Die Sorben

Von Mandy Schielke |
Familie Pohontsch lebt in Ostro, einem kleinen Dorf im Westen der Oberlausitz, dem Wahlkreis des sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt. Beim Bäcker bestellen sie ihre Brötchen auf Sorbisch und auch Halina und Wito, ihre Kinder sprechen Sorbisch als erste Muttersprache.
Noch, denn die sorbischen Mittelschulen in der Hochburg der Sorben zwischen Bautzen und Kamenz werden nacheinander dicht gemacht. Es sind vor allem die alten Menschen, die an ihrer Sprache und ihrer Identität festhalten. Während politisch und finanziell über die Zukunft der sorbischen Kulturinstitute in Sachsen gestritten wird, schafft sich die slawische Minderheit - die im Gegensatz zu anderen Minderheiten außerhalb der deutschen Grenzen kein "Mutterland" hat - nach und nach selbst ab.