"Easy Money - Spür die Angst"

Von Hannelore Heider · 14.09.2011
Es dreht sich alles um Stockholms Unterwelt in der Verfilmung des Schwedenkrimis "Spür die Angst - Stockholm Crime" von Jens Lapidus. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive dreier Gangster mit moralischen Konflikten.
Die Verfilmung des ersten Teils der international erfolgreichen Romantrilogie "Spür die Angst - Stockholm Crime" von Jens Lapidus ist in Schweden ein großer Publikumserfolg geworden und Joel Kinneman wurde gleich für seine erste Kinohauptrolle mit dem schwedischen Filmpreis ausgezeichnet.

In einem rasanten Drogenthriller spielt er den hochintelligenten Studenten Johann Westlund (JW), der sich ehrgeizig und voller Hoffnung auf ein hochriskantes Drogengeschäft einlässt. Das schnelle Geld ("Easy Money") ist aber nicht nur die große Verlockung, auf einen Schlag aus miesen Verhältnissen in die ersehnten höheren Kreise aufzusteigen. Ahnungslos gerät er mitten in den Krieg rivalisierender Drogenkartelle, zu denen auch die völlig skrupellose serbische Bruderschaft gehört.

Mit dramaturgischer effizienter und vom Zuschauer jederzeit einsehbarer Struktur, einer Handkamera, die den Protagonisten hautnah auf den Fersen ist, harten Schnitten und einem hypnotischem Soundtrack erzählt Daniél Espinosa das Geschehen aus der Perspektive gleich dreier Gangster.

Sowohl JW, als auch der gerade dem Gefängnis entflohene Dealer Jorge (Matias Padin Varela) und selbst der serbische Auftragskiller Mrado (Dragomir Mrsic) sind als Gangster Getriebene mit moralischen Konflikten. So wird der Thriller eher als Drama, denn als Geschichte eines Verbrechens erzählt und fordert unerwartet sogar unsere Anteilnahme heraus.

Damit steht die Romanverfilmung des in Chile geborenen, in Dänemark studierten Daniél Espinosa ganz in der Tradition der berühmten Schwedenkrimis, in denen es immer um mehr geht, als irgendeinen Deal. Wie beim berühmten Vorgänger Stieg Larsson wird auch hier die gesellschaftliche Realität des toleranten Einwanderungslandes Schweden mit menschlichen Leidenschaften und Schwächen zu einem brisanten Gemisch verwoben, das den Zuschauer bis zur letzten Sekunde auf Hochspannung hält.

Schweden 2010; Originaltitel: Snabba Cash; Regie: Daniel Espinosa; Darsteller: Joel Kinnaman, Matias Padin Varela, Dragomir Mrsic, Lisa Henni, Mahmut Suvakci, Jones Danko, Lea Stojanov, Dejan Cukic, Miodrag Stojanovic; 164 Minuten; ab 16 Jahren

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