„Die lustigen Weiber von Windsor“

Zwei reife Damen bekommen vom selben Wüstling Liebesbriefe gleichen Inhalts und rächen sich dafür. An den Streichen, von denen auch ihre Ehemänner nicht verschont bleiben, findet bald die ganze Stadt Gefallen und mischt kräftig mit. Die Tochter der einen Familie nutzt den Trubel, um sich gegen die Wunschvorstellungen der Eltern den Mann ihrer Wahl zu angeln.
Ein moderner Mythos ist die Figur des schillernden Außenseiters Sir John Falstaff – dick, wollüstig, anmaßend, dabei aber voller Humor und Leidenschaft, bringt er mit seinen brillanten Frechheiten das Leben einiger gesetzter Herrschaften gehörig durcheinander. Plötzlich erwacht in dem biederen Städtchen Windsor die Lust an Abenteuer, Intrige und Leidenschaft. So ist im Programmheft der Wiener Volksoper zu lesen, wo am 18. Dezember 2010 die Neuinszenierung von Otto Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ Premiere hatte.

Der Regisseur Alfred Kirchner lässt Falstaff in einem alten VW-Bus der 50er Jahre auf die Bühne gefahren. Fenton kommt mit einem museumsreifen Kleinflugzeug. Die Häuser der Familien Fluth und Reich sind vergrößerte Spielzeugmodelle, die bequem mitgeführt werden können. Kirchner schreibt dazu: „Wir haben die Wurzeln des Werkes, seine Entstehungsgeschichte und die seither gemachten Erfahrungen abgewogen und daraus für die Bühne einen Kosmos mit einem ganz eigenen originellen Charakter zu schaffen versucht. In dieser Welt herrscht ein tiefer, nicht immer freiwilliger biedermeierlicher Hang zur Innerlichkeit, zum Häuslichen zum Bürgerlichen, zur romantischen Sehnsucht.“



Volksoper Wien
Aufzeichnung vom 18.12.10

Otto Nicolai
„Die lustigen Weiber von Windsor“
Oper in drei Akten
Libretto: Salomon Hermann Mosenthal
nach William Shakespeare

Frau Fluth – Jennifer O'Loughlin, Sopran
Frau Reich – Alexandra Kloose, Mezzosopran
Sir John Falstaff – Lars Woldt, Bass
Fenton – Daniel Behle, Tenor
Herr Fluth – Morton Frank Larsen, Bariton
Anna Reich – Andrea Bogner, Sopran
Herr Reich – Martin Winkler, Bass
Spärlich – Karl-Michael Ebner, Tenor
Dr. Cajus – Marco Di Sapia, Bass
Chor und Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Sascha Goetzel


ca. 20:25 Uhr Pause mit Nachrichten