Dirigent Shani kritisiert die Konzertabsage in Gent

    Der zukünftige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Lahav Shani, beim Musikfest in Berlin (Quelle: dpa)
    Der zukünftige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Lahav Shani, beim Musikfest in Berlin © Bernd von Jutrczenka / dpa / Bernd von Jutrczenka
    Der israelische Dirigent Lahav Shani hat sich nach seiner Ausladung von einem Musikfestival im belgischen Gent erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und Kritik an der Entscheidung geübt. Das Festival-Management habe unter dem Vorwand gehandelt, dass "Musik eine Quelle der Verbindung und Versöhnung sein sollte", sagte Shani in einer Stellungnahme der Münchner Philharmoniker. Es hätte jedoch dem politischen Druck nachgegeben und damit dieser Aussage jegliche Bedeutung genommen. Er selbst setze sich seit langem und öffentlich für Frieden und Versöhnung ein, so Shani weiter. Das Flanders Festival Ghent hatte ein für den 18. September geplantes Gastspiel der Philharmoniker unter Shanis Leitung vergangene Woche abgesagt. Als Grund wurde angegeben, dass Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra sei und seine Haltung zur israelischen Regierung nicht klar sei. Der Schritt traf in Deutschland auf scharfe Kritik. Dem Festival wurde Antisemitismus vorgeworfen. Der belgische Regierungschef Bart de Wever ging klar auf Distanz und sprach von Schaden für sein Land. Shani bedankte sich für die breite öffentliche Unterstützung und hob dabei den belgischen Regierungschef hervor und den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der Shani nach der Absage in Berlin willkommen geheißen hatte.