Documenta-Kuratorengruppe weist jüngste Antisemitismus-Vorwürfe zurück

    Eine Frau im Bildvordergrund steht vor dem Gemälde des Künstlerkollektivs Taring Padi in Kassel auf der Documenta.
    Eines der umstrittenen Bilder der Künstlergruppe Taring Padi - durch den Antisemitismus-Skandal hat die Documenta schweren Schaden genommen. © imago / Rüdiger Welk
    Dem zuletzt als judenfeindlich kritisierten Werk auf der von Antisemitismus-Vorwürfen überschatteten documenta fifteen soll umgehend eine Erläuterung beigefügt werden. Das teilte die documenta mit. Darin weist die Künstlerische Leitung, das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa, die Vorwürfe gegen die umstrittene Arbeit zurück und verteidigt deren Veränderung. Mit dieser Intervention solle eine mögliche Fehlinterpretation verhindert werden, heißt es darin. Die documenta fifteen verweigere sich "der Polemik, die mit dieser Darstellung - ohne fundierte Recherche – den nächsten antisemitischen Skandal ankündigt". Das Werk "All Mining is Dangerous" des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi war für die Abbildung einer Person mit Geldsäcken und langer Nase in die Kritik geraten. Sie trägt eine Kopfbedeckung, die einer Kippa gleicht. Diese wurde später überklebt.Jedem Künstler stehe es frei, ihr oder sein Werk zu bemalen, zu bekleben oder anderweitig zu bearbeiten, betont Ruangrupa in der Erläuterung. In diesem Fall sei das nicht geschehen, um etwas zu vertuschen, "sondern als ästhetische Entscheidung, um auf den unmittelbaren Kontext, in dem das Werk gezeigt wurde, mit Anerkennung, Sensibilität und Behutsamkeit zu reagieren."