Die Lust am Lesen wecken

Von Georg Gruber |
Am 10. März ging <papaya:link href="http://www.lesen-in-deutschland.de/“ text="www.lesen-in-deutschland.de“ title="Lesen in Deutschland“ target="_blank“ /> online. Es handelt sich dabei um ein Internetportal von Bund und Ländern zur „außerschulischen Leseförderung“, erstellt im Auftrag der BLK, der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Herausgegeben und redaktionell betreut wird der Auftritt vom Informationszentrum Bildung des DIPF (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung).
Kinder und Jugendliche lesen immer weniger, in der Schule, wenn es sein muss, aber kaum zum eigenen Vergnügen. Wie kann sich das ändern? Eltern, Lehrerinnen und Erzieherinnen könnten Anreize geben, mehr zu lesen. Wie man die Freude am Buch wecken kann, dabei soll ein neues Internetportal helfen, www.lesen-in-deutschland.de:

Die Elektronischen Medien, Fernsehen, Computerspiele, Internet verdrängen die Bücher aus den Kinderzimmern – so eine gängige These. Die Folge: Eine Kulturnation im Niedergang, Kinder und Jugendliche lesen immer weniger. Sicher, die neue Medien lenken ab, sie können aber auch dabei helfen, Anregungen zu finden, wie man Kinder wieder fürs Lesen begeistern kann. Beispiel Internet:

www.lesen-in-deutschland.de – so heißt ein Internetportal, das Bund und Länder gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Eine Initiative zur außerschulischen Leseförderung, so ist die Startseite überschrieben. Darunter zum Anklicken:

„Leipzig las, hörte und staunte“

Ein Bericht von der Buchmesse und einer von der lit.Cologne

„Darum ist es am Reim so schön und wenn eine Stadt ihre Sportstudios leer stehen lässt, wenn die Literatur ruft – was kann da noch schief gehen?“

Wer beim Surfen zufällig auf die Startseite kommt, sitzt ein wenig ratlos vorm Bildschirm. Wer will hier eigentlich was vermitteln? Dem Internetauftritt fehlt, was ein gutes Sachbuch auszeichnen würde: Ein Einband der neugierig macht, eine Einleitung, in der kurz und in einfachen Worten die einzelnen Kapitel vorgestellt werden. In der die Macher erklären, warum sie was ausgewählt haben, was man wo genau finden kann und wer das Zielpublikum des Ganzen ist.

Eltern, Großeltern, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Bibliothekare und ehrenamtlich Engagierte


Für sie ist der Internetauftritt entwickelt worden, so das DIPF in einer Pressemitteilung zum Start, das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung. Das DIPF betreut bereits zwei umfangreiche und gut eingeführte Internetangebote, den „Bildungsserver“ und die Seite „Bildung Plus“, ein Online-Portal zur Bildungsreform. Wer Muße hat, sich durch das neue Angebot zu klicken, und sich von der Fülle der links nicht verwirren lässt, wird belohnt. Denn, soviel ist klar, die Macher haben Ahnung von der Materie – und sie waren sehr fleißig. Ganz nach dem Motto: viel hilft viel. Der Anspruch scheint: Vollständigkeit. Lesen-in-Deutschland soll das Internet-Portal sein, das Tor, durch das man in die Welt des Lesens kommt, wo man sich umfassend informieren kann, wo die verschiedensten Angebote des Netzes gebündelt werden, damit der Interessierte von dort aus seine Reise starten kann.

Auf der linken Bildschirmseite so etwas wie ein grobes Inhaltsverzeichnis, mit Rubriken wie:

Leseort Familie, Lesetipps, Leseförderung aktiv, Forschung und mehr, Lesekultur in den Ländern.

Dahinter verbergen sich einführende Artikel, Berichte aus der Forschung, Interviews, immer mit thematisch weiterführenden links.

Lesetipps

Unter der Rubrik „Lesetipps“ würde man nun eigentlich eine Reihe von Lesempfehlungen erwarten oder Buchvorstellungen: dieses Buch für jenes Alter. Es gibt stattdessen: Eine Liste mit links auf andere Internetauftritte, die Bücher empfehlen, zum Beispiel den Internetauftritt von Geo, der Stiftung Lesen oder der Stadt Zürich. Also, nichts für den schnellen Nutzer, eher etwas für den, der Zeit und Lust hat, zu stöbern und zu vergleichen.

Am linken Bildrand lassen sich zwei alphabetisch sortierte Datenbanken aufrufen: Unter „Akteure“ finden sich Kurzportraits und Adressen aller relevanten Organisationen und Vereine, zum Beispiel den Arbeitskreis für Jugendliteratur. Und es werden Materialien angeboten, zum herunterladen, eine Fülle, die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU oder eine Studie „Lesekompetenz durch neue Medien“, um nur zwei zu nennen.

In einem Kalender finden sich Ereignisse rund ums Lesen, von den Hamburger Lesetagen bis zum Krimifestival in München. Und es gibt einen newsletter, regelmäßige Informationen per E-Mail.

Mit etwas Glück kann man auch auf einen link stoßen zu einer Seite, die klar strukturiert Anregungen gibt:

www.deutschland-liest-vor.de

eine Kampagne unter der Schirmherrschaft der Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf. Denn das Vorlesen ist ein erster Schritt, Interesse am Buch zu wecken. In welcher Atmosphäre man das am besten macht, wo es Vorlese-Initiativen gibt, welche Bücher man sich kaufen kann, in denen besonders gute Vorlese-Bücher besprochen werden, all das findet man auf dieser Seite, so aufbereitet, dass man selbst auch wieder Lust aufs Lesen und Vorlesen bekommt.
Lesen-in-Deutschland, ein weites Feld, in dem es viel zu entdecken gibt.