„Durch Schmerz zum Licht“
Der hochmittelalterliche „Stabat mater“-Text ist im Laufe der Jahrhunderte oft vertont worden – doch keine dieser Kompositionen war umstrittener als die durch Giovanni Battista Pergolesi: das letzte Werk des empfindsamen Komponisten, bevor er mit 26 Jahren an Tuberkulose starb, und damit in einer seltsamen biographischen Parallelstellung zum „Requiem“ des gleichfalls jung gestorbenen Wolfgang Amadé Mozart.
Diese Analogie ist freilich auch schon Teil der tief gespaltenen Rezeptionsgeschichte des Stücks: die Reaktionen reichten bereits nach wenigen Jahren von euphorischer Begeisterung – überhöht durch eben jene Stellung des „Stabat mater“ als Schwanengesang eines Frühverstorbenen – bis zu schroffer Ablehnung. Zusätzlich schwer hatte es das klein besetzte, lyrische Werk in der „monumentalen“ Ära der Rezeptionsgeschichte zwischen dem Ausgang der Romantik und der Wiederentdeckung der historischen Aufführungspraxis.
Seither allerdings vollzog sich ein Wandel: sehr viele Dirigenten und Ensembles, die sich dem authentischen Originalklang zu nähern versuchen, haben früher oder später auch Pergolesis Stück für sich entdeckt – und zeigen an dieser überaus innigen, dem franziskanischen Gedankengut entsprungenen Marienhymne, dass ein relativ eng gezogener äußerer Rahmen die Vielfalt der Interpretationen vielleicht eher beflügelt als einengt. Das beginnt schon rein technisch mit der Disposition der beiden Solostimmen, die im Neapel der Entstehungszeit wahrscheinlich durch Kastraten besetzt wurden und deswegen heute alle denkbaren Möglichkeiten offenlassen; in Gerald Felbers Klang-Rundreise, die Aufnahmen zwischen 1970 und der unmittelbaren Gegenwart vorstellt, sind sowohl zwei Frauen- wie Männerduette als auch gemischte Besetzungen zu erleben.
Seither allerdings vollzog sich ein Wandel: sehr viele Dirigenten und Ensembles, die sich dem authentischen Originalklang zu nähern versuchen, haben früher oder später auch Pergolesis Stück für sich entdeckt – und zeigen an dieser überaus innigen, dem franziskanischen Gedankengut entsprungenen Marienhymne, dass ein relativ eng gezogener äußerer Rahmen die Vielfalt der Interpretationen vielleicht eher beflügelt als einengt. Das beginnt schon rein technisch mit der Disposition der beiden Solostimmen, die im Neapel der Entstehungszeit wahrscheinlich durch Kastraten besetzt wurden und deswegen heute alle denkbaren Möglichkeiten offenlassen; in Gerald Felbers Klang-Rundreise, die Aufnahmen zwischen 1970 und der unmittelbaren Gegenwart vorstellt, sind sowohl zwei Frauen- wie Männerduette als auch gemischte Besetzungen zu erleben.