Die Magie der Kristalle

Von Monika Seynsche und Christian Floto |
Die Eiswüsten der Erde sind kalt, unwirtlich und lebensgefährlich. Trotzdem ziehen sie seit Jahrhunderten Menschen in ihren Bann. Jules Vernes vermutete am Südpol sagenhafte Tiere und einen riesigen Ozean. Ernest Shackleton, Robert F. Scott und unzählige andere fuhren hin und riskierten ihr Leben bei dem Versuch, den weißen Kontinent zu bezwingen.
Heute sind es Kreuzfahrttouristen und Extremsportler, die Pinguine in der Antarktis fotografieren oder Grönland mit Hundeschlitten überqueren. Und viele, die einmal dort waren, kommen ihr Leben lang nicht mehr los vom Eis.

Aber die weißen Enden der Erde sind gefährdet: Die Eispanzer schmelzen, der dauernd gefrorene Boden taut, Tiere und Pflanzen werden von den steigenden Temperaturen immer weiter in Richtung Pol gedrängt, die Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Während Forscher die Schäden nur kartieren können, geht eine Welt verloren, die bis heute zu den letzten im doppelten Sinne weißen Flecken der Erde gehört. Eine "Lange Nacht" über den Zauber und die Vergänglichkeit des Eises.

In der Langen Nacht kommen zu Wort:
Privatdozentin Dr. Cornelia Lüdecke (München)
Habilitation: Geschichte der Meteorologie, Polarforschung und Geopolitik.

Sepp Kipfstuhl vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)

Hans Memminger, Filmemacher und Buchautor
1989 durchquerte er mit drei Kameraden 2400 Kilometer Eismeer in der Arktis. Dieser Kajaktour von Grönland nach Kanada folgten drei weitere Arktis-Expeditionen. Und der größte Erfolg war die Bezwingung der gefürchteten Nordwest-Passage, als erster Mensch im Kajak mit bloßer Muskelkraft.

Die dabei gedrehten Filme sowie die Bücher Die Arktis im Kajak und In Sturm und Eis dokumentieren extreme Unternehmungen in der Expeditionsgeschichte der letzten Jahrzehnte.

Dr. Jürgen Nantke, Unfallchirurg in der Neumayer-Station


In der Langen Nacht hören Sie die folgenden Beiträge:

Beitrag von Frank Grotelüschen Forschen im Kühlhaus. Das Eislabor am AWI in Bremerhaven

Auszug aus dem Sendungsmanuskript
Eislabor, so heißt im Alfred-Wegener-Institut ein Komplex, in dem Tag und Nacht Dauerfrost herrscht - Temperaturen wie in der Tiefkühltruhe. Hier untersuchen die Forscher Proben, die keinesfalls auftauen dürfen: Eis aus den Tiefen der Antarktis oder von den Gletschern Grönlands. Die zu untersuchenden Bohrkerne. Das sind Stangen aus Eis, armdick und meterlang. Ein Spezialbohrer hat sie aus dem antarktischen Eisschild gezogen - aus bis zu 3000 Metern Tiefe.

"Der Kern wird zerschnitten, weil er für mehrere Untersuchungen genutzt wird. Da geht es einmal um den Staubgehalt, einmal um die chemischen Spurenstoffe im Eis. Dann wird ein Teil genutzt für die Luftanalyse. Andere Teile nutzen wir für die Strukturuntersuchungen, und die Kristalle anschauen."

Warum holt man das Eis aus den Tiefen der Antarktis nach Bremerhaven, um es hier in Stückchen zu zerschneiden und dann nach allen Regeln der Kunst zu untersuchen?

"Eis ist ein perfektes Klimaarchiv der Erde. Es speichert nicht nur die Temperatur, sondern man kann sich auch Zeitreihen der Atmosphäre aus diesen Eiskernen ziehen. Das heißt man kann sich anschauen, wie sich zum Beispiel der CO2-Gehalt in der Atmosphäre mit der Zeit geändert hat - die ganzen Treibhausgase, die wichtig für das Klimasystem sind.
Und das älteste Eis ist etwa 1 Million Jahre alt. Sie können also im Prinzip bis zu einer Million Jahre in die Vergangenheit schauen?"


