Die unbekannten Oscars
Zum achtzigsten Mal wurden am vergangenen Wochenende die Oscars verliehen - und man müsste genauer sagen: ein Teil der Oscars. Denn was 1929 mit übrigens recht wenig Glamour für die Filmkunst begann, das fand wenige Zeit später seine Ergänzung für die Filmtechnik. Auch Tüftler und Techniker wurden dann geehrt, wenn sie mit herausragenden Erfindungen zur Entwicklung der Filmkunst beitragen konnten. Fast im Verborgenen findet seither die Ehrung der Technik-Preisträger statt - verglichen mit der großen Show. Viele kamen aus Deutschland oder der Schweiz, wie auch in diesem Jahr am vergangenen 9. Februar, als deutsche Ingenieure drei der Trophäen in Empfang nehmen konnten.
Rüdiger Kleinke: "Das ist eine Miniaturnebelmaschine. Sie ist akkubetrieben. Und sie ist halt so klein, dass sie in Requisiten oder Kostüme oder so was eingebaut werden kann. Der große Vorteil ist natürlich die Größe von diesen Geräten, weiterhin, dass man sie netzunabhängig betreiben kann. Ein weiterer großer Vorteil der Maschinen ist, dass man keine Aufheizzeitzeit bei den Geräten braucht. Wenn man also auf den Knopf drückt - ne Sekunde später geht's los."
Ein frischgebackener Oscarpreisträger spricht. Kein Star, kein Regisseur, ein Techniker. Zusammen mit seinem Kollegen Jörg Pöhler hat Rüdiger Kleinke den "Tiny Fogger" entwickelt, die kleine Nebelmaschine, die schon in Filmen wie "Mission Impossible" oder "Pirates of the Caribbean" eingesetzt wurde. Man kann damit ganz gezielt für jede Kameraposition und jeden Bildausschnitt Nebel erzeugen, ohne den ganzen Drehort einzunebeln.
Rüdiger Kleinke: "Es gibt halt einige Filme, wo ich fast vom Stuhl gekippt bin, wenn sie bei Mission Impossible 3 direkt mit der Kamera auf unser Gerät gezoomt haben. Das war natürlich 'ne ganz tolle Sache."
Dafür wurden die beiden in diesem Jahr mit einem "Technical Achievement Award" - kurz gesagt einem Technik-Oscar ausgezeichnet. Auch eine zweite Gruppe von Tüftlern aus Bayern wurde prämiert, denen es gelungen ist, im Film Flüssigkeiten perfekt und digital zu simulieren.
Fast jedes Jahr gehen einige der begehrten Goldjungs aus Los Angeles nach Deutschland. Auch Franz Kraus hat einen Oscar in seinem Büro bei der Münchner Apparate-Firma Arnold und Richter im Regal stehen. Der Elektroingenieur ist inzwischen im Vorstand von Arri, die über die Jahre 14 Oscars gesammelt hat. Der große Moment für Franz Kraus und sein Team kam 2002.
Franz Kraus: "Hollywood kann solche Verleihungen hervorragend zelebrieren. Das misst sich schon mit der Verleihung von 'nem Filmpreis. Das ist 'ne Dinnerveranstaltung mit Showeinlagen. Im Beverley Wilshire Hotel. Da sind auch kreative Leute, die durch das Programm führen. Es sind Schauspielerinnen und Regisseure, die anwesend sind, die Laudatien halten. Das ist sehr würdig, muss man sagen. Das ist 'ne Veranstaltung, die nach dem Cocktail-Empfang mehrere Stunden währt und am Schluss gibt es das Gruppenbild aller Preisträger."
Im Zentrum des Gruppenbilds mit Dame posiert in diesem Jahr im gelben Glockenkleid die Schauspielerin Jessica Alba umgeben von zwei Dutzend lächelnden Ingenieuren und Verfahrenstechnikern im Smoking. Das Ganze fand wie stets zwei Wochen vor der eigentlichen Oscar-Zeremonie statt, in der die Techniker-Veranstaltung jeweils nur mit einem kurzen Einspielfilmchen zitiert wird. Schließlich ist der Glamour-Faktor der Oscars für die Ingenieure eher begrenzt. Schon die technischen Leistungen, die da ausgezeichnet werden, sind einem Laien nicht leicht zu vermitteln. Franz Kraus erklärt, wofür er seinen Oscar bekommen hat. Es handelt sich um einen Laser:
Franz Kraus: "Das ist ein System, dass digitale Daten verlustfrei auf Film rückbelichtet und zwar sowohl für die Archivierung aber auch für die Distribution. Es gibt heute weltweit etwa 120.000 kommerziell betriebene Kinos. Es sind vielleicht heute 5 000 davon digital ausgestattet und man weiß, dass der Großteil der Filme, die heute weltweit gezeigt werden, dass die traditionell auf analogem Material gezeigt werden. Und für diese Distribution ist es notwenig, diese Ausbelichtung durchzuführen. Das wird überwiegend mit dem Arri-Laser gemacht, wofür wir diese Auszeichnung bekommen haben."
Da die Effekte und auch ganz gewöhnliche Nachbearbeitungen wie Farbkorrekturen inzwischen stets digital hergestellt werden, muss das Material anschließend wieder auf Film gebannt werden, damit Kinokopien für die üblichen Filmprojektoren hergestellt werden können. Dieses Verfahren hat der Arrilaser Film Recorder perfektioniert.
Die Oscars für besondere wissenschaftliche und technische Leistungen rund um das Kino werden schon seit 1930 von einem speziellen Komitee der Academy verliehen. Es gibt drei Kategorien. Für grundlegende Neuerungen und ehrenhalber wird ein "Academy Award of Merit" verliehen mit der vergoldeten Oscar-Statue, dem stilisierten Ritter mit Schwert, die alle kennen.
Die zweite Kategorie, die "Scientific and Engineering Awards" werden für neue Verfahren und Apparate vergeben. Für Kameras, Linsen, Emulsionen, Filmmaterial.
Die "Technical Achievment Awards" schließlich widmen sich wertvollen technischen Beiträgen und Verbesserungen auf allen Gebieten der Filmtechnik. Nebelmaschinen, digitale Nachbereitung, künstliches Blut und Feuerwerke gehören dazu, aber auch kleine praktische Veränderungen an bewährter Technologie. 13 Technik-Oscar-Kategorien kommen so inzwischen zusammen.
Die Technik-Oscars wurden im Verlaufe ihrer Geschichte nicht jedes Jahr verliehen und häufig nicht in allen Kategorien. Auch waren oft Erfindungen dabei, die nur eine kurze Zeit bedeutsam waren, wie etwa ein Verfahren zur raschen Herstellung von Filmzwischentiteln, das mit dem baldigen Verschwinden des Stummfilms schon Anfang der 30er Jahre Geschichte war.
1957 wurde beispielsweise ein Projektor für Drive-In Autokinos ausgezeichnet, mit denen die Filmwirtschaft einige Zeit versuchte, der durch das Aufkommen des Fernsehens und steigende Mobilität bedingten Kinokrise entgegenzuwirken. So spiegelt die Geschichte der Technik-Oscars auch Mediengeschichte.
