Die Renaissance von Shanty-Chören

Für Küstenmenschen und Landeier

Ein großer Aufnäher mit Schiff und Wellen prangt an einem Hemd, das zu einem Sänger eines Shanty-Chores gehört. Seine singenden Kollegen sind im Hintergrund schemenhaft zu erkennen.
Shanty Chöre haben eine Jahrhunderte alte Tradition und sind auch in Deutschland sehr beliebt. © picture-alliance / dpa / Friso Gentsch
Moderation: Olga Hochweis · 28.04.2021
Mehr als sieben Millionen Mal wurde zuletzt der "Wellerman" gestreamt - ein Shanty-Lied, das Seeleute vor rund 150 Jahren erstmals beim Walfang in Neuseeland sangen. Was macht Shanties heute populär?
Beim Shanty-Gesang stimmt zunächst eine Person im Call- und Response-Prinzip die Strophe an, die im Refrain vom Chor erwidert wird. Vom Wort "Chanter" für Singen hat die Gattung ihren Namen, französischsprachige Seeleute vor New Orleans sollen ihn geprägt haben.
Ursprünglich diente der Shanty-Gesang der Motivation bei harter Arbeit an Bord.

Zu Lande und zu Wasser

Doch nicht nur Seeleute lieben das Genre. In Deutschland wird die Tradition des Shanty-Chorsingens seit langem gepflegt, naturgemäß vor allem an der Küste im hohen Norden, aber auch in Meeres fernen Regionen wie in Berlin oder in Oldenburg.
Im Shanty-Chor Berlin e.V. etwa hat sich die Zahl der Mitglieder seit der Gründung vervierfacht. Und längst gibt es natürlich überall in der Republik Shanty-Chöre für Frauen.Tradition und Innovation passen zusammen - so wie beim viralen Hit "Wellerman". Der Historiker und Shanty-Experte Hanns-Björn Rüppell gibt Auskunft.
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