Beitrag von Monika Seynsche Klimawandel in Grönland

Auszug aus dem Sendungsmanuskript
Eine schmale Landzunge trennt den Eisfjord von Ilulissat. Die drittgrößte Stadt des Landes liegt auf 69 Grad nördlicher Breite an der Westküste Grönlands. Hier leben 6000 Schlittenhunde und 4000 Menschen: eine riesige Fischfabrik am Hafen, rundherum einige hundert bunt angestrichene Holzhäuser. Und am Horizont: Eisberge, so weit das Auge reicht. Die locken jeden Sommer Touristen an - und Wissenschaftler.

Im Swiss Camp - verbringt der Klimatologe von der Universität von Colorado in Boulder jedes Frühjahr mehrere Wochen. Seit 17 Jahren wird hier das Klima und die Bewegungen des Eispanzers untersucht.


Weitere Links

Umbruch an den Enden der Welt

Themenschwerpunkt zum Internationalen Polarjahr im Deutschlandfunk
Die beiden Polregionen gehören zu den entlegensten Gebieten der Erde und sind doch von überragender Bedeutung für das Funktionieren unseres Planeten. Mit dem Internationalen Polarjahr will die Gemeinschaft der Arktis- und Antarktisforscher die Rolle der Pole ins öffentliche Bewusstsein heben.

Sonntagsspazierung im Deutschlandfunk
Ferien an einem magischen Ort. Das russische Camp Barneo am Nordpol

MareTV Überwintern in der Antarktis

Die Vortrags- und Veranstaltungsreihe "Eis und Meer 2008" des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft beginnt am 5. März in Bremerhaven. Das Highlight des Jahres ist "Open Ship" am 25. Mai 2008: Der Forschungseisbrecher Polarstern öffnet seine Luken! Vortrags- und Veranstaltungsreihe "Eis und Meer 2008"

Deutschen Beitragim Internationalen Polarjahr 2007/08.

Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos


Auf den Seiten des Alfred-Wegener-Instituts gibt es auch häufige Fragen und Antwortenrund um das Thema

Worin unterscheiden sich Arktis und Antarktis?
Die Arktis ist kein Kontinent, sondern ein von Kontinenten umgebenes Meer, das Nordpolarmeer. Auf diesem bis zu 5500 Meter tiefen Meer schwimmt eine mehrere Meter dicke Eisdecke, die sich im Pleistozän (vor 1 Millionen Jahren) bildete. Das Eis des Nordpolarmeeres ist mehrjährig und bedeckt im Winter fast das gesamte Nordpolarmeer. Die jahreszeitlichen Schwankungen in der Eisausdehnung sind geringer und es ist wärmer als in der Antarktis. Der Nordpolarkreis verläuft überwiegend über Land und schließt sowohl Wälder und Tundra als auch Siedlungen und Industrie mit ein.

Die Antarktis ist ein Kontinent und besitzt daher eine Festlandmasse. Sie ist von einem Ringozean, dem Südpolarmeer, umgeben, der seit 25 Millionen Jahren die Schelfgebiete (unter Wasser liegende Kontinentränder) Südamerikas von denen der Antarktis trennt. Die Vereisung der Antarktis begann vor etwa 15 Millionen Jahren. Es ist kälter als in der Arktis, und die Eisausdehnung unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen. Während im Südsommer nur etwa vier Millionen Quadratkilometer von Meereis bedeckt sind, nimmt die Eisfläche im Südwinter etwa 20 Millionen Quadratkilometer ein. Das Eis im Südpolarmeer ist demnach hauptsächlich einjährig. Der Südpolarkreis verläuft überwiegend ozeanisch. I

Wie dick ist das Eis in der Arktis, wie dick in der Antarktis?
In der Arktis ist das Meereis über dem Nordpolarmeer wenige Zentimeter bis fünf Meter dick. In der Antarktis muss man zwischen der kontinentalen Eisdecke (Süßwassereis) und dem Meereis über dem Südpolarmeer unterscheiden. Die mächtigste Eisschicht auf dem Antarktischen Kontinent erreicht fast fünf Kilometer. Die Eisschichten sind im östlichen Teil generell dicker als im westlichen Teil. Das Meereis wird in der Antarktis bis zu zwei Meter dick. In beiden Polgebieten können die Meereisflächen jedoch sehr viel dicker werden, wenn das Eis durch Wind und Seegang übereinander geschoben wird.

Wie alt werden Eisberge?
Wie alt ein Eisberg wird, hängt davon ab, wohin er im Wasser getragen wird. Viele driften hinaus in den offenen Ozean, wo sie unter dem Einfluss von Wellen und Dünung zerbrechen und schmelzen, sobald sie in wärmeres Wasser gelangen. Das kann ein paar Monate, aber auch einige Jahre dauern. Die höchste "Lebenserwartung" hat ein Eisberg, der noch in polaren Gewässern auf Grund läuft. Hier kann er weit über zehn Jahre alt werden.