In der Natur der Sache liegt es auch, dass gerade bedeutende technische Veränderungen erst viele Jahre, manchmal erst Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung geehrt werden konnten. Die Technik-Oscars sind keine Erfindermesse. Neue Technologien müssen bei den Praktikern des Films erst einmal einen langjährigen Test überstehen.
Zum Beispiel die berühmteste Kamera der Welt, die von dem Münchner Kamerakonstrukteur Erich Kästner schon 1936 entwickelt wurde, die erste tragbare Spiegelreflexfilmkamera Arriflex, auf die noch heute viele Filmemacher schwören. Sie erlebte ihren ersten Einsatz in Leni Riefenstahl Dokumentarfilm zur Olympiade 1936 "Fest der Völker". Franz Kraus würdigt die Kamera der Kameras:
"Arris wesentlicher Beitrag war die industrielle Konstruktion und Fertigung von Filmkameras, die auf dem Prinzip der umlaufenden Spiegelblende beruhten. Es ist nicht 'ne Erfindung von Arri gewesen. Das ist 'ne italienische Erfindung gewesen, die Kamera so zu implementieren, dass diese umlaufende Blende sukzessive Film belichtet oder ein Sucherbild erzeugt. Das hat das Haus Arri hingekriegt und der legendäre Name Arriflex, der für alle unsere Kameras gilt mit einer einzigen Ausnahme, selbst für unsere digitalen Kameras, der ist dem geschuldet."
Mit der Arriflex war es dem Kameramann erstmals möglich, durch den optischen Sucher ohne Parallaxenfehler den exakten Bildausschnitt und die Schärfenverteilung während der Aufnahme zu sehen. Erst 1966 wurde Erich Kästner, 50 Jahre lang Chefkonstrukteur der Arri-Kameraentwicklung, für diese Revolution der Filmaufnahme zum ersten Mal dafür mit einem Oscar ausgezeichnet. 1974 noch einmal für die Weiterentwicklung der Kamera und 1992 mit dem Gordon E. Sawyer Award, dem Ehrenpreis der technischen Oscar-Kategorie.
2005 ist er im Alter von 93 Jahren gestorben. Er hatte erleben können, wie aus der experimentellen Filmkunst der 30er Jahre eine vielfältige Unterhaltungsindustrie geworden ist. Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergmann und Stanley Kubrik schworen auf Arrikameras. Kubrik drehte seine Meisterwerke "Shining", "Barry Lyndon" und auch seinen letzten Film "Eyes wide shut" mit den Kameras der Münchner Firma, die den Löwenanteil der deutschen Technik-Oscars eingeheimst hat.
Der Firmenname ARRI ist eine Abkürzung, abgeleitet aus den Namen der Gründer und Filmpioniere August Arnold und Robert Richter, der seine Lehrzeit in Hollywood unter anderem bei William Fox als Hilfskameramann verbracht hatte. Die beiden Diplomingenieure für Maschinenbau begannen schon 1917 mit dem Betrieb eines "Foto und Film-Chemischen Laboratoriums" und der Konstruktion von Kameras und anderen Filmapparaturen, die die schnell wachsende Filmindustrie benötigte.
Auch Scheinwerfer und Filmprojektoren wurden von ihnen entwickelt. Und Verbesserungen bei der Dämpfung der Geräusche, die die Kamera selbst verursacht. Das war beim frühen Tonfilm ein großes Thema. Entsprechend viele Oscars beschäftigen sich damit.
In den 30er Jahren baute man die Kameras in Kästen ein, was sie entsprechend unbeweglich machte. Der Film "Singing in the Rain", der eine Geschichte aus den Tagen der frühen Stummfilme erzählt, weiß ein Lied davon zu singen. Der Kameramann des Films im Film aus dem Jahr 1952 sitzt sogar noch mit im großen Kasten. So ein Tanz wie der von Gene Kelly wäre damals nicht möglich gewesen.
Später steckte man die Kameras in geräuschdämpfende Schalen, sogenannte Blimps. Die erste absolut schalldichte Kamera entwickelte wieder die Firma Arri 1957. Heute sind die Kameras mit modernen Kunststoffen in der Hülle selbst geblimpt. Mit zunehmender Beweglichkeit der Filmkamera wurden allerlei Zusatzgeräte notwenig: Dollys - kleine Wägelchen für Kamera und Stativ. Kamerakräne, die die abenteuerlichsten Filmfahrten machen können.
Robert Altman hat sich bei seinem Film "The Players" einen Spaß daraus gemacht, in einer fast neunminütigen Eingangssequenz zu zeigen, wie man allein durch Kamerabewegung unter Einsatz aller Hilfsgeräte in einer einzigen Einstellung eine scheinbar verwegen geschnittene Sequenz erzeugen kann. Wenn im Abspann des Films "Kranführer" und "Dollygrips" erwähnt werden, dann sind das die Leute, die der Kamera zu ihrer Beweglichkeit verhelfen.
Immer neue Kräne und Dolly-Verbesserungen wurden ausgezeichnet. 2005 ging ein Technik-Oscar an Horst Burbulla für seinen fernsteuerbaren Teleskop-Kran, der komplexe Action-Szenen zum Beispiel in Steven Spielbergs Film "1941" oder in "Spiderman" überhaupt möglich machte. Das Kameraauge kann inzwischen sogar fliegen, in kleinen Helikoptern, die bisher aber noch nicht mit Oscarwürden bedacht wurden.
Professor Martin Koerber, Dozent an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und seit kurzem im Filmmuseum "Deutsche Cinemathek" in Berlin auch für Archiv und Restauration zuständig, beschreibt die Entwicklung im Apparatebau. Es geht um Kamera und dem Ton:
"Im Apparatebau hat sich in den letzten zehn Jahren einiges verändert mit der Einführung zum Beispiel von elektronischen Bauteilen in den Kinoprojektoren. Dass man weggeht von mechanischen Bauteilen wie zum Beispiel dem Malteserkreuz. Das ist in vielen modernen Projektoren schon ersetzt durch ein elektronisches System, das durch einen kleinen Elektromotor die Weiterschaltung des Films verursacht 24 Mal in der Sekunde.
Dann natürlich im Bereich des Tons hat es enorme Veränderungen gegeben. Immer wieder neue Tonsysteme, Geräuschunterdrückung durch Dolby und dann gibt's auch im Dolby weiß ich bis zu zehn verschiedene Dolby-Systeme. Die ganze Art der Lautsprecheranordnung im Kino.
Die Frage, was bedeutet Ton im Kino, hat sich natürlich sehr verändert. Erst wurde es Stereo. Das war schon in den 50er Jahren. Inzwischen ist es ja selbstverständlich, dass man im Kino in einer Art Soundlandschaft sich befindet, dass der Ton von überall herkommt, was auch durchaus eine dramaturgische Funktion haben kann. Aber es ist natürlich nie so ein grundlegender Umbruch wie vom Stummfilm zum Tonfilm."
Der größte Einschnitt in der Technikgeschichte des Kinos ist natürlich die Erfindung des Tonfilms Ende der 20er Jahre gewesen. Nie mehr hat es eine solche Erschütterung in allen Bereichen der Filmproduktion und der Filmdistribution gegeben. Über Nacht verschwanden Stars und routinierte Regisseure.
