Dresdner Bank im Dritten Reich
Wie fast alle deutschen Banken und anderen Unternehmen hat die Dresdner Bank nach dem Ende des Nationalsozialismus von ihrer Komplizenschaft mit dem Regime nichts wissen wollen. Auch die späte Entscheidung, das dunkelste Kapitel ihrer Geschichte von Historikern aufarbeiten zu lassen, kam mehr durch den massiven Druck einer kritischen internationalen Öffentlichkeit als aus eigenem Antrieb zustande.
Erst als in den neunziger Jahren in den USA Ermittlungen gegen schweizer und deutsche Banken wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem NS-Regime begannen und Holocaust-Opfer Sammelklagen einreichten, gab die Dresdner Bank die Untersuchung in Auftrag. Wie andere deutsche Großunternehmen auch musste sie erkennen, dass es ihrem internationalen Ansehen eher schadete als nutzte, wenn sie ihr Verhalten im Dritten Reich weiter verharmloste.
Die Dresdner Bank ist nicht das erste Großunternehmen, das sich dem Urteil unabhängiger Historiker stellt. VW, Degussa, Bertelsmann, die Deutsche Bank haben dies bereits getan, die Commerzbank wird folgen. Aber dies ist wohl die umfassendste Untersuchung, der sich ein deutsches Unternehmen wegen seiner NS-Vergangenheit gestellt hat. Herausgekommen ist ein schonungsloser und schockierender Befund über die Barbarisierung der Unternehmensmoral. Die Dresdner Bank ist kein Einzelfall, aber sie hielt sich im Dritten Reich besonders viel auf ihre Nähe zu den Größen des Regimes zugute, war der größte Kreditgeber der SS und finanzierte die Vernichtungspolitik im Osten mit. Die Expansion nach Osten löste auch bei ihr eine Art Goldrausch aus. Im eigenen Haus verfolgte die Bank, in deren Spitze seit ihrer Gründung jüdische Bankiers eine bedeutende Rolle gespielt hatten, ab 1933 eine rigorose antisemitische Personalpolitik, früh wurden Vorstandsposten von Nationalsozialisten besetzt. Aber für die Kumpanei mit dem Regime waren letztlich weniger ideologische Gründe als geschäftliches Kalkül ausschlaggebend. Moralische Skrupel bei der Arisierung oder der wirtschaftlichen Ausplünderung besetzter Nachbarländer zeigten auch jene Vorstandsmitglieder nicht, die den Nazis nicht nahe standen.
Von all dem wollte man Jahrzehnte lang nichts wissen. Man redete sich heraus, redete von Verstrickung, wo es um Mittäterschaft ging, behauptete, es sei nicht möglich gewesen, anders zu handeln, obwohl auch dies längst als Legende entlarvt ist.
Die nun vorliegende Untersuchung zeigt den moralischen Niedergang der Dresdner Bank, und es verdient Anerkennung, dass diese sich dem Urteil stellt. Sie tut es spät, aber nicht zu spät. Denn wie in einem angesehenen Unternehmen fast von einem Tag auf den anderen angesehene Manager und Mitarbeiter geächtet und ausgegrenzt und alle professionellen Normen und ethischen Standards über Bord geworfen werden, mit dieser Frage muss man sich auch mehr als 60 Jahre danach auseinandersetzen.
Die Dresdner Bank kann wie andere deutsche Unternehmen ihr Versagen während des Nationalsozialismus nicht ungeschehen machen. Dennoch verdient ihre späte Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen Respekt. An ihr können sich andere Unternehmen ein Beispiel nehmen, die bis heute so tun als ginge sie ihre Verfilzung mit dem NS- Regime nichts an, die Sparkassen zum Beispiel.
Die Dresdner Bank ist nicht das erste Großunternehmen, das sich dem Urteil unabhängiger Historiker stellt. VW, Degussa, Bertelsmann, die Deutsche Bank haben dies bereits getan, die Commerzbank wird folgen. Aber dies ist wohl die umfassendste Untersuchung, der sich ein deutsches Unternehmen wegen seiner NS-Vergangenheit gestellt hat. Herausgekommen ist ein schonungsloser und schockierender Befund über die Barbarisierung der Unternehmensmoral. Die Dresdner Bank ist kein Einzelfall, aber sie hielt sich im Dritten Reich besonders viel auf ihre Nähe zu den Größen des Regimes zugute, war der größte Kreditgeber der SS und finanzierte die Vernichtungspolitik im Osten mit. Die Expansion nach Osten löste auch bei ihr eine Art Goldrausch aus. Im eigenen Haus verfolgte die Bank, in deren Spitze seit ihrer Gründung jüdische Bankiers eine bedeutende Rolle gespielt hatten, ab 1933 eine rigorose antisemitische Personalpolitik, früh wurden Vorstandsposten von Nationalsozialisten besetzt. Aber für die Kumpanei mit dem Regime waren letztlich weniger ideologische Gründe als geschäftliches Kalkül ausschlaggebend. Moralische Skrupel bei der Arisierung oder der wirtschaftlichen Ausplünderung besetzter Nachbarländer zeigten auch jene Vorstandsmitglieder nicht, die den Nazis nicht nahe standen.
Von all dem wollte man Jahrzehnte lang nichts wissen. Man redete sich heraus, redete von Verstrickung, wo es um Mittäterschaft ging, behauptete, es sei nicht möglich gewesen, anders zu handeln, obwohl auch dies längst als Legende entlarvt ist.
Die nun vorliegende Untersuchung zeigt den moralischen Niedergang der Dresdner Bank, und es verdient Anerkennung, dass diese sich dem Urteil stellt. Sie tut es spät, aber nicht zu spät. Denn wie in einem angesehenen Unternehmen fast von einem Tag auf den anderen angesehene Manager und Mitarbeiter geächtet und ausgegrenzt und alle professionellen Normen und ethischen Standards über Bord geworfen werden, mit dieser Frage muss man sich auch mehr als 60 Jahre danach auseinandersetzen.
Die Dresdner Bank kann wie andere deutsche Unternehmen ihr Versagen während des Nationalsozialismus nicht ungeschehen machen. Dennoch verdient ihre späte Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen Respekt. An ihr können sich andere Unternehmen ein Beispiel nehmen, die bis heute so tun als ginge sie ihre Verfilzung mit dem NS- Regime nichts an, die Sparkassen zum Beispiel.