Dokureihe "The Me You Can’t See"

Mit Prinz Harry auf der Couch

05:41 Minuten
Porträt eines jungen Mannes mit rotblonden Haaren und Bart, er trägt ein hellgraues Jackett und darunter ein weißes Hemd. Es handelt sich um Prinz Harry.
"Sehr emotional, sehr ehrlich": Prinz Harry lässt ein großes Publikum an seinem Seelenleben teilhaben. © picture alliance / ANP | Koen van Weel
Susanne Burg im Gespräch mit Nicole Dittmer · 21.05.2021
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Mit einer Dokureihe machen Oprah Winfrey und Prinz Harry psychische Erkrankungen zum Thema. Das Publikum kann sogar einer Therapiesitzung von Harry beiwohnen. Wie brisant ist das fürs britische Königshaus?
Schon im Vorfeld hat die Dokureihe "The Me You Can’t See" für Aufregung gesorgt: Denn es geht um seelische Krankheiten, und eine der zentralen Figuren ist Prinz Harry. Damit geht es zugleich auch um das britische Königshaus. Bislang entzündeten sich die Diskussionen nur am Trailer, nun ist die Dokureihe beim Streamingdienst Apple TV+ verfügbar.
Die US-amerikanische Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey und Harry bilden den Rahmen der Serie, erklärt Filmredakteurin Susanne Burg, die "The Me You Can’t See" bereits gesehen hat. Die beiden wollten Vorurteile und Missverständnisse rund um psychische Krankheiten abbauen.

Emotional und ehrlich

Oprah Winfrey und Harry sind die Produzenten der Serie und führen auch durch die Reihe. Sie seien keine neutralen Moderatoren, so Burg, sondern erzählten auch von ihren eigenen traumatischen Erlebnissen: "Sehr emotional, sehr ehrlich. Wir wohnen sogar einer Therapiesitzung von Harry bei."
Eingewoben in diesen Rahmen sind Dokumentationen über andere Menschen mit psychischen Erkrankungen: vom geflüchteten syrischen Kind auf Lesbos bis zu Lady Gaga. Dazu kommen Gespräche mit Therapeuten. So entstehe ein sehr differenziertes Bild von psychischen Krankheiten und deren Therapiemöglichkeiten, sagt Burg.

Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan hatten schon im März für Aufregung gesorgt, als das Paar im Interview über Suizidgedanken von Meghan und das schwierige Verhältnis zum Königshaus sprachen.
Es sei ziemlich brisant, was Prinz Harry nun in dieser Dokureihe offenbare, findet Burg. "Er spricht wirklich sehr offen über seine Probleme, seine Therapie, die er seit fünf Jahren macht, und alles, was ihn dazu gebracht hat, Hilfe zu suchen."
Es sei berührend, seine Geschichte zu hören, die sich in der Dokureihe in ein größeres Ganzes einfüge, so die Kritikerin. Inwieweit Harry damit nun die Grundfesten des Königshauses erschüttere, müssten Historiker einschätzen.
(jfr)
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