Ebola-Epidemie

"Psychologischer Druck kaum aushaltbar"

Ein Mensch, der an Ebola gestorben ist, wird von Helfern in Schutzanzügen beerdigt.
Ein Mensch, der an Ebola gestorben ist, wird von Helfern in Schutzanzügen beerdigt. © dpa / Ahmed Jallanzo
Elmar Frank im Gespräch mit Oliver Thoma · 24.08.2014
Die Zustände in der westafrikanischen Ebola-Region seien grauenhaft, sagt Elmar Frank. Die Menschen in Liberia, Guinea und Sierra Leone machten gerade einen dramatischen Lernprozess durch, so der Generalsekretär der Deutschen Afrika Stiftung.
Der Alltag in den von Ebola betroffenen Staaten Westafrikas verändere sich zurzeit dramatisch, sagte Elmar Frank. Der Generalsekretär der Deutschen Afrika Stiftung hat selbst 30 Jahre lang in Westafrika gelebt. Es sei den Menschen dort klar, dass sie in einer Art Gefängnis lebten, bedroht von einer Krankheit, der man nicht entkommen könne, fasste er im Deutschlandradio Kultur den Lernprozess zusammen, den die Bevölkerung im Gebiet der Epidemie gerade durchmachen müsse.
Die enormen Anstrengungen, die unternommen worden seien um die Menschen für die Gefahren durch die Infektionskrankheit zu sensibilisieren, beurteilte Frank als zunehmend erfolgreich. Aber auch wenn die Betroffenen in Westafrika inzwischen wüssten, wie Ebola übertragen werde, sei der psychologische Druck "kaum aushaltbar".
Frank: Relativ kleine Region betroffen
Frank warnte davor, die Epidemie als Krise des gesamten afrikanischen Kontinentes zu dramatisieren. Die drei im Kern betroffenen westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone hätten zusammen die Fläche Deutschlands und Österreichs und verfügten mit gut 50 Millionen Einwohnern über einen Anteil von 5 Prozent an der afrikanischen Gesamtbevölkerung.
In dieser relativ kleinen Region Westafrikas sei die Lage wegen Ebola allerdings dramatisch: "Dort herrschen grauenhafte Zustände", so Elmar Frank.
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