Dokumentarfilmer fordert adäquate Entschädigung für Contergan-Opfer

07.09.2008
Der Regisseur des Dokumentarfilms "NoBody’s Perfect", Niko von Glasow, möchte sich mit den Eigentümern des Pharma-Unternehmens Grünenthal treffen, um über Contergan-geschädigte Kinder zu sprechen. Die Eigentümerfamilie Wirtz habe sich ihrer Schuld, die durch das einstige Schlafmittel Contergan entstanden sei, nie gestellt, obwohl sie "steinreich" sei, kritisierte von Glasow.
Die Eigentümerfamilie sei als Firmenrepräsentantin mit verantwortlich "für 5000 tote Kinder und 5000 ziemlich verunstaltete Kinder", sagte von Glasow, selbst durch Contergan geschädigt, im Deutschlandradio Kultur. "Das muss bei denen ziemliches Leid auslösen", sagte von Glasow. "Ich würde Ihnen gerne anbieten, dass ich sie von ihrem Leid befreien kann." Wenn sich das Unternehmen entschuldige oder eine adäquate Entschädigung zahle, werde es den Beteiligten besser gehen - und sicher auch den 12.000 Beschäftigten, so von Glasow.

Zudem könne das Unternehmen Grünenthal durch einen solchen Schritt "im Handumdrehen" sein Image verbessern. "Ich würde mich wirklich freuen, die kennenzulernen. Ich würde gerne mit Ihnen Kaffee trinken", sagte von Glasow.

Das vollständige Interview mit Nico von Glasow können Sie mindestens bis zum 8. Februar 2009 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )