Donaueschinger Musiktage

Die Donaueschinger Musiktage standen 2010 ganz im Zeichen des Streichquartetts. Mit dem Arditti Quartet aus London, dem Quatuor Diotima aus Paris und dem JACK Quartet aus New York trafen Streichquartette dreier Generationen und Interpretationskulturen aufeinander.
Wer nach Orten fragt, die für die Musikentwicklung des 20. Jahrhunderts bedeutsam waren und sind, wird rasch auf den Namen Donaueschingen stoßen - des Ortes, den schon Thomas Mann als Zentrum neuer Musik literarisch verewigt hat.

Die 1921 gegründeten Musiktage sind das weltweit älteste Festival für Neue Musik und gleichzeitig das renommierteste seiner Art. Viele bedeutende Komponisten des 20. Jahrhunderts haben hier ihre Werke uraufgeführt. Das jährlich im Oktober stattfindende Festival gibt einen Überblick über die Musikavantgarde der Gegenwart. Auch heute noch steht es für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet aktueller Musik und Klangkunst.

Mit zehn von insgesamt 22 Uraufführungen stand die Gattung Streichquartett im Zentrum des diesjährigen Festivals. Simultan-Uraufführungen der Streichquartettkonzerte ermöglichten dabei dem Publikum im Rahmen einer "Quardittiade" völlig neuartige Interpretationsvergleiche. Im Bereich Ensemble- und Orchestermusik überzeugten beispielsweise die neuen Stücke von Altmeister Vinko Globokar und des jungen Dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen.

Für das Konzert im Deutschlandradio haben wir in zweieinhalb Stunden einen respräsentativen Querschnitt des Festivals zusammengestellt.


Donaueschinger Musiktage
Aufzeichnung vom 15. - 17.10.10
Donauhallen

Vinko Globokar
»Radiographie d'un Roman«
für Akkordeon, Schlagzeug, Chor, Orchester und Live-Elektronik

Luka Juhart, Akkordeon
Jean-Pierre Drouet, Schlagzeug
SWR Vokalensemble Stuttgart
SWR Sinfinieorchester Baden-Baden und Freiburg
Leitung: Rupert Huber

Simon Steen-Andersen
»Double Up« für Kammerorchester und Sampler, Uraufführung

Radio Kammerphilharmonie, Hilversum
Leitung: Peter Eötvös

ca. 21:20 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Brian Ferneyhough
6. Streichquartett

Arditti String Quartet

Ivan Wyschnegradsky
»Arc-en-ciel 1«
für sechs im Zwölfteltonabstand gestimmte Flügel

Georg Friedrich Haas
»limited approximations« für sechs Flügel und kleines Orchester

Pi-hsien Chen, Christoph Grund, Florian Hoelscher, Akiko Okabe, Sven Thomas Kiebler, Julia Vogelsänger, Klaviere
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Leitung: Sylvain Cambreling