Warum sind manche Eisberge blau und manche grün?
Eisberge können verschiedene Farben annehmen. Viele sind milchig-weiß, andere blau oder auch grün. Blaue Eisberge werden vor allem in Grönland beobachtet. Sie bestehen aus sehr kompaktem Eis ohne Lufteinschlüsse, in dem das Licht so gebrochen wird, dass es blau erscheint. Kompaktes Eis kann durch hohen Druck, zum Beispiel bei großer Auflast, oder durch mehrfaches Auftauen und wieder Gefrieren entstehen.
Warum manche Eisberge grün sind, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Es wird angenommen, dass eingeschlossene Partikel die optischen Eigenschaften des Eises verändern und es dadurch grün erscheinen lassen.

Leben in der Arktis und Antarktis
In der Arktis und ihrer Randzone leben 1,5 bis 2 Millionen Menschen, die sich auf rund 30 Völker mit unterschiedlichen Traditionen und Kulturen verteilen. Die Ureinwohner der Arktis sind die Inuit oder Eskimos. Sie kamen ursprünglich aus Ostasien und bewohnen nun die nördlichsten Gegenden Nordamerikas, Asiens und Grönlands. Früher lebten sie als Nomaden, heute ist der Großteil in festen Gemeinden sesshaft. In der polaren Randzone der Arktis leben die subarktischen Völker, zu denen die nördlichen Indianer aus Kanada und Alaska, die Samen (Lappen) aus Skandinavien und dem europäischen Russland und mehrere nordsibirische Völker wie die Tschuktschen, Samojeden, Jakuten und die Nenet zählen. Sie unterscheiden sich in ihrer Lebensweise jedoch stark von den Inuit.

Als Inuit bezeichnen sich diejenigen eskimoischen Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada sowie in Grönland leben.

Filmtipp:
Atanarjuat - Die Legende vom schnellen Läufer ist das Filmdebüt des Inuit-Regisseurs Zacharias Kunuk. Es ist der erste kanadische Spielfilm, der von Inuit geschrieben, produziert, inszeniert und gespielt wurde und erzählt die Inuit-Legende vom schnellen Läufer nach.


Geschichte der Polarforschung

Seit Magellan 1520 einen Seeweg entdeckt hatte, der um Südamerika herum nach Asien führte, spekulierten Geographen, Seefahrer und Forscher über eine mögliche Route im Norden Amerikas. Da eine solche Nordwestpassage Schiffsreisen zwischen Europa und Ostasien entscheidend verkürzt hätte, suchten die seefahrenden Nationen mehr als 400 Jahre lang nach einer Durchfahrt im Nordpolarmeer.

Mit der ersten deutschen Nordpolar-Expedition 1868 begann die Geschichte der deutschen Polarforschung: Kapitän Koldewey und seine Besatzung erreichten mit dem Segelschiff "Grönland" erstmals eine nördliche Breite von 81 Grad. Am 10. Oktober desselben Jahres kehrte die Expedition heil nach Bremerhaven zurück - für die deutsche Polarforschung war ein wichtiger Anfang gemacht.

Im Gedenken an weitere große deutsche Polarforscher hat das Alfred-Wegener-Institut seine Stationen in den Polargebieten benannt: Sie heißen Koldewey-, Neumayer-, Dallmann-, Filchner- und Kohnen-Station.

Die Namensgeber und ihre Geschichten
Alfred Wegener (1880-1930)
Carl Koldewey (1837-1908)
Georg von Neumayer(1826-1909)
Eduard Dallmann (1830-1896)
Wilhelm Filchner (1877-1957)
Erich von Drygalski (1865-1949)
Heinz Kohnen(1938-1997)


Liste der in der Sendung vorkommenden Literatur:

Andrea Barret: Jenseits des Nordmeers
Claassen Verlag 1999 (vergriffen)

