Die Zahl der Tierversuche steigt

Die Fachreferentin für Tierversuche an der Akademie für Tierschutz beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn, Irmela Ruhdel, macht für die Rekordzahl von 2,4 Millionen getöteten Tieren im vergangenen Jahr, vor allem die Genforschung verantwortlich.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Ruhdel, "die Wissenschaft manipuliert immer wieder am Erbgut von Tieren herum; das ist ein sehr Tier verbrauchender Vorgang." Der Nutzen für den Menschen sei dabei fragwürdig. Man verändere einzelne Gene, um herauszufinden, welchen Einfluss diese bei einer Erkrankung hätten. Beim Menschen führten aber mehrere Faktoren zu einer Erkrankung.

Die Tierschützerin rief die Wissenschaft dazu auf, mehr "schmerzfreie" Substanzen, wie Zellkulturen für Tests heranzuziehen. "Tierversuche wurden in den 40er und 60er Jahren gemacht, da war unsere Technik noch gar nicht so weit entwickelt. Heute hat man ganz andere Möglichkeiten, Produkte zu testen."

Ruhdel bedauerte, dass bei der Sicherheitsprüfung von Medikamenten und Kosmetika Tierversuche vom Gesetz vorgeschrieben seien. "Hier ist es ein langer Weg, Tierversuche durch andere Methoden zu ersetzen."