Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung fordert aktive Aufarbeitung von NS-Raubkunst
In der Debatte um NS-Raubkunst hat sich der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, Reinhold Baumstark, für eine aktive Aufarbeitung von Seiten der Museen ausgesprochen.
"Wir haben die Verpflichtung, uns dieser Frage zu stellen. Und wir haben auch die Verpflichtung zu handeln", sagte Baumstark im Deutschlandradio Kultur. Kein Museum könne sich an einem Kunstwerk erfreuen, das NS-Verfolgten geraubt worden sei und eine "bittere Vergangenheit" habe. "Wir müssen uns vorwerfen, uns allen als Institutionen, dass wir unbekümmert, wirklich ohne Kummer, mit diesen Dingen umgegangen sind."
Baumstark widersprach der Aussage des Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Michael Eissenhauer, man solle mit den Erben über den Verbleib eines Werkes "auf Augenhöhe" verhandeln. "Das ist auf Augenhöhe nicht zu machen", sagte Baumstark. Es müsse aber Gespräche geben. Am Ende könne die Rückgabe eines Werkes stehen, aber auch die gütliche Einigung über den Verbleib in der Sammlung.
In München sei von den staatlichen und nicht-staatlichen Museen ein Projekt in Auftrag gegeben, den Kunsthandel von 1933 bis 1945 zu erforschen. Es sei aber 63 Jahre nach Kriegsende "unendlich schwierig", zu einer verlässlichen Aussage zu kommen, da viele Zeitzeugen nicht mehr lebten, sagte Baumstark. Er rechne in seiner Sammlung mit 20 bis 50 möglichen Rückgabefällen.
Sie können das vollständige Gespräch mit Reinhold Baumstark mindestens bis zum 12.05.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Baumstark widersprach der Aussage des Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Michael Eissenhauer, man solle mit den Erben über den Verbleib eines Werkes "auf Augenhöhe" verhandeln. "Das ist auf Augenhöhe nicht zu machen", sagte Baumstark. Es müsse aber Gespräche geben. Am Ende könne die Rückgabe eines Werkes stehen, aber auch die gütliche Einigung über den Verbleib in der Sammlung.
In München sei von den staatlichen und nicht-staatlichen Museen ein Projekt in Auftrag gegeben, den Kunsthandel von 1933 bis 1945 zu erforschen. Es sei aber 63 Jahre nach Kriegsende "unendlich schwierig", zu einer verlässlichen Aussage zu kommen, da viele Zeitzeugen nicht mehr lebten, sagte Baumstark. Er rechne in seiner Sammlung mit 20 bis 50 möglichen Rückgabefällen.
Sie können das vollständige Gespräch mit Reinhold Baumstark mindestens bis zum 12.05.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio