Dmitrij Schostakowitsch im Konzert der Berliner Philharmoniker
In der Reihe "à la carte" der Euroradio-Konzertsaison 2005/2006 überträgt Deutschlandradio Kultur heute eine Aufzeichnung vom 16. September aus der Philharmonie Berlin. Live angeschlossen sind sechs Rundfunkstationen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Kroatien, Slowenien und Spanien. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Konzert in Bulgarien, Lettland und den Niederlanden gesendet.
Die Berliner Philharmoniker spielen unter der Leitung ihres Chefdirigenten Simon Rattle zwei Werke von Dmitrij Schostakowitsch sein erstes Violinkonzert und die 14. Sinfonie. Die Solisten sind Sarah Chang, Karita Mattila und Thomas Quasthoff.
Über die Beziehung zwischen Schostakowitsch und der sowjetischen Gesellschaft ist viel gesagt und geschrieben worden. Wie schwer die Balance zwischen der Loyalität seiner Heimat gegenüber
und dem Streben nach einem mündigen Denken und Handeln als Künstler war, wird an seinem ersten Violinkonzert besonders deutlich.
Entstanden in den Jahren 1947/48, landete es zuerst einmal in der Schublade. Uraufgeführt wurde es erst sieben Jahre später. Dazwischen lag eines der finstersten Kapitel sowjetischer Kulturpolitik. In der berüchtigten "Formalismus-Debatte" von 1948, wurden auch die Werke von Schostakowitsch in einer unglaublichen Weise diffamiert.
Vorgeworfen wurde ihm eine - so wörtlich - "eigentümliche Chiffriertheit und Abstraktheit der musikalischen Sprache", "expressionistische Übertreibung, Nervosität, Hinwendung zur Welt der degenerierten, abstoßenden, pathologischen Erscheinungen".
Nach solcherart Kritik und seiner Lehrämter enthoben, schrieb der international angesehene Komponist Filmmusiken und ein Stalin-Oratorium, das den Kultur-Oberen und ihren Forderungen nach einem "sozialistischen Realismus" entsprach.
Erst als nach Stalins Tod 1953 eine politische "Tauwetter-Periode" einsetzte, konnte Schostakowitsch die öffentliche Auseinandersetzung mit der dogmatischen Kulturpolitik des Landes wagen und die Werke vorstellen, die in jener Zeit entstanden waren, darunter sein erstes Violinkonzert.
Dessen Uraufführung fand am 29. Oktober 1955 in Leningrad mit David Oistrach als Solisten und den Leningrader Philharmoniker unter der Leitung von Jewgenij Mrawinski statt. Bereits zwei Monate später wurde das Werk in New York erfolgreich aufgeführt, ebenfalls mit David Oistrach, dem dieses Werk gewidmet ist.
Die Berliner Philharmoniker hatten sich für ihr Konzert am 16. September die US-amerikanische Geigerin koreanischer Abstammung Sarah Chang als Solistin eingeladen, die zu den weltweit angesehensten Künstlern der jungen Generation zählt.
Über die Beziehung zwischen Schostakowitsch und der sowjetischen Gesellschaft ist viel gesagt und geschrieben worden. Wie schwer die Balance zwischen der Loyalität seiner Heimat gegenüber
und dem Streben nach einem mündigen Denken und Handeln als Künstler war, wird an seinem ersten Violinkonzert besonders deutlich.
Entstanden in den Jahren 1947/48, landete es zuerst einmal in der Schublade. Uraufgeführt wurde es erst sieben Jahre später. Dazwischen lag eines der finstersten Kapitel sowjetischer Kulturpolitik. In der berüchtigten "Formalismus-Debatte" von 1948, wurden auch die Werke von Schostakowitsch in einer unglaublichen Weise diffamiert.
Vorgeworfen wurde ihm eine - so wörtlich - "eigentümliche Chiffriertheit und Abstraktheit der musikalischen Sprache", "expressionistische Übertreibung, Nervosität, Hinwendung zur Welt der degenerierten, abstoßenden, pathologischen Erscheinungen".
Nach solcherart Kritik und seiner Lehrämter enthoben, schrieb der international angesehene Komponist Filmmusiken und ein Stalin-Oratorium, das den Kultur-Oberen und ihren Forderungen nach einem "sozialistischen Realismus" entsprach.
Erst als nach Stalins Tod 1953 eine politische "Tauwetter-Periode" einsetzte, konnte Schostakowitsch die öffentliche Auseinandersetzung mit der dogmatischen Kulturpolitik des Landes wagen und die Werke vorstellen, die in jener Zeit entstanden waren, darunter sein erstes Violinkonzert.
Dessen Uraufführung fand am 29. Oktober 1955 in Leningrad mit David Oistrach als Solisten und den Leningrader Philharmoniker unter der Leitung von Jewgenij Mrawinski statt. Bereits zwei Monate später wurde das Werk in New York erfolgreich aufgeführt, ebenfalls mit David Oistrach, dem dieses Werk gewidmet ist.
Die Berliner Philharmoniker hatten sich für ihr Konzert am 16. September die US-amerikanische Geigerin koreanischer Abstammung Sarah Chang als Solistin eingeladen, die zu den weltweit angesehensten Künstlern der jungen Generation zählt.