Dresdner Musikfestspiele

"Fünf Elemente", das Motto des diesjährgen Dresdner Festivalprogramms, bietet viel Raum für Fantasie und musikalische Assoziationen und schlägt eine Brücke zwischen europäischer Kultur und asiatischen Philosophien, zwischen unterschiedlichen Religionen und Lebensmaximen.
Im Konzert des MDR Sinfonieorchesters unter der Leitung seines Chefdirigenten Jun Märkl am 22. Mai in der Semperoper Dresden rahmen zwei Sheherazade-Vertonungen europäischer Komponisten des 19./20. Jahrhunderts ein neuzeitliches Werk des Japaners Toru Takemitsu.

Weil der persische König Schahrayar von seiner Frau mit einem Sklaven betrogen wurde, ist bei ihm die Überzeugung gereift: Es gibt keine treue Frau auf dieser Erde! Er zieht seinen ganz persönlichen Schluss – jeden Tag heiratet er eine neue Frau, die er am nächsten Morgen sofort töten lässt. Scheherazade nun – Tochter des Wesirs – greift in diesen Todeszyklus ein.
Sie lässt sich dem König als Frau anempfehlen. Es klappt, der König erwählt sie und will auch sie zur Todessklavin machen. Scheherazade aber beginnt dem König eine wundersame Geschichte zu erzählen, deren Handlung plötzlich abbricht. Neugierig auf den Ausgang, lässt Scharhayar seine Frau am Leben. Das geht 1001 Nächte lang so fort, Scheherazade wird Mutter dreier Kinder und am Ende kann sie ihren Mann von der Treue der Frauen, vor allem auch von weiblicher Weisheit überzeugen. So steht es im persischen Märchen.

"Ich unterliege dem Zauber, den der Orient seit meiner Kindheit auf mich ausübt", beschreibt Maurice Ravel seine Inspirationsquelle. Rimski Korsakow hatte da mit seiner Märchenvertonung schon die Welt im Sturm erobert. Die beiden Werke rahmen eine Komposition des Japaners Takemitsu, der sich als Vermittler zwischen Ost und West versteht. Fünf Schlagwerker verkörpern in "From Me Flows What You Call Time" mit ihren traditionellen Instrumenten die fünf Naturelemente.
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Dresdner Musikfestspiele
Semperoper
Aufzeichnung vom 22.5.11

Maurice Ravel
"Shéhérazade, Ouvertüre de féerie"

Toru Takemitsu
"From Me Flows What you call Time"
für fünf Schlagwerker und Orchester

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
"Die Löwin am Klavier" - Olivier Bellamys Martha-Argerich-Biografie
Von Richard Schroetter

Nikolaj Rimski-Korsakow
"Sheherazade"

MDR Sinfonieorchester
Leitung: Jun Märkl