Die Woche im Pop

Von Rittern, Kammmolchen und Königinnen

Ringo Starr nach seiner Ernennung zum Ritter des britischen Empires.
Ringo Starr wurde zum Ritter geschlagen und heißt nun Sir Ringo Starr. © AFP / POOL / John Stillwell
Von Christoph Möller · 23.03.2018
Künftig wolle er mit Sir angeredet werden, scherzt Ringo Starr nach seinem Ritterschlag. Auch wenn der Ex-Beatle nun adelig ist, auftreten beim 92. Geburtstag von Queen Elizabeth darf er nicht. Und während andere feiern, muss sich Ed Sheeran mit Kammmolchen herumschlagen.
"Well, with this, I'll be wearing it at breakfast", sagt Ringo Starr, grinst in die Kamera und zeigt allen ein Peace-Zeichen. Am Dienstag ist der Schlagzeuger der Beatles von Prince William zum Ritter geschlagen worden. Jetzt heißt er Sir Ringo Starr.
"Wie ich den Zusatz Sir benutze, weiß ich noch nicht. Aber ich erwarte von euch, dass ihr ihn benutzt", scherzt der Adlige und trägt die Auszeichnung des Britischen Empires jetzt erstmal ins sonnige Beverly Hills, da lebt der stolze, 77-jährige Ritter und hier wird die Medaille wohl in irgendeiner Glasvitrine langsam, aber sicher verstauben.

Sting & Shaggy beim Queen-Geburtstag

Verstaubt ist die britische Königin Elizabeth, die Zweite, noch lange nicht. Und die wird am 21. April '92, und macht ihrem Namen alle Ehre. Seit Mittwoch sind die Künstlerinnen und Künstler bekannt, die beim Geburtstagskonzert in der Londoner Royal Albert Hall spielen werden. Unter anderem dabei: Sting & Shaggy.
Jap, die machen zusammen Musik. Und veröffentlichen am Geburtstag der Queen – zufällig – ihr neues Album. Auch auf der königlichen Bühne: Kylie Minogue … uuh, Sexbomb Tom Jones.

Ed Sheeran und der Kammmolch

In Essen waren es die Feldlerchen, die ein Konzert von ihm verhinderten, jetzt könnten ihm auch noch die Molche gefährlich werden. Ed Sheeran, bedroht von Tieren. Der Brite, der am liebsten alles selbst macht, will sich für die Hochzeit mit seiner Freundin Cherry Seaborn eine eigene Kirche bauen lassen. In seinem Garten. Im öffentlich einsehbaren Bauantrag heißt es:
"Der Antragsteller wird angesehene Gäste mit einem überdurchschnittlichen Bedürfnis nach Diskretion einladen. Die bestehende, lokale Kirche kann das nicht leisten."
Doch Sheeran hat eins vergessen: den Kammmolch. Naturschützer sagen: Der Tümpel hinter Sheerans Haus in Suffolk hat die größte Kammmolch-Dichte in der Gegend. Bevor da eine Kirche gebaut wird, braucht es erstmal ein umfangreiches, ökologisches Gutachten! Das seltene Tierchen, es lässt Sheerans ach so perfekte Welt ein bisschen lächerlich aussehen.

Konkurrenz für Spotify und Apple Music

Außerdem diese Woche: YouTube. "Wie kann YouTube seine Nutzer dazu bringen, den neuen Musikstreamingdienst zu benutzen? Ganz einfach: Sie fluten alle Musikvideos mit endlos viel Werbung", schreibt die Internetseite Digital Music News. YouTube ist vielleicht die letzte Bastian des anarchischen Musikhörens: Fast alle Songs der Welt chaotisch nebeneinander. Das soll sich ändern. YouTube plant einen eigenen Musikstreamingdienst: "Remix" soll der heißen. Wann der online geht, ist unklar. Doch wenn es so weit ist, sollen die Nutzer von YouTube massiv mit Werbung genervt werden, um auch wirklich zu "Remix" zu wechseln.
"Du wirst nicht glücklich sein, wenn du gerade "Stairway To Heaven" gehört hast und dann kommt direkt danach ein Werbevideo", sagt YouTubes Musikchef Lyor Cohen. Ob das funktioniert, und die Nutzer nicht zur Konkurrenz von Spotify, Apple Music oder Deezer wechseln – oder am Ende auch hier der Kammmolch ein Wörtchen mitreden wird – alles noch unklar.
Sicher ist, dass die Musikwelt verzaubert ist von Snail Mail, Schneckenpost, eine 18-jährige US-Amerikanerin, die unaufgeregten Indie-Pop macht. Diese Woche hat sie einen neuen Song aus ihrem Debütalbum veröffentlicht: "Pristine".
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