Der Aufstieg der Drehbuchautoren und der Theaterschauspieler in Hollywood begann. Vorher hatte man auch während der Dreharbeiten an den Kulissen für den nächsten Film herumgehämmert. Jetzt hieß es plötzlich: "Ruhe bitte. Wir drehen."
Auch die Kinos mussten umgebaut werden und man musste Verfahren entwickeln, mit denen man eine synchrone Tonspur auf der Filmkopie unterbringen konnte. Magnetband wurde auf den Filmstreifen untergebracht. Aber der Lichtton, Sprache und Musik neben dem Film sichtbar ausbelichtet, machte das Rennen. Das Kino als sprechender Film eroberte bis in die 50er Jahre seine Rolle als führendes Unterhaltungsmedium zurück.
Eine Ton-Drohne. Keine Filmmusik, aber auch kein Originalgeräusch des Kinofilms. Mit solchen Drohnen werden die emotionalen Momente eines Films vorbereitet. Man merkt es nicht, aber der digitale Soundtrack übernimmt die Führung durch den Film. Diese Geräuschteppiche werden digital erzeugt, am Synthesizer. Wird auch in der Welt des Kinos nach und nach alles digital? Das ist die entscheidende Frage in diesem Augenblick der Geschichte des Films und der Filmtechnik. Schluss mit dem Analogen.
Doch der komplette Durchmarsch der Digitalisierung in allen Bereichen der Filmproduktion ist bisher - obwohl mehrfach vorausgesagt - ausgeblieben. Wohin geht die Reise?
Martin Koerber: "Die ganzen Filme, die wir heute schon sehen, selbst wenn es scheinbar narrative Filme sind, wo Leute in Taxis steigen und auf Straßen herumfahren, die nach New York aussehen oder nach Berlin und so weiter - auch da ist zum Teil unheimlich viel digitale Postproduktion unsichtbar drin verborgen. Und das Aufnehmen wird eher wie so 'ne Art zur Verfügung stellen von Elementen für Kompositing. Man nimmt einen Darsteller auf vor einem Hintergrund. Und dann hat er noch ein Auto vor einem anderen Hintergrund. Das wird nachher alles zusammengeführt. Oder man kann eben auch Dinge aus dem Film wieder entfernen, die man mit aufgenommen hat und die einfach unpraktisch waren beim Drehen. Wenn man zum Beispiel einen Film hat, der spielt im Jahre 18hundertsodundso. Da möchte man nicht die Steckdosen vorher aus dem Raum entfernen, die da an der Wand sind."
Die Kinotechnik überhaupt das ganze Medium am Scheideweg. Wie viel Digitalisierung verträgt der Film. Franz Kraus, Oscarpreisträger und Vorstand der ARRI, weiß nur zu gut, dass Historiker und Berichterstatter oft vorschnell reagieren. Apparate und Entwicklungen werden totgesagt, die noch gar nicht den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht haben.
"Tote leben länger. Ich bin vor 24 Jahren zu Arri gekommen mit dem Auftrag - mein Hintergrund ist Elektroingenieur - eigentlich Entwicklungen für elektronische Produkte vorzubereiten. Das ist auch gelungen mit dem Arrilaser oder Arriscan zu machen. Bereits damals war immer die Rede davon, dass die damalige 1-Zoll-Maz-Technik und zugehörige elektronische Kameratechnik den Abgesang des Films vorbereiten würde. Wenn wir uns aber heute die reale Situation vergegenwärtigen. Dann nehmen wir wahr, dass der überwiegende Anteil von Kinofilmen in traditioneller Aufnahmetechnik, aber mit digitaler Nachbearbeitung, auf 35mm-Film hergestellt wird und das selbst hochwertiges szenisches Fernsehen auf Film hergestellt wird."
"Die Kamera soll natürlich im Grund leisten, was der Mensch seit Jahrtausenden schon kann. Andererseits wird natürlich der Zweck der Filmtechnik immer auch davon bestimmt sein, dass die Kamera mehr können soll als das Auge.
Das ist ja seit der Entwicklung von Kameras und auch von Filmkameras immer ein wichtiger Gesichtspunkt, das man nicht einfach wiedergibt, was Menschen sowieso sehen, sondern dass man im Film auch etwas anderes miterleben kann. Dass man zum Beispiel Zeitlupe kann. Dass man starke Vergrößerungen machen kann. Dass man optische Verzerrungen machen kann, Fischaugen, und, und, und.
Alles das ist ja schon spätestens seit den 20er Jahren ein filmästhetisches Thema, dass man aus erzählerischen Gründen Verzerrungen in der Zeit oder auch im Raum mit Hilfe der Optik darstellen kann und dass das einen narrativen Grund hat. Also, wenn ich das, was in einem Menschen vorgeht, interpretieren will, als inneren Vorgang, dann mach ich das, indem ich mit der Kamera was mache."
Die normalen Oscars hecheln der Entwicklung nur hinterher. Was war im letzten Jahr? Welcher Schauspieler, welcher Regisseur hat uns verzaubert, oder wenigstens die Kassen gefüllt? Die Technik-Oscars ticken anders, verraten immer auch etwas über die Zukunft des Filmmediums.
Die amerikanische Filmacademy ist sich dessen sehr bewusst. Mit den Preisentscheidungen in den technischen Kategorien wird ganz bewusst Wirtschaftspolitik gemacht. Der Markt für die Filmgeräte ist klein. Es ist aber wichtig, dass er stabil gehalten wird. 2003 gab es zum Beispiel einen Ehrenoscar für die beiden großen Kamerafirmen Arri und Panavision, dafür, dass sie immer noch weitermachen und ihre Kameras stets neu erfinden und produzieren. Eine große Oscar-Statuette mit allem drum und dran wurde an beide Firmen verliehen. Das war so eine Art "Durchhalteoscar", meint Franz Kraus und findet ihn bitter nötig. Die Kreativen wissen, was sie an ihren Partnern im technischen Bereich haben.
Inzwischen werden ja auch schon Filme mit Geräten aus der Amateurliga gedreht und manchmal sind sie vergleichsweise erfolgreicher als die großen Megaproduktionen. Filmwissenschaftler Martin Koerber glaubt, dass dieser Widerspruch die Entwicklung des Filmmediums fortan sowieso generell begleiten wird.
"Es gibt natürlich immer beide Pole. Es gibt die sehr teuren digitalen Effekte, die 'nen großen Teil des Budgets dann einnehmen und große Effekte erzielen. Und es gibt andererseits die 'kleinen schmutzigen Filme', wie Kluge das mal gesagt hat, die sich eben auch der neuen Technologien bedienen, aber am ganz anderen Ende fast schon in der Consumer-Elektronik, wo man mit Geräten arbeitet, die jeder von uns auch bei Saturn kaufen kann. Man kann heute, wenn man 10.000 Euro investiert, kann man sich ein komplettes Filmstudio zuhause in seiner Küche aufstellen. Inklusive Kopierwerk und aller Nachbearbeitungen und zum Teil auch sehr aufwendiger Nachbearbeitung mit Tonstudio und allen Schikanen.
