Doku "Viva La Vulva" auf Arte

Das Zeigen der Vulva rettet die Welt

08:41 Minuten
Mithu Sanyal trägt einen vulvös geformten Kopfschmuck und lacht in die Kamera.
Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal in Gabi Schweigers Dokumentarfilm "Viva La Vulva" © NGF Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion/Arte
Mithu Sanyal im Gespräch mit Timo Grampes · 06.03.2019
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Arte zeigt Gabi Schweigers Dokumentarfilm "Viva La Vulva". Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal weiß so gut wie alles über das weibliche Geschlechtsorgan - und erklärt, welche Irrungen und Wirrungen seine Kulturgeschichte bestimmten.
Arte zeigt heute Abend um 22.15 Uhr - und bereits jetzt in der Mediathek - den österreichischen Dokumentar-Film "Viva La Vula" und verspricht nicht weniger als eine Kulturgeschichte des weiblichen Geschlechtsteils - von seiner Tabuisierung aus betrachtet.
"Die Filmemacherin Gabi Schweiger versucht in ihrer Dokumentation aufzuzeigen, wie es um den letzten 'dunklen Kontinent' steht, wie Sigmund Freud die weibliche Sexualität nannte", heißt im Programmtext des Senders.

Bilder von Vaginen mit Zähnen

Die deutsche Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal hat ihre Doktorarbeit über das Thema geschrieben. Sie ist eine der zentralen Figuren im Arte-Film. Im Deutschlandfunk Kultur erklärte sie, warum es Bilder von Vaginen mit Zähnen gibt, warum die Vulva viel zu lange als fehlender Penis und simples Loch interpretiert und wie die Vulva durch Sprache unsichtbar gemacht wurde.
Auch die Sagenwelt nimmt sie sich vor. In allen Mythologien der Welt gebe es Geschichten darüber, dass - "wenn irgendetwas schiefgeht", eine Sturmflut kommt oder Bären angreifen - die Frau den Rock hebe, die Vulva zeige, "und dann wird das schon", sagte Sanyal.
Selbst Dämonen und der Teufel sind auf diese Weise schon vertrieben worden. Ob ein Penis das auch geschafft hätte?
(ahe)
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