Donatello zugeschriebene Büste: Kunsthistoriker spricht von Fälschung

    Gegenstand der Kontroverse: Diese Büste der italienischen Adligen Cecilia Gonzaga befand sich jahrhundertelang in einem ehemaligen Herrenhaus in der Mittelslowakei.
    Gegenstand der Kontroverse: Diese Büste der italienischen Adligen Cecilia Gonzaga befand sich jahrhundertelang in einem ehemaligen Herrenhaus in der Mittelslowakei. © AFP / PETER ZUPNIK
    Die Kontroverse um eine Marmorbüste in der Slowakei geht in die nächste Runde: Nach ihrer Entdeckung in einem Museumsdepot galt sie zunächst als eines der wenigen Werke des Renaissance-Bildhauers Donatello außerhalb Italiens - eine kleine Sensation in der Kunstwelt. Dann kamen Zweifel auf, die slowakische Kulturministerin ließ die Büste untersuchen. Nun das Ergebnis: Ein Kunsthistoriker aus Italien hält die Büste für eine Fälschung. Sie sei die Replik eines antiken Originals, entstanden 1894 oder kurz darauf. Die slowakische Forscherin, die das Werk Donatello zuschreibt, widerspricht und fordert eine genauere Analyse im Labor. Das berichtet das ARD-Studio Prag. Das Kunstwerk, das eine italienische Adlige aus dem 15. Jahrhundert darstellt, ist längst zum Politikum geworden. Denn seit Monaten gibt es auch grundsätzliche Kritik an der rechtsnationalen Kulturministerin. Diese ließ die Büste vor einiger Zeit an einen geheim gehaltenen Ort bringen statt sie auszustellen.