Auch das ist aber 'ne Entwicklung, die in der Filmtechnik schon immer angelegt war. Es gibt ja spätestens seit den 60er Jahren auch schon Filme, die im 16mm-Format gedreht wurden, mit neuen Kameras, die man beweglicher einsetzen konnte. Wo man dachte, das ist es jetzt wirklich, jetzt habe ich die Kamera-Stylo, also die Kamera, mit der ich schreiben kann, ein Tagebuch schreibe und alles aufzeichne, was mir irgendwie vor die Linse kommt in meinem Alltag. Wenn man diese Geräte mit dem vergleicht, was heute zu haben ist, dann ist das immer noch vergleichsweise umständlich und schwierig und man muss alle 10 Minuten den Film wechseln. Jetzt kann man 90 Minuten durch drehen."
1999 wurde der Studenten-Horrorfilm "The Blair Witch Project", gedreht mit einer handelsüblichen Amateurkamera, zum Hit der Saison, und auch Andreas Dresens einfach mit DV-Kamera hergestellter Film "Halbe Treppe" bekam 2002 - billig und einfach aber originell gedacht und gespielt - eine größere Aufmerksamkeit als manch einer der großen aufwändigen Filme.
Das große Thema Digitalisierung ist noch nicht ausgestanden. So schnell wie begeisterte Historiker den Technologiewechsel voraussagen, geschieht er oft nicht und die Qualität ist auch nicht besser.
Franz Kraus: "Interessant an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass die AMPAS, die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die ja auch die kreativen und technischen Oscars verteilt, die hat ein Dokument Ende letzten Jahres herausgebracht, das 'Digital Dilemma' heißt. Das skizziert - als eine von Industrieunternehmen vollkommen unabhängige Institution - welche Konsequenzen ein zu schneller Wechsel im Technologiebereich mit sich bringt. Und da gibt es ein Statement, dass die Einführung von zwei K und HDTV Technologie im Bereich der digitalen Nachbearbeitung oder Aufnahme dazu führt, dass neuartige Elemente in Filmen 'ne Qualität haben, die dem entspricht, was Film vor 40 Jahren war. Das ist keine wahre Meisterleistung."
Wie wirkt sich eigentlich der Technik-Oscar aus? Kurbelt er die Geschäfte an für Nebelmaschinen und Kameras? Ist er einfach eine überfällige Anerkennung für großartige Ingenieursleistungen? Ermuntert er wenigstens Forschungsanstrengungen, die wir dann später auf der Leinwand kaum bemerken, die aber unser Filmerlebnis verändert haben?
Franz Kraus: "Mir ist keine Industrie bekannt, die einen international vergleichbaren Award wie den technischen Oscar hat. Und das ist für Techniker 'ne außerordentliche Ehre, diesen Oscar zu bekommen. Es sind die individuellen Leistungen, die anerkannt werden und dadurch, dass die Oscars auch die Statuen sind, die auch für kreative Oscars vergeben werden, reicht dieser Schein der Kreativ-Oscars sehr weit auf die Technik-Oscars. Es sind ja nur mittelständische Betriebe, die den Weltmarkt bedienen. Und die kennen sich alle, und dort nimmt man sehr wohl zur Kenntnis, wer in diesem Jahr eine Auszeichnung bekommen hat."
Martin Koerber: "Dass die Welt hinter den Kulissen des Oscar auch ihre kleine Verleihung hat, das ist ja doch eine ganz schöne und auch angemessene Sache. Das ist auch 'ne andere Welt. Die große Welt, die da im Kodak-Theatre sich gegenseitig dann die Preise verleiht, die ist mit diesen Ingenieuren auch wenig kompatibel. Die meisten Filmtechniker, die ich kenne in aller Welt, sind eigentlich No-Nonsense-People kann man sagen, 'ne ziemlich verschworene Bande von Menschen, die sich über technische Dinge verstehen. Die müssen nicht Mal eine gemeinsame Sprache sprechen, sondern, die können sich über die Sache selbst verständigen.
Da gibt es wenig Interesse an Glamour und an all diesen Dingen. Es gibt ein unglaubliches Interesse daran, das Problem genau zu durchdringen und es elegant zu lösen. Ich glaube, die wären gar nicht glücklich auf der anderen Veranstaltung und endlich kommt noch der Technik-Oscar. Ist schon okay, wie das jetzt organisiert ist."
Gezielt wird die Veranstaltung auch als Werbeveranstaltung genutzt. Der Kreis möglicher Käufer für die Apparate auf der ganzen Welt ist schließlich klein. Man braucht zum Beispiel nicht für jeden Film eine neue Kamera. Die Geräte sind außerdem in aller Regel langlebig. Da ist der Kreis, den man bei einer Veranstaltung wie den Technik-Oscars um sich versammeln kann, oft mehr Wert als alle Hochglanzprospekte und Werbekampagnen. Und schließlich sitzen die Techniker mit denjenigen zusammen, die den Wert ihrer Arbeit ermessen können. Ihren wichtigsten Partnern aus dem kreativen Bereich.
Franz Kraus: "Man lädt Geschäftsfreunde ein. Und wir laden natürlich gern Kameraleute ein, die Leute, für die wir ja unsere Produkte bauen, wenn ich jetzt an Kameras denke. Das wäre ein Oberbeleuchter beim Licht. Das sind Leute, die in der Postproduktion Verantwortung tragen. Das heißt an diesen Tischen sitzen die Anbieter, wenn Sie so wollen, die Techniker. Es sitzen aber auch Anwender dort. Das macht eigentlich diese Veranstaltung auch rund. 'Ne reine Technikerveranstaltung, das darf ich sagen, weil ich selber einer bin, das wär wahrscheinlich ein bisschen dröge."
Die Technik-Oscars gingen in diesem Jahr an ein neuartiges Dolly-Kameragefährt und mehrfach an Software, die Wassereffekte ermöglicht, darunter auch an die Deutsche Firma Novaimages. Wassersimulation, das scheint ein großes Thema im Kino zu sein, nicht nur in Piratenfilmen.
Stephan Trojanski hat ein Simulationsprogramm entwickelt, das Wasser, Wind und Feuer digital auf die Kinoleinwand zaubern kann. Im Fernseherfolg "Die Sturmflut" 2005 kam das zum Einsatz. Man kann mit der Software von Flowline aber auch die Gesetze der Schwerkraft bei fließendem Wasser außer Kraft setzen und aus einer Welle einen Wasserdämonen formen.
Digitale Verfahren gewinnen immer häufiger die Technik-Oscars. Ein "Academy Award of Merit" ging trotzdem an die Eastman Kodak Company für eine weiterentwickelte Emulsion, die die Qualität der Filmkopien fürs Kino erhöht. Noch einmal ein Lob des analogen Films also. Die Branche ist gespalten. Vieles wird digital werden, aber vielleicht nicht alles.
Die Technik-Oscars werden jedenfalls weiterhin zuverlässig das Geschehen in der Filmtechnik abbilden und die kleinen Ingenieure für ihre Tüfteleien auszeichnen.
