E.ON vor Radikalumbau

"Schneller als Wirtschaftsminister Gabriel"

Bärbel Höhn, Vorsitzende Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Bündnis 90/Die Grünen).
Bärbel Höhn, Vorsitzende Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Bündnis 90/Die Grünen). © picture alliance / dpa / Tim Brakemeier
Moderation: Vladimir Balzer · 01.12.2014
Kohle- und Atomstrom adé - mit seinem umfassenden Strategiewechsel ist der größte deutsche Energiekonzern E.ON fortschrittlicher als Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, sagt die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn.
Deutschlands größter Energieversorger E.ON steht vor einem radikalen Umbau: Das Unternehmen will sich künftig auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundendienstleistungen konzentrieren. Das Hauptgeschäft mit Atom, Kohle und Gas will E.ON abgeben, wie das Unternehmen am Sonntagabend mitteilte.
Diese Entscheidung des Konzerns bedeute, dass E.ON die Zukunft bei den erneuerbaren Energien sehe, sagte Bärbel Höhn (Bündnis 990/ Die Grünen) im Deutschlandradio Kultur. Wegen ihrer Preis- und Kostenreduktion seien Windkraft oder Photovoltaik für Konzerne inzwischen offensichtlich attraktiver als fossile Kraftwerke. Höhn: "Sie müssen da rein, wenn sie ihr Geschäftsfeld nicht vollkommen verlieren wollen".
Mit ihrem Umdenken seien Unternehmen wie E.ON "schneller als die Politik von Gabriel, die immer noch versucht das Bestehende zu bewahren", sagte die Grünenpolitikerin mit Blick auf die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministers an den Kohlekraftwerken zunächst festzuhalten. Ihre Befürchtung sei allerdings, dass der Konzern nun versuche, die Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke über eine so genannte "bad bank" zu verlagern und die Gesellschaft am Ende damit "sitzen zu lassen".
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