Edinburgh Festival 2008

Gegründet wurde das Edinburgh Festival 1947, um das zerstörte Nachkriegseuropa über kulturellen Austausch zu versöhnen und langfristig zusammenzuführen. Inzwischen haben sich unter diesem Namen verschiedene Festivals etabliert, die Theater, Buch, Film und andere Formen kultureller Äußerung zum Inhalt haben. Dazu gehört natürlich auch Musik. Neben Oper, Tanz und Sinfonik findet auch die kleine Form ihren Platz.
Bei ihrem Kammerkonzert spielten der griechische Geiger Leonidas Kavakos und der italienische Pianist Enrico Pace Werke von Alfred Schnittke, Dmitrij Schostakowitsch und Richard Strauss.
Während Schnittke mit der gigantisch besetzten 1. Sinfonie seinen Ideen des Polystilismus massiven Nachdruck verlieh, brauchte er offenbar eine besinnliche Phase. Ganz naiv, fast monostilistisch schuf er – in bester Tradition mit Strawinsky und Prokofjew – eine "barocke" Suite.
Schostakowitsch komponierte seine Violinsonate für David Oistrach zu dessen 60. Geburtstag. 1969 wurde das Stück vom Widmungsträger und Swjatoslaw Richter in Moskau uraufgeführt.
Richard Strauss war selbst ein exzellenter Geiger. Während er sich Mitte der 1880er Jahre der Sinfonischen Dichtung zuwandte entstand die Violinsonate und mutet wie eine erzwungene Reduktion seines immer mehr ausufernden Orchestersatzes an.


Edinburgh Festival
Queen's Hall, Edinburgh
Aufzeichnung vom 18.8.2008


Alfred Schnittke
Suite im alten Stil für Violine und Klavier

Dmitrij Schostakowitsch
Sonate für Violine und Klavier op. 134

Richard Strauss
Sonate für Violine und Klavier Es-Dur op. 18


Leonidis Kavakos, Violine
Enrico Pace, Klavier