Ebay will sich neu erfinden
Das Internet-Auktionshaus will die Handelsplattform nach eigenen Angaben noch stärker an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten. So unterteilt Ebay ab kommender Woche unter anderem seine Mitglieder in Privatkunden und gewerbliche Händler, und kassiert dabei auch unterschiedlich hohe Preise. Ob die Kunden das akzeptieren, ist noch ungewiss.
Glaubt man den Marketingexperten von Ebay, dann erfindet sich das Unternehmen neu – allein zum Vorteil der Kunden. Die Werbebotschaften sind so einfach wie die Produkte selbst. Service und Bedienungsfreundlichkeit stehen an erster Stelle. Maximal drei Minuten soll es noch dauern, bis die Ware auf dem elektronischen Marktplatz auftaucht. Ebay will die Verkäufer nicht durch komplizierte Bedienungsanleitungen vergraulen.
Auf der anderen Seite greift Ebay den Käufern beim Einkaufsbummel immer mehr unter die Arme und bietet neue Hilfen an. Die elektronischen Regale werden umgeräumt, die Angebote neu sortiert. In Zukunft erscheinen an erster Stelle werbewirksam die beliebtesten Produkte – genauso wie im richtigen Kaufhaus. Die Umsatztreiber stehen an strategisch wichtigen Stellen. Doch das ist nur ein Baustein der neuen Strategie.
Das Internet-Auktionshaus will die Handelsplattform systematisch weiterentwickeln und an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten, kündigte die Geschäftsführung noch am Montag an. Mit gravierenden Folgen: Ebay unterteilt ab kommender Woche die Mitglieder in Privatkunden und gewerbliche Händler, und kassiert dabei auch unterschiedlich hohe Preise. Preise, die von Ebay immer noch hartnäckig als Gebühren bezeichnet werden. Es ist der Spagat zwischen Flohmarkt und Profihandel unter einem Dach. Im Kern geht es darum, neue Kunden auf die Handelsplattform zu locken und den Umsatz zu erhöhen. Die Angebotsgebühr wird gestrichen, dafür die Verkaufsprovision erhöht. Ob die Kunden die neuen Preise akzeptieren, ist vollkommen ungewiss. Auch das Management ist sich offenbar unsicher und hält sich ein Hintertürchen offen. Das angekündigte Preismodell ist bis auf weiteres befristet und gilt nur für Auktionen, die mit einem Startpreis von einem Euro angeboten werden.
In der Praxis sieht das für einen privaten Verkäufer so aus. Für einen Rasenmäher mit einem Verkaufspreis von 50 Euro verlangt Ebay in Zukunft eine Provision von acht Prozent - also vier Euro.Der Elektroherd im Wert von 500 Euro spült Ebay 26 Euro und 50 Cent in die Unternehmenskasse. Darin enthalten sind eine Pauschale von vier Euro und die Provision von fünf Prozent. Für die goldene Armbanduhr im Wert von 1000 Euro berechnet Ebay eine Gebühr von 36,50 Euro.Unterm Strich sind also nur die Auktionskosten für Schnäppchen bis 33 Euro tatsächlich günstiger geworden.
Die gewerblichen Verkäufer müssen ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, aber nur dann, wenn sie tatsächlich auch etwas verkaufen. Interessant ist das für Verkäufer, die eher seltene und schwer verkäufliche Waren - wie zum Beispiel Antiquitäten - anbieten.
Dreh- und Angelpunkt von Ebay ist das öffentliche Bewertungssystem. Käufer und Verkäufer stellen sich gegenseitig Noten aus, in der Hoffnung, dass das Ansehen steigt. Läuft es gut, hat man eine erstklassige Visitenkarte, läuft es schlecht, steht man öffentlich am Pranger. So funktioniert auch die Auktion im Internet, wo sich die Markteilnehmer nicht kennen.
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Genau dieses Bewertungssystem wird von Ebay nun geändert. Ab kommender Woche dürfen Verkäufer keine negativen Bewertungen mehr abgeben. Dann gibt es nur noch gute oder gar keine Bewertungen. Unseriöse Käufer oder Betrüger haben damit die gleiche Reputation wie tadellose Käufer, die aber aus Faulheit oder Vergesslichkeit nicht bewertet wurden.
Auf der anderen Seite dürfen die Käufer das ganze Notenspektrum ausschöpfen – von gut bis schlecht, und das spüren die Profi-Händler auch in der Kasse. Nur wer gute Geschäfte und Noten vorweist, bekommt den in Aussicht gestellten Händlerrabatt von bis zu 36 Prozent von Ebay – vorausgesetzt der Verkäufer nutzt auch noch das hauseigene Abrechnungs- und Bezahlsystem Paypal. Ein cleverer Schachzug, mit dem die Verkäufer noch enger an das Unternehmen gebunden werden.
