Dissidenten auf Kuba zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

    Die Skyline von Havanna auf Kuba
    Die Skyline von Havanna © imago images / Joana Kruse
    25.06.2022
    Auf Kuba sind zwei bekannte Dissidenten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Für neun Jahre soll der Musiker Maykel Castillo ins Gefängnis, wie die Generalstaatsanwaltschaft des sozialistischen Karibikstaates am Freitag mitteilte. Der Rapper war an dem regierungskritischen Lied "Patria y Vida" beteiligt, das im November mit dem Latin Grammy für den Song des Jahres ausgezeichnet wurde. Seine Verurteilung wurde damit begründet, dass Castillo unter anderem in sozialen Medien manipulierte Bilder veröffentlicht habe, um die höchsten Autoritäten des Landes zu beleidigen, und dass er die Rolle der Ordnungshüter in der Gesellschaft verunglimpft habe. Fünf Jahre Haft erhielt der bildende Künstler Luis Manuel Otero Alcántara, ein Anführer der Künstlerbewegung San Isidro. Er habe unter anderem in sozialen Medien Fotos veröffentlicht, in denen die kubanische Nationalflagge in verunglimpfenden Handlungen verwendet werde, begleitet von beleidigenden Ausdrücken, so die Generalstaatsanwaltschaft. Amnesty International hat den Künstler zu einem "Gewissensgefangenen" erklärt. Seit Monaten warnen Aktivisten, Otero Alcántara sei gesundheitlich schwer angeschlagen.