Die linke Zählkandidatin
Mit der Nominierung ihrer Zählkandidatin hat sich die Linkspartei wieder mal in eine bundespolitische Randlage begeben. Ganz freiwillig ist sie in jene Ecke gegangen, wo sie ihre Gegner von jeher verortet haben.
Nach dem Rückzug Lafontaines hätte die Linke jetzt erstmals und unverhofft die Chance gehabt, Koalitionsfähigkeit zu signalisieren. Wollte sie aber nicht. Dass sie den Kandidaten Gauck nicht bejubeln mochte, konnte man angesichts der Stammwählerschaft im Osten erwarten.
Abenteuerlich aber war dann die Argumentation, die Caren Lay als neue Bundesgeschäftsführerin der Linken dafür lieferte, dass der parteilose ehemalige Stasi-Aufklärer für die Rechtsnachfolgerin der SED als Bundespräsident nicht in Frage kommt: Gauck würde die unsoziale Sparpolitik der Bundesregierung nicht angemessen scharf kritisieren. Das war natürlich vorgeschoben. Andererseits kommt man schon ins Grübeln darüber, welche Vorstellung die neue Führung der Linkspartei von der Rolle des Staatsoberhauptes hat.
Festzustehen scheint jedenfalls, dass die Linke die drei Wochen bis zur Bundesversammlung nun dafür nutzen möchte, mit einer eigenen Kandidatin ein bisschen Wahlkampf zu machen. Was bei einer regulären Bundespräsidentenwahl vielleicht zum Nachweis des politischen Selbstbewusstseins nötig sein mag, ist angesichts der terminlich und personell zugespitzten Sondersituation überflüssig.
Luc Jochimsen als Zählkandidatin für den ersten und vielleicht zweiten Wahlgang aufzustellen, hat nur den Zweck, sich von Grünen und SPD abzugrenzen. Mit dieser Personalauswahl ist es immerhin gelungen, die Fantasielosigkeit von Angela Merkels Kandidatenvorschlag in den Schatten zu stellen. Alle Kriterien, wie Überparteilichkeit und allgemein anerkannte moralische Autorität, die für andere Kandidaten aufgestellt wurden, gelten nichts, wenn man sich in der Not sieht, selbst einen Kandidaten zu finden. Und niemand anders sich opfert als die brave Parteisoldatin, die man wenigstens von früher vielleicht aus dem Fernsehen kennt. Was hörte man noch gestern von Parteichefin Lötzsch, Gauck ginge nicht, weil er ein Mann der Vergangenheit sei. Und heute schickte sie eine 74-jährige Genossin ins Rennen, die bei der Vorstellung davon sprach, dass sie ihre politische Motivation vor allem aus den Erfahrungen als Kriegskind gewonnen habe. Das war doch alles nur noch peinlich.
Gabriel und Trittin können sich jedenfalls darüber freuen, mit der Nominierung von Joachim Gauck nicht nur bei Schwarz-Gelb, sondern auch bei Dunkelrot einen Coup gelandet zu haben. Unabhängig vom Erfolg des Kandidaten.
Abenteuerlich aber war dann die Argumentation, die Caren Lay als neue Bundesgeschäftsführerin der Linken dafür lieferte, dass der parteilose ehemalige Stasi-Aufklärer für die Rechtsnachfolgerin der SED als Bundespräsident nicht in Frage kommt: Gauck würde die unsoziale Sparpolitik der Bundesregierung nicht angemessen scharf kritisieren. Das war natürlich vorgeschoben. Andererseits kommt man schon ins Grübeln darüber, welche Vorstellung die neue Führung der Linkspartei von der Rolle des Staatsoberhauptes hat.
Festzustehen scheint jedenfalls, dass die Linke die drei Wochen bis zur Bundesversammlung nun dafür nutzen möchte, mit einer eigenen Kandidatin ein bisschen Wahlkampf zu machen. Was bei einer regulären Bundespräsidentenwahl vielleicht zum Nachweis des politischen Selbstbewusstseins nötig sein mag, ist angesichts der terminlich und personell zugespitzten Sondersituation überflüssig.
Luc Jochimsen als Zählkandidatin für den ersten und vielleicht zweiten Wahlgang aufzustellen, hat nur den Zweck, sich von Grünen und SPD abzugrenzen. Mit dieser Personalauswahl ist es immerhin gelungen, die Fantasielosigkeit von Angela Merkels Kandidatenvorschlag in den Schatten zu stellen. Alle Kriterien, wie Überparteilichkeit und allgemein anerkannte moralische Autorität, die für andere Kandidaten aufgestellt wurden, gelten nichts, wenn man sich in der Not sieht, selbst einen Kandidaten zu finden. Und niemand anders sich opfert als die brave Parteisoldatin, die man wenigstens von früher vielleicht aus dem Fernsehen kennt. Was hörte man noch gestern von Parteichefin Lötzsch, Gauck ginge nicht, weil er ein Mann der Vergangenheit sei. Und heute schickte sie eine 74-jährige Genossin ins Rennen, die bei der Vorstellung davon sprach, dass sie ihre politische Motivation vor allem aus den Erfahrungen als Kriegskind gewonnen habe. Das war doch alles nur noch peinlich.
Gabriel und Trittin können sich jedenfalls darüber freuen, mit der Nominierung von Joachim Gauck nicht nur bei Schwarz-Gelb, sondern auch bei Dunkelrot einen Coup gelandet zu haben. Unabhängig vom Erfolg des Kandidaten.