Die Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki

Vom Flüstern bis zum ekstatischen Schrei

In einem leeren Zuschauerraum voller roter, plüschiger Sitze sieht man den Komponisten in der ersten Reihe im Stuhl angelehnt, wie er gerade eine seiner großformatigen Partituren in die Hand nimmt.
Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki war auch aktiver Dirigent. © IMAGO / Eastnews
Gast: Kent Nagano; Moderation: Haino Rindler · 24.03.2021
Als 1966 die Lukaspassion in Münster ihre Uraufführung erlebte, wurde weltweit in den Feuilletons davon berichtet. Das Werk wurde durchaus kontrovers diskutiert. Aber es war schnell klar: es ist ein Meilenstein in der Musik des 20. Jahrhunderts.
Im letzten Jahr starb der polnische Komponist Krzysztof Penderecki. Zu seinen Hauptwerken zählt die Lukas-Passion, uraufgeführt 1966. Sie gehört zu den bedeutendsten Chorwerken des 20. Jahrhunderts.

Tradition groß geschrieben

Auch wenn das Werk mit seinen grellen Dissonanzen, Clustern und seriellen Strukturen eine avantgardistische Musiksprache pflegt, stellt es sich doch in den Dienst des Bibelwortes. Und in die oratorische Tradition Johann Sebastian Bachs. Tradition und Avantgarde - wo liegen die Wurzeln? Welche aufführungspraktischen Fragen knüpfen sich an das Werk? Wie groß sind die Interpretationsspielräume?

Enge Zusammenarbeit mit Komponisten

Kent Nagano spricht in der Sendung über seine Aufnahme der Lukaspassion, die bei den Salzburger Festspielen 2018 entstanden ist und für die der Komponist bei den Proben zugegen war.
Der Dirigent mit dunkelgrauen Haaren sitzt vor einer aufgeschlagenen Partitur und lächelt in die Kamera.
Dirigent Kent Nagano kannte Krzysztof Penderecki auch persönlich.© Kent Nagano / Sergio Veranes
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