Sie habe eine "dunkle Energie" in sich gehabt, die sie auf der Bühne wunderbar habe umsetzen können. "Es war immer sehr viel Verzweiflung in dem, was sie gemacht hat", sagte Tukur im Deutschlandradio Kultur.

"Auf der Bühne war sie toll, aber im Leben hat das nicht funktioniert." Das eigentlich Wichtige sei aber, mit dem Leben zurande zu kommen, so Tukur, der selbst mit Lothar zahlreiche Male auf der Bühne gestanden hat: "Das ist ja die große Kunst, die Lebenskunst, und ich sehe so viele, wie sie auf der Bühne verglühen und großartig sind – und im Leben dann einfach nicht mehr zurande kommen und vielleicht auch deshalb so großartig auf der Bühne sind."

Lothar habe ihn in den Momenten, in denen es ihr schlecht ging, angerufen - zuletzt vor zwei Monaten. "Da wusste ich: Da stimmt etwas nicht, aber es war nicht so gravierend, dass ich Angst hatte", sagte Tukur. Vor allem den Tod ihres Mannes Ulrich Mühe vor fünf Jahren habe Lothar "definitiv nicht verkraftet".

Tukur: "Natürlich bin ich jetzt einigermaßen fassungslos, was da passiert ist - obwohl ich irgendwie schon ahnte aufgrund ihrer wirklich sehr verwirrenden und komplizierten Lebensumstände, dass das Ganze äußerst schwierig für sie war, das ganze Leben in den letzten Jahren, dass das vielleicht gar nicht gut ausgeht."

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