"Durch Vogelgrippe droht ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden"

Der niedersächsische Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister, Hans-Heinrich Ehlen (CDU), rechnet noch über mehrere Jahre mit Vorsichtsmaßnahmen gegen die Vogelgrippe. Auch im Frühjahr werde bei der Rückkehr der Zugvögel aus dem Süden eine Aufstallung des Geflügels wahrscheinlich notwendig sein, sagte Ehlen im Deutschlandradio Kultur.
Er hoffe dagegen, dass die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen den Ausbruch der Vogelgrippe in Deutschland verhindern, sagte der CDU-Politiker. Er verwies auf die Erfahrungen mit der Vogelpest: "Da haben wir sie nicht bekommen und da haben wir auch ein Aufstallungsgebot gehabt."

Falls die Krankheit dennoch ausbrechen sollte, erwartet Ehlen einen "immensen" volkswirtschaftlichen Schaden: "Wir würden dann auch von den Handelswegen abgesperrt werden. Es würde kein Geflügel aus Deutschland irgendwo anders hin verkauft werden können und das sind Dinge, die uns sehr belasten würden." Allein in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und in Holland sei fast die Hälfte des europäischen Geflügels konzentriert. Bei großflächigen Tötungen des Geflügels könne der Schaden in die hunderte Millionen gehen, sagte Ehlen weiter.

In Hinsicht auf eine Gefährdung der Menschen werde alles getan, was möglich sei, betonte Ehlen. Problematisch seien nur Vorkehrungen gegen einen Virus, der erst noch durch Mutation entstehen könnte: "Das ist ja die Crux dabei, weil wir nicht wissen, wie und mit wem dieser Vogelgrippevirus dabei mutiert." Bei dem Grippemedikament Tamiflu gebe es Anzeichen, dass von einigen Privatleuten unnötige Vorräte angelegt worden seien. Eine normale Grippeimpfung sei dagegen grundsätzlich zu empfehlen, sagte Ehlen.