Dream-Pop

Zwischen Wachen und Träumen

Von Olga Hochweis · 28.01.2014
Pattern nennt sich ein junges Kollektiv aus dem britischen Manchester, dessen Debüt-Album "Waking lines" zu Hause am Laptop, ganz ohne Einmischung von Label-Chefs und Produzenten, entstanden ist. Es präsentiert die wohl genutzte Gelegenheit zum musikalischen Eigensinn.
Dichte, gewaltige Klanglandschaften mit Samples, Loops und sogar Feldaufnahmen – als Tagträumer-Musik könnte man die zehn Songs auf dem Album bezeichnen. "Modern Shoegaze" nennen die Musiker ihre Songs selbst. Sie nehmen Bezug auf diesen Vorläufer von Britpop bzw. Postrock, der durch Hall und Echo und andere elektronische Effekte gemeinsam mit den zentralen Gitarren große Sphären entwickelt - ohne auf Rhythmus zu verzichten.
Tagträumer-Musik ist das Album auch im inhaltlichen Sinne. Die titelgebenden Aufwecklinien im Album "Waking Lines" finden sich in den wiederkehrenden Motiven wie Schlaf, Gedächtnis bzw. Bewusstsein.
Die kurze Übergangsphase zwischen tiefem Schlaf und erstem Wachzustand hat immer wieder Songs in musikalischer und inhaltlicher Hinsicht inspiriert. Besonders plastisch wird das im titelgebenden Stück des Albums, "Waking Lines". Es ist zusammengesetzt aus Samples diverser Glocken, welche die vier Musiker in einem nahegelegenen Kloster gefunden haben. Mit deren Klängen gelang es, "die Einsamkeit der Schlaflosigkeit und das absurde Nachdenken eines müden Geistes einzufangen." Ein tolles Album.
Label: Melodic Records