals im einen oder anderen Fall anders verhalten?
Bahr: Das kann ja sein, aber das können Sie nicht beweisen und ich auch nicht.
Wuttke: Helmut Schmidt sagt über Sie, Sie seien sein Freund. Sie haben auch gesagt, dieses Verhältnis zwischen ihnen beiden hat sich zumindest im hohen Alter verändert. Sie als Freund, Herr Bahr, haben Sie Helmut Schmidt jemals geraten, er möge doch das Rauchen lassen?
Bahr: Nein! Ich bin doch nicht verrückt! Erstens werde ich nie in meinem Leben vergessen und habe mich ja auch immer daran gehalten, als Brandt 1972 nach diesem schrecklichen Wahlkampf sich die Stimmbänder schälen lassen musste. Da durfte er auch nicht rauchen. Und er hat mir hinterher gesagt: Du, mach das nie, ich habe jeden Tag zwei Fehler gemacht. Ich habe gemerkt, dass ich Fehler gemacht habe, und ich konnte es nicht verhindern. – Also um Gottes Willen nicht plötzlich mit dem Rauchen aufhören. Außerdem: jetzt bin ich ja sowieso der Meinung, es lohnt nicht mehr aufzuhören. Diesen Genuss dem Schmidt nehmen zu wollen, so verrückt bin ich doch nicht.
Wuttke: Egon Bahr im Deutschlandradio Kultur am heutigen 90. Geburtstag von Helmut Schmidt. Herr Bahr, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und wir sprechen uns allerspätestens an Ihrem 90. Geburtstag wieder.
Bahr: Das hoffe ich sehr, Frau Wuttke. In Ordnung!
Wuttke: Machen Sie’s gut!
Bahr: Ebenso. Tschüß!
Wuttke: Tschüß!