Die WASG Berlin als Stachel im Fleisch der PDS
Der Berliner Landeswahlleiter hat schon einiges erlebt im jahrelangen Umgang mit den alternativen Gewächsen der hiesigen Parteienlandschaft. Aber dass die Bundesspitze einer Partei ihrem Landesverband untersagen will, an einer Wahl teilzunehmen erscheint so skurril, dass kein Wahlrechtsexperte sich bisher dafür eine Vorschrift ausdenken mochte.
Es ist ja eigentlich auch widersinnig, wenn eine Partei, die sich im Namen als Wahlalternative andient, notfalls alle Gerichte dieser Republik bemühen will, um zu verhindern, dass sie in der Hauptstadt überhaupt antreten kann. Man kann sogar fragen, ob das denn überhaupt noch eine richtige Partei ist, die man gar nicht mehr wählen kann. "Partei in Abwicklung" wäre wohl die korrekte Bezeichnung – denn seitdem sich zwölf WASG Genossen vorneweg Oskar Lafontaine - per Huckepack von der PDS in den Bundestag holen ließen, hat die Partei ihre Eigenständigkeit aufgegeben. Und die angestrebte Fusion mit der Linkspartei, von der soviel die Rede ist, hat im Prinzip ja längst stattgefunden. Dass dies keine Vereinigung von Ostlinken und Westlinken auf Augenhöhe werden kann, wie von Gysi immer wieder propagiert, weiß jeder, der 60 Jahre SED-PDS Tradition, die kurze Vergangenheit der WASG, sowie die unterschiedlichen Mitgliederzahlen gegeneinander aufrechnen kann. Die PDS hat die WASG bereits geschluckt.
Es ist nur noch die Frage, wie viel davon unverdaulich ist und wie heftig die Bauchschmerzen sein werden. Der Kampf um die Berliner Kandidatur des WASG Landesverbandes ist ein Teil dieser Verdauungsbeschwerden. Man mag von den trotzkistischen Vorstellungen der Nachwuchskraft Lucy Redler halten, was man will. Für eine bestimmte Wählergruppe in der Hauptstadt ist eine linke lupenreine Oppositionspartei, die nicht im Verdacht steht, demnächst in eine Landesregierung zu wechseln durchaus attraktiv. Eine Alternative jedenfalls zur Linkspartei.PDS, die im Bundestag sozialistische Positionen vertritt, um dann in Landesregierungen und Kommunen pragmatische Politikansätze zu verfolgen. Eben so eine Alternative zu den Grünen , die die anderen möglichen Koalitionspartner für Klaus Wowereit sind.
Man muss wohl keine Sorge haben, dass die Berliner WASG wie erhofft "5% plus" erreicht. Aber ein Stachel im Fleisch der fusionsversessenen PDS ist die Truppe um Lucy Redler allemal. Mit ihren Disziplinierungsversuchen hat die Bundes-WASG für die nötige Publicity gesorgt.
Es ist nur noch die Frage, wie viel davon unverdaulich ist und wie heftig die Bauchschmerzen sein werden. Der Kampf um die Berliner Kandidatur des WASG Landesverbandes ist ein Teil dieser Verdauungsbeschwerden. Man mag von den trotzkistischen Vorstellungen der Nachwuchskraft Lucy Redler halten, was man will. Für eine bestimmte Wählergruppe in der Hauptstadt ist eine linke lupenreine Oppositionspartei, die nicht im Verdacht steht, demnächst in eine Landesregierung zu wechseln durchaus attraktiv. Eine Alternative jedenfalls zur Linkspartei.PDS, die im Bundestag sozialistische Positionen vertritt, um dann in Landesregierungen und Kommunen pragmatische Politikansätze zu verfolgen. Eben so eine Alternative zu den Grünen , die die anderen möglichen Koalitionspartner für Klaus Wowereit sind.
Man muss wohl keine Sorge haben, dass die Berliner WASG wie erhofft "5% plus" erreicht. Aber ein Stachel im Fleisch der fusionsversessenen PDS ist die Truppe um Lucy Redler allemal. Mit ihren Disziplinierungsversuchen hat die Bundes-WASG für die nötige Publicity gesorgt.