Dokumentarfilm: "The Chinese Lives of Uli Sigg"

China und ein schillernder Schweizer Kunstsammler

Der Schweizer Kunstsammler chinesischer Kunst Uli Sigg in seinem Haus in der Schweiz. Im Hintergrund sieht man das Kunstwerk "They reloraes for the Future" von Hai Bo.
Der Schweizer Kunstsammler chinesischer Kunst Uli Sigg in seinem Haus in der Schweiz. Im Hintergrund sieht man das Kunstwerk "They reloraes for the Future" von Hai Bo. © picture alliance / dpa / Keystone Ruetschi
Carsten Probst im Gespräch mit Anke Schaefer · 01.08.2017
Seit Jahrzehnten sammelt der Schweizer Uli Sigg chinesische Gegenwartskunst und hat sich damit einen Namen gemacht. Der Dokumentarfilm "The Chinese Lives of Uli Sigg" porträtiert den ehemaligen Schweizer Botschafter - und zeigt, welche Hürden er überwinden musste.
1979 schloss Uli Sigg das erste Joint Venture zwischen einem westlichen Unternehmen und der kommunistischen Regierung Chinas ab. Er war Unternehmer, Jurist und Wirtschaftsjournalist, bevor er Schweizer Botschafter in Peking wurde. Dort interessierte er sich vor allem auch für die Kunst von Untergrundkünstlern. Den größten Teil seiner Sammlung gibt er an das Museum M+ in Hong Kong, das 2019 eröffnen wird.
Der Dokumentarfilm "The Chinese Lives of Uli Sigg" erzählt anschaulich von den Erfahrungen in den 70er- und 80er-Jahren und welche kulturellen Distanzen zu überwinden waren für jemanden, der aus dem Westen kommt und eigentlich von nichts eine Ahnung hat, sagt Filmrezensent Carsten Probst.

Siggs Geschichte als Teil der Zeitgeschichte Chinas

Michael Schindhelm über seine Motivation, den Film zu machen:
"Die Geschichte von Uli Sigg hat mich vor allem deshalb interessiert, weil sie eingebettet ist in die Zeitgeschichte Chinas. Mich interessiert China so wie es ihn auch beschäftigt: Als diese neue Supermacht des 21. Jahrhunderts. Ich sag immer, Uli Sigg hat eigentlich den Kapitalismus nach China gebracht, indem er den ersten Joint Venture zustande gebracht hat und später den Chinesen gezeigt, inwiefern Gegenwartskunst Gesellschaft reflektieren kann und vor allen Dingen in Erinnerung behalten kann. Er hat viele Kunstwerke gerettet vor dem Verschwinden, Zerstörtwerden, denn er war der Erste und Einzige, der sich für diese Kunstwerke bereits in den 80ern und 90ern interessiert hat."
Mehr zum Thema