Rüdiger Kleinke erreichte die große Nachricht per Fax. Einer der Gratulanten hatte besonderen Wert. Günther Schaidt bekam im Jahr 1973 einen Oscar für die Entwicklung der ersten modernen Nebelmaschine. "Willkommen im Club der Oscarpreisträger", hieß es in seinem Fax.
Kleinke: "In den meisten Fällen, wenn man ins Kino geht und sich einen Hollywoodfilm anschaut und begeistert ist von irgendwelchen neuen Spezialeffekten oder sonst irgendetwas, da sitzen ja meistens Tüftler vorher stundenlang in ihren Kämmerchen und versuchen dann irgendwelche neuen Effekte und Ähnliches zu kreieren. Das ist natürlich 'ne schöne Ehrung für deren Arbeit, was man sonst in dem Glamour nicht mehr mitbekommt."
Ein frischgebackener Oscarpreisträger spricht. Kein Star, kein Regisseur, ein Techniker. Zusammen mit seinem Kollegen Jörg Pöhler hat Rüdiger Kleinke den "Tiny Fogger" entwickelt, die kleine Nebelmaschine, die schon in Filmen wie "Mission Impossible" oder "Pirates of the Caribbean" eingesetzt wurde. Man kann damit ganz gezielt für jede Kameraposition und jeden Bildausschnitt Nebel erzeugen, ohne den ganzen Drehort einzunebeln.
Rüdiger Kleinke: "Es gibt halt einige Filme, wo ich fast vom Stuhl gekippt bin, wenn sie bei Mission Impossible 3 direkt mit der Kamera auf unser Gerät gezoomt haben. Das war natürlich 'ne ganz tolle Sache."
Dafür wurden die beiden in diesem Jahr mit einem "Technical Achievement Award" - kurz gesagt einem Technik-Oscar ausgezeichnet. Auch eine zweite Gruppe von Tüftlern aus Bayern wurde prämiert, denen es gelungen ist, im Film Flüssigkeiten perfekt und digital zu simulieren.
Fast jedes Jahr gehen einige der begehrten Goldjungs aus Los Angeles nach Deutschland. Auch Franz Kraus hat einen Oscar in seinem Büro bei der Münchner Apparate-Firma Arnold und Richter im Regal stehen. Der Elektroingenieur ist inzwischen im Vorstand von Arri, die über die Jahre 14 Oscars gesammelt hat. Der große Moment für Franz Kraus und sein Team kam 2002.
Franz Kraus: "Hollywood kann solche Verleihungen hervorragend zelebrieren. Das misst sich schon mit der Verleihung von 'nem Filmpreis. Das ist 'ne Dinnerveranstaltung mit Showeinlagen. Im Beverley Wilshire Hotel. Da sind auch kreative Leute, die durch das Programm führen. Es sind Schauspielerinnen und Regisseure, die anwesend sind, die Laudatien halten. Das ist sehr würdig, muss man sagen. Das ist 'ne Veranstaltung, die nach dem Cocktail-Empfang mehrere Stunden währt und am Schluss gibt es das Gruppenbild aller Preisträger."
Im Zentrum des Gruppenbilds mit Dame posiert in diesem Jahr im gelben Glockenkleid die Schauspielerin Jessica Alba umgeben von zwei Dutzend lächelnden Ingenieuren und Verfahrenstechnikern im Smoking. Das Ganze fand wie stets zwei Wochen vor der eigentlichen Oscar-Zeremonie statt, in der die Techniker-Veranstaltung jeweils nur mit einem kurzen Einspielfilmchen zitiert wird. Schließlich ist der Glamour-Faktor der Oscars für die Ingenieure eher begrenzt. Schon die technischen Leistungen, die da ausgezeichnet werden, sind einem Laien nicht leicht zu vermitteln. Franz Kraus erklärt, wofür er seinen Oscar bekommen hat. Es handelt sich um einen Laser:
Franz Kraus: "Das ist ein System, dass digitale Daten verlustfrei auf Film rückbelichtet und zwar sowohl für die Archivierung aber auch für die Distribution. Es gibt heute weltweit etwa 120.000 kommerziell betriebene Kinos. Es sind vielleicht heute 5 000 davon digital ausgestattet und man weiß, dass der Großteil der Filme, die heute weltweit gezeigt werden, dass die traditionell auf analogem Material gezeigt werden. Und für diese Distribution ist es notwenig, diese Ausbelichtung durchzuführen. Das wird überwiegend mit dem Arri-Laser gemacht, wofür wir diese Auszeichnung bekommen haben."
Da die Effekte und auch ganz gewöhnliche Nachbearbeitungen wie Farbkorrekturen inzwischen stets digital hergestellt werden, muss das Material anschließend wieder auf Film gebannt werden, damit Kinokopien für die üblichen Filmprojektoren hergestellt werden können. Dieses Verfahren hat der Arrilaser Film Recorder perfektioniert.
Die Oscars für besondere wissenschaftliche und technische Leistungen rund um das Kino werden schon seit 1930 von einem speziellen Komitee der Academy verliehen. Es gibt drei Kategorien. Für grundlegende Neuerungen und ehrenhalber wird ein "Academy Award of Merit" verliehen mit der vergoldeten Oscar-Statue, dem stilisierten Ritter mit Schwert, die alle kennen.
Die zweite Kategorie, die "Scientific and Engineering Awards" werden für neue Verfahren und Apparate vergeben. Für Kameras, Linsen, Emulsionen, Filmmaterial.
Die "Technical Achievment Awards" schließlich widmen sich wertvollen technischen Beiträgen und Verbesserungen auf allen Gebieten der Filmtechnik. Nebelmaschinen, digitale Nachbereitung, künstliches Blut und Feuerwerke gehören dazu, aber auch kleine praktische Veränderungen an bewährter Technologie. 13 Technik-Oscar-Kategorien kommen so inzwischen zusammen.
Die Technik-Oscars wurden im Verlaufe ihrer Geschichte nicht jedes Jahr verliehen und häufig nicht in allen Kategorien. Auch waren oft Erfindungen dabei, die nur eine kurze Zeit bedeutsam waren, wie etwa ein Verfahren zur raschen Herstellung von Filmzwischentiteln, das mit dem baldigen Verschwinden des Stummfilms schon Anfang der 30er Jahre Geschichte war.
1957 wurde beispielsweise ein Projektor für Drive-In Autokinos ausgezeichnet, mit denen die Filmwirtschaft einige Zeit versuchte, der durch das Aufkommen des Fernsehens und steigende Mobilität bedingten Kinokrise entgegenzuwirken. So spiegelt die Geschichte der Technik-Oscars auch Mediengeschichte.
In der Natur der Sache liegt es auch, dass gerade bedeutende technische Veränderungen erst viele Jahre, manchmal erst Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung geehrt werden konnten. Die Technik-Oscars sind keine Erfindermesse. Neue Technologien müssen bei den Praktikern des Films erst einmal einen langjährigen Test überstehen.
