Domingo als Siegmund und Otello

Am 19. Mai feierte Placido Domingo mit einem Galaabend sein 40-jähriges Bühnenjubiläum in der Wiener Staatsoper. Auf den Tag genau hatte der Startenor 1967 mit seinem Rollendebüt als Don Carlo erstmals an dem renommierten Hause gesungen. Seitdem war er in 29 Rollen mit knapp 200 Auftritten zu erleben. Zum Jubiläum wurden Ausschnitte aus zwei Opern ausgewählt, mit denen Domingo Interpretationsgeschichte geschrieben hat.
Richard Wagners "Walküre" und Giuseppe Verdis "Otello". Aufgrund der übergroßen Kartennachfrage musste dieses besondere Ereignis per Video auf den Herbert-von-Karajan-Platz übertragen werden. Placido Domingo, selbst Operndirektor in Washington und Los Angeles, hält den Nachfolger von Ioan Holender, der im Juni bekannt gegeben werden soll, für beneidenswert: "Er hat die Stars und die jungen Talente, die dankbar sind, für wenig Geld an diesem Hause auftreten zu dürfen. Er hat dieses fantastische Orchester und diesen exzellenten Chor. Er hat ein treues Publikum, jede Menge Touristen und – nicht zu vergessen – er verfügt über ein großes Budget aus öffentlichen Geldern." Er selbst würde dennoch ablehnen, glaube aber auch nicht, dass man ihn fragen würde. Neue Projekte mit Domingo als Sänger an der Staatsoper gibt es vorerst nicht. Allerdings ist der 30. Juni 2010 - der letzte Tag der Ära Holender - freigehalten für ihn als "Parsifal" - wenn er möchte. Jedenfalls hat Placido Domingo, der ja auch dirigiert, jetzt erst einmal in der Wiener "Tosca" wieder zum Taktstock gegriffen.



Euroradio-Opernsaison 2006/07
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 19.5.2007

Richard Wagner
”Die Walküre”, 1. Akt
Libretto: Richard Wagner

Deborah Voigt, Sopran - Sieglinde
Plácido Domingo, Tenor - Siegmund
Kurt Rydl, Bass - Hunding
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Daniele Gatti

ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Giuseppe Verdi
”Otello” , 4. Akt
Libretto: Arrigo Boito

Plácido Domingo, Tenor - Otello
Krassimira Stoyanova, Sopran – Desdemona
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Adám Fischer