Philadelphia 1855. Der Naturforscher Erasmus Darwin Wells hält sein Leben nach einer glücklosen Antarktisexpedition für gescheitert. Bis ihm Zecheriah Voorhees, kurz Zeke, anbietet, ihn auf einer Expedition in die Arktis zu begleiten. Er will den Spuren von Sir John Franklin folgen, dessen Schiff auf der Suche nach der mythischen Nordwest-Passage im arktischen Norden verschollen ist. In blindem Eroberungswillen treibt Zeke Schiff und Mannschaft immer weiter Richtung Norden, ins Packeis...
Alfred Lansing: 635 Tage im Eis. Die Shackleton-Expedition
Goldmann Verlag, München 1999, ISBN 3442308410, 319 Seiten, 20,40 EUR

Am Anfang steht der Plan von der erstmaligen Durchquerung des weißen Kontinents. Doch das gewaltige Naturwunder Antarktis wird im Jahr 1915 für die Crew der `Endurance` zur Hölle aus Eis. Beharrlich verfolgt Expeditionsleiter Sir Ernest Shackleton bald nur noch ein Ziel: 28 Männer lebend wieder in die Zivilisation zurückzubringen. Die faszinierende Geschichte einer Irrfahrt ans Ende der Welt. "Gebt mir Scott als wissenschaftlichen Expeditionsleiter ..., gebt mir Amundsen für eine störungsfreie und effiziente Polar-Expedition, aber wenn sich das Schicksal gegen euch verschworen zu haben scheint, dann fallt auf die Knie und betet um Shackleton."

Velma Wallis: Zwei alte Frauen
Eine Legende von Verrat und Tapferkeit
128 Seiten, Piper Verlag 2005, ISBN: 9783492245692, Euro 7,00,

Ein Nomadenstamm im hohen Norden von Alaska: Während eines bitterkalten Winters kommt es zu einer gefährlichen Hungersnot. Wie das alte Stammesgesetz es vorschreibt, beschließt der Häuptling, die beiden ältesten Frauen als "unnütze Esser" zurückzulassen, um den Stamm zu retten. Doch in der Einsamkeit der eisigen Wildnis geschieht das Unglaubliche: Die beiden alten Indianerfrauen geben nicht auf, sondern besinnen sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten, die sie längst vergessen geglaubt hatten ...

Helge Schneider: Globus Die. Vom Nordpol bis Patagonien. Ein Expeditionsroman
Kiepenheuer & Witsch 2005, ISBN: 978-3462034745, 128 Seiten | KiWi 865, 6,95 Euro

Um vor seinem 50. Geburtstag noch einmal etwas zu erleben, hat Helge Schneider eine Weltreise unternommen, deren Frucht dieser Reiseroman ist. Zu Fuß und mit anderen Verkehrsmitteln trug es ihn in alle Himmelsrichtungen, nun hat er alles aufgeschrieben und kann am 30. August in Ruhe seinen Ehrentag feiern. Sein Geschenk an uns ist dieser Roman, durch den man die Welt ganz neu sieht, auch wenn man selbst schon mal irgendwo war. Und dachte: Das kenne ich. Aber eben nicht!

Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit
Piper Verlag 1987, 10 Euro

Sten Nadolnys vielfach preisgekrönter Roman über den Arktisfahrer John Franklin ist seit seinem Erscheinen 1983 zum Weltbestseller und modernen Klassiker geworden. "Die Entdeckung der Langsamkeit" erzählt die abenteuerliche Lebensgeschichte des Seefahrers John Franklin, der von der Entdeckung der legendären Nordwestpassage träumt und dem die Bedächtigkeit zum erfolgreichen Lebensprinzip wird. Bis heute fand Nadolnys zeitloser Roman über die Kunst der Langsamkeit allein in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Leser.

Jon Krakauer: In eisige Höhen. Das Drama am Mount Everest,
ISBN: 9783890293141, Piper Verlag 2006, 16,90 Euro

Im Mai 2006 jährt sich zum zehnten Mal die Tragödie in über 8000 Meter Höhe, die zwölf Menschenleben kostete und eine wahre Lawine an Everest-Büchern lostrat. Jon Krakauers packende Reportage "In eisige Höhen" wurde zum Symbol erzählender Sachbuch-Bestseller, der Autor, der die Expedition begleitet und ihr fatales Scheitern hautnah miterlebt hatte, zum Inbegriff des bergsteigenden Schriftstellers, des reflektierenden Abenteurers. Sein Meisterwerk vermittelt eindrucksvoll die menschliche Dimension, prangert die Kommerzialisierung des Everest an und setzte damit eine Diskussion über die Mißstände des Extrembergsteigens in Gang, die bis heute anhält. Jetzt erscheint Krakauers Weltbestseller, der mit dem IMAX®-Film "Gipfel ohne Gnade" auch auf deutsch ein Riesenerfolg wurde, in einer gründlich überarbeiteten Ausgabe.