Zum Beispiel die berühmteste Kamera der Welt, die von dem Münchner Kamerakonstrukteur Erich Kästner schon 1936 entwickelt wurde, die erste tragbare Spiegelreflexfilmkamera Arriflex, auf die noch heute viele Filmemacher schwören. Sie erlebte ihren ersten Einsatz in Leni Riefenstahl Dokumentarfilm zur Olympiade 1936 "Fest der Völker". Franz Kraus würdigt die Kamera der Kameras:
"Arris wesentlicher Beitrag war die industrielle Konstruktion und Fertigung von Filmkameras, die auf dem Prinzip der umlaufenden Spiegelblende beruhten. Es ist nicht 'ne Erfindung von Arri gewesen. Das ist 'ne italienische Erfindung gewesen, die Kamera so zu implementieren, dass diese umlaufende Blende sukzessive Film belichtet oder ein Sucherbild erzeugt. Das hat das Haus Arri hingekriegt und der legendäre Name Arriflex, der für alle unsere Kameras gilt mit einer einzigen Ausnahme, selbst für unsere digitalen Kameras, der ist dem geschuldet."
Mit der Arriflex war es dem Kameramann erstmals möglich, durch den optischen Sucher ohne Parallaxenfehler den exakten Bildausschnitt und die Schärfenverteilung während der Aufnahme zu sehen. Erst 1966 wurde Erich Kästner, 50 Jahre lang Chefkonstrukteur der Arri-Kameraentwicklung, für diese Revolution der Filmaufnahme zum ersten Mal dafür mit einem Oscar ausgezeichnet. 1974 noch einmal für die Weiterentwicklung der Kamera und 1992 mit dem Gordon E. Sawyer Award, dem Ehrenpreis der technischen Oscar-Kategorie.
2005 ist er im Alter von 93 Jahren gestorben. Er hatte erleben können, wie aus der experimentellen Filmkunst der 30er Jahre eine vielfältige Unterhaltungsindustrie geworden ist. Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergmann und Stanley Kubrik schworen auf Arrikameras. Kubrik drehte seine Meisterwerke "Shining", "Barry Lyndon" und auch seinen letzten Film "Eyes wide shut" mit den Kameras der Münchner Firma, die den Löwenanteil der deutschen Technik-Oscars eingeheimst hat.
Der Firmenname ARRI ist eine Abkürzung, abgeleitet aus den Namen der Gründer und Filmpioniere August Arnold und Robert Richter, der seine Lehrzeit in Hollywood unter anderem bei William Fox als Hilfskameramann verbracht hatte. Die beiden Diplomingenieure für Maschinenbau begannen schon 1917 mit dem Betrieb eines "Foto und Film-Chemischen Laboratoriums" und der Konstruktion von Kameras und anderen Filmapparaturen, die die schnell wachsende Filmindustrie benötigte.
Auch Scheinwerfer und Filmprojektoren wurden von ihnen entwickelt. Und Verbesserungen bei der Dämpfung der Geräusche, die die Kamera selbst verursacht. Das war beim frühen Tonfilm ein großes Thema. Entsprechend viele Oscars beschäftigen sich damit.
In den 30er Jahren baute man die Kameras in Kästen ein, was sie entsprechend unbeweglich machte. Der Film "Singing in the Rain", der eine Geschichte aus den Tagen der frühen Stummfilme erzählt, weiß ein Lied davon zu singen. Der Kameramann des Films im Film aus dem Jahr 1952 sitzt sogar noch mit im großen Kasten. So ein Tanz wie der von Gene Kelly wäre damals nicht möglich gewesen.
Später steckte man die Kameras in geräuschdämpfende Schalen, sogenannte Blimps. Die erste absolut schalldichte Kamera entwickelte wieder die Firma Arri 1957. Heute sind die Kameras mit modernen Kunststoffen in der Hülle selbst geblimpt. Mit zunehmender Beweglichkeit der Filmkamera wurden allerlei Zusatzgeräte notwenig: Dollys - kleine Wägelchen für Kamera und Stativ. Kamerakräne, die die abenteuerlichsten Filmfahrten machen können.
Robert Altman hat sich bei seinem Film "The Players" einen Spaß daraus gemacht, in einer fast neunminütigen Eingangssequenz zu zeigen, wie man allein durch Kamerabewegung unter Einsatz aller Hilfsgeräte in einer einzigen Einstellung eine scheinbar verwegen geschnittene Sequenz erzeugen kann. Wenn im Abspann des Films "Kranführer" und "Dollygrips" erwähnt werden, dann sind das die Leute, die der Kamera zu ihrer Beweglichkeit verhelfen.
Immer neue Kräne und Dolly-Verbesserungen wurden ausgezeichnet. 2005 ging ein Technik-Oscar an Horst Burbulla für seinen fernsteuerbaren Teleskop-Kran, der komplexe Action-Szenen zum Beispiel in Steven Spielbergs Film "1941" oder in "Spiderman" überhaupt möglich machte. Das Kameraauge kann inzwischen sogar fliegen, in kleinen Helikoptern, die bisher aber noch nicht mit Oscarwürden bedacht wurden.
Professor Martin Koerber, Dozent an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und seit kurzem im Filmmuseum "Deutsche Cinemathek" in Berlin auch für Archiv und Restauration zuständig, beschreibt die Entwicklung im Apparatebau. Es geht um Kamera und dem Ton:
"Im Apparatebau hat sich in den letzten zehn Jahren einiges verändert mit der Einführung zum Beispiel von elektronischen Bauteilen in den Kinoprojektoren. Dass man weggeht von mechanischen Bauteilen wie zum Beispiel dem Malteserkreuz. Das ist in vielen modernen Projektoren schon ersetzt durch ein elektronisches System, das durch einen kleinen Elektromotor die Weiterschaltung des Films verursacht 24 Mal in der Sekunde.
Dann natürlich im Bereich des Tons hat es enorme Veränderungen gegeben. Immer wieder neue Tonsysteme, Geräuschunterdrückung durch Dolby und dann gibt's auch im Dolby weiß ich bis zu zehn verschiedene Dolby-Systeme. Die ganze Art der Lautsprecheranordnung im Kino.
Die Frage, was bedeutet Ton im Kino, hat sich natürlich sehr verändert. Erst wurde es Stereo. Das war schon in den 50er Jahren. Inzwischen ist es ja selbstverständlich, dass man im Kino in einer Art Soundlandschaft sich befindet, dass der Ton von überall herkommt, was auch durchaus eine dramaturgische Funktion haben kann. Aber es ist natürlich nie so ein grundlegender Umbruch wie vom Stummfilm zum Tonfilm."
Der größte Einschnitt in der Technikgeschichte des Kinos ist natürlich die Erfindung des Tonfilms Ende der 20er Jahre gewesen. Nie mehr hat es eine solche Erschütterung in allen Bereichen der Filmproduktion und der Filmdistribution gegeben. Über Nacht verschwanden Stars und routinierte Regisseure.
Der Aufstieg der Drehbuchautoren und der Theaterschauspieler in Hollywood begann. Vorher hatte man auch während der Dreharbeiten an den Kulissen für den nächsten Film herumgehämmert. Jetzt hieß es plötzlich: "Ruhe bitte. Wir drehen."
Auch die Kinos mussten umgebaut werden und man musste Verfahren entwickeln, mit denen man eine synchrone Tonspur auf der Filmkopie unterbringen konnte. Magnetband wurde auf den Filmstreifen untergebracht. Aber der Lichtton, Sprache und Musik neben dem Film sichtbar ausbelichtet, machte das Rennen. Das Kino als sprechender Film eroberte bis in die 50er Jahre seine Rolle als führendes Unterhaltungsmedium zurück.
