Diyarbakir

Von Antje Bauer |
Anfang der 90er Jahre hatte Diyarbakir, die größte Kurdenstadt in der Türkei, noch 300.000 Einwohner. Heute sind es vier Mal so viele, denn zahlreiche Kurden sind aus den umliegenden Dörfern vertrieben worden. Die seit jeher arme Stadt kann diesen Bevölkerungszuwachs nicht verkraften.
Es mangelt an gutem Wohnraum, an Trinkwasser, an Schulen und vor allem an Arbeitsplätzen. Auf 70 Prozent wird die Arbeitslosigkeit geschätzt. Im Alltag führt die Perspektivlosigkeit unter Jugendlichen zu einer wachsenden Kriminalitätsrate, und in Ausnahmefällen wie Ende März, zu Ausschreitungen. Die Gemeinde Diyarbakir versucht sich in Schadensbegrenzung durch die Förderung gemeinschaftlicher Einrichtungen wie zum Beispiel eines Backhauses für Frauen in der Altstadt.

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Von Gunnar Köhne