Die Tricks und Täuschungen der Lebensmittelindustrie
„In der Lebensmittelindustrie ist der Skandal der Normalfall!“ Mit solchen Provokationen sorgt Thilo Bode regelmäßig für Schlagzeilen. In seinem neuen Buch „Die Essensfälscher“ nimmt der Gründer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch die Tricks und Täuschungen der Branche erneut unter die Lupe.
Wie einst bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace International, deren Geschäftsführer er bis 2001 war, setzt sich der Volkswirt und Soziologe heute für einen Bewusstseinswandel im Lebensmittelbereich ein. Das Ziel von Foodwatch: Mehr Transparenz, damit alle Verbraucher wissen, was sie essen und gezielt auswählen können und ein echtes Mitspracherecht für Verbraucher.
Seine Analyse:
- „Fitness“-Produkte: Sie machen nicht fit, sondern fett.
- Der „traditionell hergestellte Schwarzwälder Schinken“: Er stammt in Wahrheit aus Massentierhaltung und kommt aus ganz Europa.
- „Gesunde“ Kinderprodukte: Versteckte Zuckerbomben.
Sein Fazit:
Die Täuschungsstrategie der Konzerne reicht von dreister Mogelei bis hin zur Körperverletzung durch Irreführung.
„85 Prozent einer Packung besteht aus irreführender Werbung und der Rest der Information ist erstens kaum lesbar, kaum verständlich und vor allen Dingen ermöglicht er nicht den Vergleich von Produkten. Man kauft immer ein, indem man mit anderen Produkten vergleicht, und das ist nicht möglich. Dahinter steht natürlich eigentlich der Kampf um das Verbraucherleitbild: Wollen wir den studierten Lebensmittelchemiker, Lebensmittelrechtler, der alles weiß und mit Gesetzestexten unterm Arm in den Supermarkt läuft? Oder wollen wir den Verbraucher, der Vertrauen hat in die Lebensmittelhersteller und sich schnell im Supermarkt anhand des Preises über die beste Qualität entscheiden kann?“
Thilo Bode nimmt auch die Biobranche kritisch unter die Lupe:
„Bei Bio muss man ja unterscheiden zwischen den Rohstoffen, also wenn Sie einen Apfel kaufen oder Gemüse oder Kartoffeln, das wird ökologisch hergestellt, also ohne Dünger und ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, aber im verarbeiteten Sektor haben wir ähnliche Missstände, etwas weniger, aber ähnlich. Stellen Sie sich vor, Bio-Actimel anstatt Actimel. Actimel ist eine richtige Verbrauchertäuschung, weil es schützt nicht vor Erkältungen, wie die Werbung suggeriert, und ein Bio-Actimel wäre auch nicht besser. Es wäre sozusagen die ökologische Variante dieser Verbrauchertäuschung, weil ökologisch hergestellte Milch drin wäre.“
Wie auch bei Greenpeace schreckt der 63-jährige Verbraucherschützer nicht vor drastischen Analysen zurück:
„Beim Einkaufen von Lebensmitteln und beim Essen werden wir systematisch getäuscht und betrogen. Unsere Gesundheit wird geschädigt, und wir haben keine Chance, diese Schädigung zu vermeiden.“
Sein Ziel: Verbraucher ermutigen, sich zu organisieren und zu wehren, kurz, sich nicht länger abspeisen zu lassen.
Die Tricks und Täuschungen der Lebensmittelindustrie:
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit dem Verbraucherschützer Thilo Bode. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Service:
Thilo Bodes Buch „Die Essensfälscher – Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen“ ist 2010 im S.Fischer Verlag erschienen.
Weitere Informationen zur Arbeit von Foodwatch finden sie auf der Webseite der Verbraucherschutzorganisation.
Seine Analyse:
- „Fitness“-Produkte: Sie machen nicht fit, sondern fett.
- Der „traditionell hergestellte Schwarzwälder Schinken“: Er stammt in Wahrheit aus Massentierhaltung und kommt aus ganz Europa.
- „Gesunde“ Kinderprodukte: Versteckte Zuckerbomben.
Sein Fazit:
Die Täuschungsstrategie der Konzerne reicht von dreister Mogelei bis hin zur Körperverletzung durch Irreführung.
„85 Prozent einer Packung besteht aus irreführender Werbung und der Rest der Information ist erstens kaum lesbar, kaum verständlich und vor allen Dingen ermöglicht er nicht den Vergleich von Produkten. Man kauft immer ein, indem man mit anderen Produkten vergleicht, und das ist nicht möglich. Dahinter steht natürlich eigentlich der Kampf um das Verbraucherleitbild: Wollen wir den studierten Lebensmittelchemiker, Lebensmittelrechtler, der alles weiß und mit Gesetzestexten unterm Arm in den Supermarkt läuft? Oder wollen wir den Verbraucher, der Vertrauen hat in die Lebensmittelhersteller und sich schnell im Supermarkt anhand des Preises über die beste Qualität entscheiden kann?“
Thilo Bode nimmt auch die Biobranche kritisch unter die Lupe:
„Bei Bio muss man ja unterscheiden zwischen den Rohstoffen, also wenn Sie einen Apfel kaufen oder Gemüse oder Kartoffeln, das wird ökologisch hergestellt, also ohne Dünger und ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, aber im verarbeiteten Sektor haben wir ähnliche Missstände, etwas weniger, aber ähnlich. Stellen Sie sich vor, Bio-Actimel anstatt Actimel. Actimel ist eine richtige Verbrauchertäuschung, weil es schützt nicht vor Erkältungen, wie die Werbung suggeriert, und ein Bio-Actimel wäre auch nicht besser. Es wäre sozusagen die ökologische Variante dieser Verbrauchertäuschung, weil ökologisch hergestellte Milch drin wäre.“
Wie auch bei Greenpeace schreckt der 63-jährige Verbraucherschützer nicht vor drastischen Analysen zurück:
„Beim Einkaufen von Lebensmitteln und beim Essen werden wir systematisch getäuscht und betrogen. Unsere Gesundheit wird geschädigt, und wir haben keine Chance, diese Schädigung zu vermeiden.“
Sein Ziel: Verbraucher ermutigen, sich zu organisieren und zu wehren, kurz, sich nicht länger abspeisen zu lassen.
Die Tricks und Täuschungen der Lebensmittelindustrie:
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit dem Verbraucherschützer Thilo Bode. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Service:
Thilo Bodes Buch „Die Essensfälscher – Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen“ ist 2010 im S.Fischer Verlag erschienen.
Weitere Informationen zur Arbeit von Foodwatch finden sie auf der Webseite der Verbraucherschutzorganisation.