Eine Ton-Drohne. Keine Filmmusik, aber auch kein Originalgeräusch des Kinofilms. Mit solchen Drohnen werden die emotionalen Momente eines Films vorbereitet. Man merkt es nicht, aber der digitale Soundtrack übernimmt die Führung durch den Film. Diese Geräuschteppiche werden digital erzeugt, am Synthesizer. Wird auch in der Welt des Kinos nach und nach alles digital? Das ist die entscheidende Frage in diesem Augenblick der Geschichte des Films und der Filmtechnik. Schluss mit dem Analogen.
Doch der komplette Durchmarsch der Digitalisierung in allen Bereichen der Filmproduktion ist bisher - obwohl mehrfach vorausgesagt - ausgeblieben. Wohin geht die Reise?
Martin Koerber: "Die ganzen Filme, die wir heute schon sehen, selbst wenn es scheinbar narrative Filme sind, wo Leute in Taxis steigen und auf Straßen herumfahren, die nach New York aussehen oder nach Berlin und so weiter - auch da ist zum Teil unheimlich viel digitale Postproduktion unsichtbar drin verborgen. Und das Aufnehmen wird eher wie so 'ne Art zur Verfügung stellen von Elementen für Kompositing. Man nimmt einen Darsteller auf vor einem Hintergrund. Und dann hat er noch ein Auto vor einem anderen Hintergrund. Das wird nachher alles zusammengeführt. Oder man kann eben auch Dinge aus dem Film wieder entfernen, die man mit aufgenommen hat und die einfach unpraktisch waren beim Drehen. Wenn man zum Beispiel einen Film hat, der spielt im Jahre 18hundertsodundso. Da möchte man nicht die Steckdosen vorher aus dem Raum entfernen, die da an der Wand sind."
Die Kinotechnik überhaupt das ganze Medium am Scheideweg. Wie viel Digitalisierung verträgt der Film. Franz Kraus, Oscarpreisträger und Vorstand der ARRI, weiß nur zu gut, dass Historiker und Berichterstatter oft vorschnell reagieren. Apparate und Entwicklungen werden totgesagt, die noch gar nicht den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht haben.
"Tote leben länger. Ich bin vor 24 Jahren zu Arri gekommen mit dem Auftrag - mein Hintergrund ist Elektroingenieur - eigentlich Entwicklungen für elektronische Produkte vorzubereiten. Das ist auch gelungen mit dem Arrilaser oder Arriscan zu machen. Bereits damals war immer die Rede davon, dass die damalige 1-Zoll-Maz-Technik und zugehörige elektronische Kameratechnik den Abgesang des Films vorbereiten würde. Wenn wir uns aber heute die reale Situation vergegenwärtigen. Dann nehmen wir wahr, dass der überwiegende Anteil von Kinofilmen in traditioneller Aufnahmetechnik, aber mit digitaler Nachbearbeitung, auf 35mm-Film hergestellt wird und das selbst hochwertiges szenisches Fernsehen auf Film hergestellt wird."
"Die Kamera soll natürlich im Grund leisten, was der Mensch seit Jahrtausenden schon kann. Andererseits wird natürlich der Zweck der Filmtechnik immer auch davon bestimmt sein, dass die Kamera mehr können soll als das Auge.
Das ist ja seit der Entwicklung von Kameras und auch von Filmkameras immer ein wichtiger Gesichtspunkt, das man nicht einfach wiedergibt, was Menschen sowieso sehen, sondern dass man im Film auch etwas anderes miterleben kann. Dass man zum Beispiel Zeitlupe kann. Dass man starke Vergrößerungen machen kann. Dass man optische Verzerrungen machen kann, Fischaugen, und, und, und.
Alles das ist ja schon spätestens seit den 20er Jahren ein filmästhetisches Thema, dass man aus erzählerischen Gründen Verzerrungen in der Zeit oder auch im Raum mit Hilfe der Optik darstellen kann und dass das einen narrativen Grund hat. Also, wenn ich das, was in einem Menschen vorgeht, interpretieren will, als inneren Vorgang, dann mach ich das, indem ich mit der Kamera was mache."
Die normalen Oscars hecheln der Entwicklung nur hinterher. Was war im letzten Jahr? Welcher Schauspieler, welcher Regisseur hat uns verzaubert, oder wenigstens die Kassen gefüllt? Die Technik-Oscars ticken anders, verraten immer auch etwas über die Zukunft des Filmmediums.
Die amerikanische Filmacademy ist sich dessen sehr bewusst. Mit den Preisentscheidungen in den technischen Kategorien wird ganz bewusst Wirtschaftspolitik gemacht. Der Markt für die Filmgeräte ist klein. Es ist aber wichtig, dass er stabil gehalten wird. 2003 gab es zum Beispiel einen Ehrenoscar für die beiden großen Kamerafirmen Arri und Panavision, dafür, dass sie immer noch weitermachen und ihre Kameras stets neu erfinden und produzieren. Eine große Oscar-Statuette mit allem drum und dran wurde an beide Firmen verliehen. Das war so eine Art "Durchhalteoscar", meint Franz Kraus und findet ihn bitter nötig. Die Kreativen wissen, was sie an ihren Partnern im technischen Bereich haben.
Inzwischen werden ja auch schon Filme mit Geräten aus der Amateurliga gedreht und manchmal sind sie vergleichsweise erfolgreicher als die großen Megaproduktionen. Filmwissenschaftler Martin Koerber glaubt, dass dieser Widerspruch die Entwicklung des Filmmediums fortan sowieso generell begleiten wird.
"Es gibt natürlich immer beide Pole. Es gibt die sehr teuren digitalen Effekte, die 'nen großen Teil des Budgets dann einnehmen und große Effekte erzielen. Und es gibt andererseits die 'kleinen schmutzigen Filme', wie Kluge das mal gesagt hat, die sich eben auch der neuen Technologien bedienen, aber am ganz anderen Ende fast schon in der Consumer-Elektronik, wo man mit Geräten arbeitet, die jeder von uns auch bei Saturn kaufen kann. Man kann heute, wenn man 10.000 Euro investiert, kann man sich ein komplettes Filmstudio zuhause in seiner Küche aufstellen. Inklusive Kopierwerk und aller Nachbearbeitungen und zum Teil auch sehr aufwendiger Nachbearbeitung mit Tonstudio und allen Schikanen.
Auch das ist aber 'ne Entwicklung, die in der Filmtechnik schon immer angelegt war. Es gibt ja spätestens seit den 60er Jahren auch schon Filme, die im 16mm-Format gedreht wurden, mit neuen Kameras, die man beweglicher einsetzen konnte. Wo man dachte, das ist es jetzt wirklich, jetzt habe ich die Kamera-Stylo, also die Kamera, mit der ich schreiben kann, ein Tagebuch schreibe und alles aufzeichne, was mir irgendwie vor die Linse kommt in meinem Alltag. Wenn man diese Geräte mit dem vergleicht, was heute zu haben ist, dann ist das immer noch vergleichsweise umständlich und schwierig und man muss alle 10 Minuten den Film wechseln. Jetzt kann man 90 Minuten durch drehen."
