Wie ein musikalischer Essay
Die litauische Komponistin Onutė Narbutaitė
Von Ramunė Kazlauskaitė
Sprecher: Barbara Becker, Thomas Holländer
Rekonstruktion des Verlorenen
56:29 Minuten

Wie ein musikalischer Essay wirkt die Musik von Onutė Narbutaitė. Die litauische Komponistin folgt der Geschichte ihrer Heimatstadt Vilnius und verwebt die ebenso reichhaltigen wie heterogenen musikalischen Quellen und Idiome.
In Litauen ist Onutė Narbutaitė eine Institution und hat insbesondere auf die jüngere Komponistengeneration prägend gewirkt.
Vor allem der multikulturelle Charme ist es, den Onutė Narbutaitė an ihrer Heimatstadt Vilnius liebt. Schon die historischen Quellen kennen das Mit- und Nebeneinander von Latein, Polnisch, Jiddisch, Hebräisch, Litauisch mit ihren jeweils verschiedenen kulturellen Traditionen. Vieles von dem findet einen Weg in die Musik von Onutė Narbutaitė.
Spuren der Geschichte
Es ist das Heterogene, das sie in ihrem Kompositionen zu vermitteln versteht. Ihre Herangehensweise hat durchaus etwas von einer wissenschaftlichen Arbeit. Zur Vorbereitung wird nicht nur bestimmte Literatur gesucht. Onutė Narbutaitė interessiert sich immer für einen breiteren historischen und kunstgeschichtlichen Kontext, um nach gründlichen Recherchen eine fundierte Sicht auf ihr jeweiliges musikalisches Thema zu finden.
Dabei entsteht eine sehr persönliche Musik, die durch Erinnerung versucht, das Verlorene noch einmal erstrahlen zu lassen.