Weitere Bücher zum Thema

Amundsen, Roald: Die Nordwest-Passage - Meine Polarfahrt auf der Gjöa 1903 bis 1907. Nebst einem Anhang von Godfred Hansen. München: Langen, 1908. (Wieder aufgelegt bei Edition Erdmann, Stuttgart, Wien 2001)

Der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen - oder besser: nach einem Eiskristall im Schneefeld - kam es gleich, den Seeweg durch das arktische Insellabyrinth im Norden Amerikas zu finden. Zahllose Abenteurer und Forscher waren an dieser Aufgabe gescheitert. Doch das Schicksal der einen war Ansporn für andere; ganz besonders für den jungen Norweger, der später als erster Mensch den Südpol erreichen sollte: Roald Amundsen.
1903 kaufte er den Fischkutter Gjöa, stellte eine Expedition zusammen und wagte die Fahrt in die endlose Inselwelt oberhalb der Barrengrounds. Vorbei an Grönland führte sein Weg durch die Baffin Bay und schließlich in das Gewirr der unkartierten Wasserstraßen nördlich von Kanada, wo der Abenteurer einen D urchgang zu finden hoffte...

Knud Rasmussen Unter Jägern und Schamanen. Tagebuch der Thule-Fahrt
Unionsverlag, September 2006, UT 371, 320 Seiten, EUR 12,90

1921: Knud Rasmussen will zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftlern die bislang unerforschten Regionen Nordkanadas kartografieren und Flora und Fauna studieren – vor allem aber will er den Menschen begegnen und ihre Mythen und Geschichten aufzeichnen. Über ein Jahr lang besucht er verschiedene Inuit-Gemeinschaften und macht die Bekanntschaft mit dem großen Schamanen Awwa und dessen Familie.
Das Leben der Inuit steht vor dem großen Umbruch. Ab 1923 führt Knud Rasmussens große Forschungsreise entlang der legendären, fast 6000 Kilometer langen Nordwestpassage bis zur Beringstraße. Mit nur einem Hundeschlitten unterwegs, ist die dreiköpfige Expeditionsgemeinschaft ganz auf sich gestellt.

Für Kinder

Wenn es schneit, fallen Massen gefrorener Kunstwerke vom Himmel - Schneekristalle! Und kein Kristall gleicht dem anderen - jeder ist ein Einzelstück der Natur!
Geolino-Beitrag Schneekristalle

Viele Kinder lernen das Leben im Polarkreis durch den Kleinen Eisbären kennen.

Hans de Beer: Der kleine Eisbär und der Angsthase
Findling Verlag, 12,80 €

Der kleine Eisbär Lars hilft dem Schneehasen Hugo aus dem tiefen Loch heraus, in das er gefallen ist. Übermütig spielen die beiden zusammen. Bald stellt Lars fest, das Hugo ein rechter Angsthase ist. Es läßt sich nicht leugnen: Da fällt der Eisbär plötzlich durch die Luke in die Polarstation...

Kleiner Eisbär, lass mich nicht allein!
Wieder ist der heldenmutige Sprößling von zwei lieben Bäreneltern im Eis unterwegs und stolpert mitten hinein in ein spannendes Abenteuer. Diesmal wagt er sich allen Warnungen seines Vaters zum Trotz ein wenig zu nahe an eine Menschensiedlung heran und hat prompt eine Menge Ärger am Bärenhals.

Der besondere Ort

Ein Eishotelist ein Hotel, das jedes Jahr im Herbst aus Schnee und Eis errichtet wird und über den Winter als Touristenattraktion dient. Standorte befinden sich in Skandinavien (Finnland, Schweden, Norwegen) sowie in Nordamerika (Alaska, Kanada).
Die älteste Anlage liegt in Jukkasjärvi, Schweden, circa 200 km nördlich des Polarkreises.
Forschungsstation Swiss Camp auf dem grönländischen Eispanzer
Forschungsstation Swiss Camp© Monika Seynsche
Ein Eisberg südöstlich von Neuseeland
Ein Eisberg südöstlich von Neuseeland© AP Archiv
Zwei sieben Wochen alte Eisbärenmädchen werden am 26. Jan. 2005 im Rostocker Zoo von ihren Pflegern zum Wiegen gebracht
Zwei sieben Wochen alte Eisbärenmädchen© AP