1999 wurde der Studenten-Horrorfilm "The Blair Witch Project", gedreht mit einer handelsüblichen Amateurkamera, zum Hit der Saison, und auch Andreas Dresens einfach mit DV-Kamera hergestellter Film "Halbe Treppe" bekam 2002 - billig und einfach aber originell gedacht und gespielt - eine größere Aufmerksamkeit als manch einer der großen aufwändigen Filme.
Das große Thema Digitalisierung ist noch nicht ausgestanden. So schnell wie begeisterte Historiker den Technologiewechsel voraussagen, geschieht er oft nicht und die Qualität ist auch nicht besser.
Franz Kraus: "Interessant an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass die AMPAS, die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die ja auch die kreativen und technischen Oscars verteilt, die hat ein Dokument Ende letzten Jahres herausgebracht, das 'Digital Dilemma' heißt. Das skizziert - als eine von Industrieunternehmen vollkommen unabhängige Institution - welche Konsequenzen ein zu schneller Wechsel im Technologiebereich mit sich bringt. Und da gibt es ein Statement, dass die Einführung von zwei K und HDTV Technologie im Bereich der digitalen Nachbearbeitung oder Aufnahme dazu führt, dass neuartige Elemente in Filmen 'ne Qualität haben, die dem entspricht, was Film vor 40 Jahren war. Das ist keine wahre Meisterleistung."
Wie wirkt sich eigentlich der Technik-Oscar aus? Kurbelt er die Geschäfte an für Nebelmaschinen und Kameras? Ist er einfach eine überfällige Anerkennung für großartige Ingenieursleistungen? Ermuntert er wenigstens Forschungsanstrengungen, die wir dann später auf der Leinwand kaum bemerken, die aber unser Filmerlebnis verändert haben?
Franz Kraus: "Mir ist keine Industrie bekannt, die einen international vergleichbaren Award wie den technischen Oscar hat. Und das ist für Techniker 'ne außerordentliche Ehre, diesen Oscar zu bekommen. Es sind die individuellen Leistungen, die anerkannt werden und dadurch, dass die Oscars auch die Statuen sind, die auch für kreative Oscars vergeben werden, reicht dieser Schein der Kreativ-Oscars sehr weit auf die Technik-Oscars. Es sind ja nur mittelständische Betriebe, die den Weltmarkt bedienen. Und die kennen sich alle, und dort nimmt man sehr wohl zur Kenntnis, wer in diesem Jahr eine Auszeichnung bekommen hat."
Martin Koerber: "Dass die Welt hinter den Kulissen des Oscar auch ihre kleine Verleihung hat, das ist ja doch eine ganz schöne und auch angemessene Sache. Das ist auch 'ne andere Welt. Die große Welt, die da im Kodak-Theatre sich gegenseitig dann die Preise verleiht, die ist mit diesen Ingenieuren auch wenig kompatibel. Die meisten Filmtechniker, die ich kenne in aller Welt, sind eigentlich No-Nonsense-People kann man sagen, 'ne ziemlich verschworene Bande von Menschen, die sich über technische Dinge verstehen. Die müssen nicht Mal eine gemeinsame Sprache sprechen, sondern, die können sich über die Sache selbst verständigen.
Da gibt es wenig Interesse an Glamour und an all diesen Dingen. Es gibt ein unglaubliches Interesse daran, das Problem genau zu durchdringen und es elegant zu lösen. Ich glaube, die wären gar nicht glücklich auf der anderen Veranstaltung und endlich kommt noch der Technik-Oscar. Ist schon okay, wie das jetzt organisiert ist."
Gezielt wird die Veranstaltung auch als Werbeveranstaltung genutzt. Der Kreis möglicher Käufer für die Apparate auf der ganzen Welt ist schließlich klein. Man braucht zum Beispiel nicht für jeden Film eine neue Kamera. Die Geräte sind außerdem in aller Regel langlebig. Da ist der Kreis, den man bei einer Veranstaltung wie den Technik-Oscars um sich versammeln kann, oft mehr Wert als alle Hochglanzprospekte und Werbekampagnen. Und schließlich sitzen die Techniker mit denjenigen zusammen, die den Wert ihrer Arbeit ermessen können. Ihren wichtigsten Partnern aus dem kreativen Bereich.
Franz Kraus: "Man lädt Geschäftsfreunde ein. Und wir laden natürlich gern Kameraleute ein, die Leute, für die wir ja unsere Produkte bauen, wenn ich jetzt an Kameras denke. Das wäre ein Oberbeleuchter beim Licht. Das sind Leute, die in der Postproduktion Verantwortung tragen. Das heißt an diesen Tischen sitzen die Anbieter, wenn Sie so wollen, die Techniker. Es sitzen aber auch Anwender dort. Das macht eigentlich diese Veranstaltung auch rund. 'Ne reine Technikerveranstaltung, das darf ich sagen, weil ich selber einer bin, das wär wahrscheinlich ein bisschen dröge."
Die Technik-Oscars gingen in diesem Jahr an ein neuartiges Dolly-Kameragefährt und mehrfach an Software, die Wassereffekte ermöglicht, darunter auch an die Deutsche Firma Novaimages. Wassersimulation, das scheint ein großes Thema im Kino zu sein, nicht nur in Piratenfilmen.
Stephan Trojanski hat ein Simulationsprogramm entwickelt, das Wasser, Wind und Feuer digital auf die Kinoleinwand zaubern kann. Im Fernseherfolg "Die Sturmflut" 2005 kam das zum Einsatz. Man kann mit der Software von Flowline aber auch die Gesetze der Schwerkraft bei fließendem Wasser außer Kraft setzen und aus einer Welle einen Wasserdämonen formen.
Digitale Verfahren gewinnen immer häufiger die Technik-Oscars. Ein "Academy Award of Merit" ging trotzdem an die Eastman Kodak Company für eine weiterentwickelte Emulsion, die die Qualität der Filmkopien fürs Kino erhöht. Noch einmal ein Lob des analogen Films also. Die Branche ist gespalten. Vieles wird digital werden, aber vielleicht nicht alles.
Die Technik-Oscars werden jedenfalls weiterhin zuverlässig das Geschehen in der Filmtechnik abbilden und die kleinen Ingenieure für ihre Tüfteleien auszeichnen.
Rüdiger Kleinke erreichte die große Nachricht per Fax. Einer der Gratulanten hatte besonderen Wert. Günther Schaidt bekam im Jahr 1973 einen Oscar für die Entwicklung der ersten modernen Nebelmaschine. "Willkommen im Club der Oscarpreisträger", hieß es in seinem Fax.
Kleinke: "In den meisten Fällen, wenn man ins Kino geht und sich einen Hollywoodfilm anschaut und begeistert ist von irgendwelchen neuen Spezialeffekten oder sonst irgendetwas, da sitzen ja meistens Tüftler vorher stundenlang in ihren Kämmerchen und versuchen dann irgendwelche neuen Effekte und Ähnliches zu kreieren. Das ist natürlich 'ne schöne Ehrung für deren Arbeit, was man sonst in dem Glamour nicht mehr mitbekommt."