„Eat-Art“-Begründer und Aktionskünstler Daniel Spoerri ist tot

Er hat Reste von Mahlzeiten auf Tischen festgeklebt, und er machte Kunstwerke, die von seinen Gästen verzehrt werden konnten: Daniel Spoerri war Begründer der „Eat Art“. Nun ist der rumänisch-schweizerische Objektkünstler am Mittwoch im Alter von 94 Jahren in Wien gestorben. Das bestätigte das Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf am Kamp in Österreich der Deutschen Presse-Agentur. Spoerri gilt als Begründer der „Eat Art“. Er war begeisterter Koch und bat Gäste erstmals schon 1959 am Ende einer Mahlzeit, dreckiges Besteck und Teller mit Essensresten stehenzulassen. Er verewigte das zufällige Arrangement mit Klebstoff und hängte es an die Wand. Die sogenannten „Fallenbilder“ sorgten damals für Furore. „Das Frühstück des Kichka I“ wurde im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt. 1968 eröffnete er in Düsseldorf ein Restaurant und betrieb dort auch die Eat-Art-Gallery, wo er Bankette und Happenings organisierte. Mit dem Künstlerpaar Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle und anderen unterzeichnete er 1960 das „Manifest des Neuen Realismus“. Es waren vor allem Objektkünstler, die triviale Gegenstände verwendeten und damit Begriffe wie „Kunst“ und „Kunstwerk“ infrage stellen wollten. Die Gruppe sah sich als Gegenbewegung zur in Paris dominierenden informellen Malerei und der in den USA aufkommenden Pop-Art.