Auch die Käufer sollen an die kurze Leine genommen werden. Ebay will diese Kundengruppe über ein Bonusprogramm locken. Bis zu zwei Prozent Rabatt will das Auktionshaus den Käufern gewähren, wenn sie die hauseigene Kreditkarte benutzen, die zusammen mit der Commerzbank herausgegeben wird.
Auf der anderen Seite greift Ebay den Käufern beim Einkaufsbummel immer mehr unter die Arme und bietet neue Hilfen an. Die elektronischen Regale werden umgeräumt, die Angebote neu sortiert. In Zukunft erscheinen an erster Stelle werbewirksam die beliebtesten Produkte – genauso wie im richtigen Kaufhaus. Die Umsatztreiber stehen an strategisch wichtigen Stellen. Doch das ist nur ein Baustein der neuen Strategie.
Das Internet-Auktionshaus will die Handelsplattform systematisch weiterentwickeln und an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten, kündigte die Geschäftsführung noch am Montag an. Mit gravierenden Folgen: Ebay unterteilt ab kommender Woche die Mitglieder in Privatkunden und gewerbliche Händler, und kassiert dabei auch unterschiedlich hohe Preise. Preise, die von Ebay immer noch hartnäckig als Gebühren bezeichnet werden. Es ist der Spagat zwischen Flohmarkt und Profihandel unter einem Dach. Im Kern geht es darum, neue Kunden auf die Handelsplattform zu locken und den Umsatz zu erhöhen. Die Angebotsgebühr wird gestrichen, dafür die Verkaufsprovision erhöht. Ob die Kunden die neuen Preise akzeptieren, ist vollkommen ungewiss. Auch das Management ist sich offenbar unsicher und hält sich ein Hintertürchen offen. Das angekündigte Preismodell ist bis auf weiteres befristet und gilt nur für Auktionen, die mit einem Startpreis von einem Euro angeboten werden.
In der Praxis sieht das für einen privaten Verkäufer so aus. Für einen Rasenmäher mit einem Verkaufspreis von 50 Euro verlangt Ebay in Zukunft eine Provision von acht Prozent - also vier Euro.Der Elektroherd im Wert von 500 Euro spült Ebay 26 Euro und 50 Cent in die Unternehmenskasse. Darin enthalten sind eine Pauschale von vier Euro und die Provision von fünf Prozent. Für die goldene Armbanduhr im Wert von 1000 Euro berechnet Ebay eine Gebühr von 36,50 Euro.Unterm Strich sind also nur die Auktionskosten für Schnäppchen bis 33 Euro tatsächlich günstiger geworden.
Die gewerblichen Verkäufer müssen ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, aber nur dann, wenn sie tatsächlich auch etwas verkaufen. Interessant ist das für Verkäufer, die eher seltene und schwer verkäufliche Waren - wie zum Beispiel Antiquitäten - anbieten.
Dreh- und Angelpunkt von Ebay ist das öffentliche Bewertungssystem. Käufer und Verkäufer stellen sich gegenseitig Noten aus, in der Hoffnung, dass das Ansehen steigt. Läuft es gut, hat man eine erstklassige Visitenkarte, läuft es schlecht, steht man öffentlich am Pranger. So funktioniert auch die Auktion im Internet, wo sich die Markteilnehmer nicht kennen.
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Genau dieses Bewertungssystem wird von Ebay nun geändert. Ab kommender Woche dürfen Verkäufer keine negativen Bewertungen mehr abgeben. Dann gibt es nur noch gute oder gar keine Bewertungen. Unseriöse Käufer oder Betrüger haben damit die gleiche Reputation wie tadellose Käufer, die aber aus Faulheit oder Vergesslichkeit nicht bewertet wurden.
Auf der anderen Seite dürfen die Käufer das ganze Notenspektrum ausschöpfen – von gut bis schlecht, und das spüren die Profi-Händler auch in der Kasse. Nur wer gute Geschäfte und Noten vorweist, bekommt den in Aussicht gestellten Händlerrabatt von bis zu 36 Prozent von Ebay – vorausgesetzt der Verkäufer nutzt auch noch das hauseigene Abrechnungs- und Bezahlsystem Paypal. Ein cleverer Schachzug, mit dem die Verkäufer noch enger an das Unternehmen gebunden werden.
Auch die Käufer sollen an die kurze Leine genommen werden. Ebay will diese Kundengruppe über ein Bonusprogramm locken. Bis zu zwei Prozent Rabatt will das Auktionshaus den Käufern gewähren, wenn sie die hauseigene Kreditkarte benutzen, die zusammen mit der Commerzbank herausgegeben wird.