Dokumentarfilm "Lampenfieber"

Kinder auf der großen Bühne

09:38 Minuten
Filmstill aus dem Dokumentarfilm "Lampenfieber": ein Junge lässt sich in der Maske des Friedrichstadt-Palastes schminken.
Oskar "Ossi Glossy" in der Maske - hinter der Bühne des Friedrichstadt-Palastes. © gebrueder beetz filmproduktion
Christina Tarelkin im Gespräch mit Axel Rahmlow · 12.03.2019
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Wer dem Kinder- und Jugendensemble des Friedrichstadt-Palastes beitritt, für den geht meist ein großer Traum in Erfüllung: Doch die Kinder müssen dafür Leistung bringen und hart trainieren. Wie sehr, das zeigt der Dokumentarfilm "Lampenfieber".
Wenn die eigenen Kinder auf der Bühne stehen, tanzen, singen oder ein Theaterstück aufführen, dann erfüllt das die meisten Mütter oder Väter mit Stolz. Das passiert zu Hause und auf Schulbühnen, aber auch im professionellen Bereich.
In ihrem Dokumentarfilm "Lampenfieber", der ab dem 14. März im Kino zu sehen ist, porträtiert Regisseurin Alice Agneskirchner das wohl größte Kinder- und Jugendensemble Europas: Es spielt am Friedrichstadt-Palast in Berlin.
Filmstill aus dem Dokumentarfilm "Lampenfieber": Farbenfroh verkleidete, junge Schauspieler auf der Bühne des Friedrichstadt-Palastes.
Das junge Ensemble des Friedrichstadt-Palastes verspricht eine farbenfrohe und aufregende Zeit.© gebrueder beetz filmproduktion
"280 Kinder sind hier in der Ausbildung", sagt Christina Tarelkin, die Direktorin des jungen Ensembles, pro Jahr werden allerdings nur 30 aufgenommen.
Der Konkurrenzkampf zwischen den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern ist also hoch und auch die Erwartungen, die an sie gestellt werden: Zeit für andere Freizeitaktivitäten bleibt kaum, jedes weitere Hobby kann das Aus bedeuten.
"Man muss verstehen, dass die Kinder das neben der Schule machen. Es ist wirklich semi-professionell." Zwei Mal die Woche kommen die Kinder in den Friedrichstadt-Palast, um zu proben. Schließlich soll am Ende eine qualitativ hochwertige, bunte Bühnenschau zu sehen sein.

"Wir sind ein Leistungsensemble"

"Wir sind wirklich ein Leistungsensemble", sagte Tarelkin im Deutschlandfunk Kultur. "Und das heißt auch für die Kinder: Leistung."
Merke sie, dass eines nicht mehr engagiert bei der Sache sei, suche sie das Gespräch mit diesem und mit den Eltern. Und dann heißt es bisweilen: Du bist nicht mehr dabei.
"Das fällt einem als Pädagogen sehr schwer, aber ich sage immer: Lieber vorher als zu spät. Was nützt es einem Kind, wenn es immer Enttäuschungen erleben muss. Dann ist besser, wenn wir sagen, wir trennen uns."
(lkn)
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