Die Suche nach den "Gottesteilchen"

Anlässlich des Mathematik-Jahres 2008 hat der Experimentalphysiker der Universität Hamburg und der designierte Generaldirektor des europäischen Zentrums für Teilchenphysik CERN in Genf, Rolf-Dieter Heuer, die Bedeutung des Dialogs zwischen Naturwissenschaftlern und Philosophen hervorgehoben.
Diesen Dialog müsse man stets suchen, sagte Heuer. Als Beispiel nannte Heuer den Start des größten jemals gebauten Teilchenbeschleunigers – des Large Hadron Collider (LHC) –, der 2008 in Genf in Berieb genommen wird. Die Suche nach dem Higgs-Teilchen, die man mit dem LHC betreiben werde, wolle man durch gemeinsame Veranstaltungen mit Experimentalphysikern und Philosophen begleiten.

Mit der Suche nach dem Higgs-Teilchen, das unter dem Schlagwort "Gottesteilchen" bekannt ist, hoffe man, die Gesetze des Mikro- und Makrokosmos verstehen zu können, sagte Heuer, der auch Direktor für Teilchenphysik und Astroteilchenphysik beim Deutschen Elektronen Synchroton DESY ist. Indem man mit dem LHC 27 Kilometer tief unter der Erde Protonen aufeinander schießen lasse, erwarte man in den Bruchstücken des Zusammenpralls neue, unbekannte Partikel zu. Mit Hilfe dieser Teilchen könne man rekonstruieren, was im Moment des Urknalls geschehen sei. Heuer weiter: "Die Gesetze des Mikrokosmos sind mit dem Makrokosmos dadurch verbunden, dass wir bei sehr hohen Energien arbeiten, die die Situation Sekundenbruchteile nach dem Urknall widerspiegeln. Wir untersuchen also Mikrokosmos und Makrokosmos zur gleichen Zeit."