"Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos."

Für die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, ist die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos. Es sei weltweit gelungen, neue Zielgruppen zu gewinnen, bilanzierte Limbach das fast abgelaufene Jahr.
Limbach betonte, das Goethe-Institut habe Verständnis dafür, dass die staatlichen Mittel begrenzt seien. Die Zuwendungen für das Goethe-Institut seien seit 2002 kontinuierlich gesunken und angesichts der Staatsfinanzen müsse man davon ausgehen, dass die Gelder auch in Zukunft weiter gekürzt würden.

Angesichts dieser Finanzlage werde das Goethe-Institut sich vor allem Gedanken darüber machen müssen, wie der Auftrag auch weiterhin gut erfüllt werden könne. Dazu seien an manchen Standorten Umstrukturierungen erforderlich. Die Präsenzformen würden umgestaltet, Lesesäle würden eingerichtet und nur in begrenztem Maße, an wichtigen Standorten, würden neue Institute eröffnet werden können. Man habe aber nicht die Absicht, "eine traurige Schließungsdebatte" zu führen.

Einer Zuordnung zum Staatsminister für Kultur erteilte Limbach eine klare Absage. Beim Auswärtigen Amt sei das Institut gut untergebracht. Auch der Auftrag des Instituts sei ein grenzüberschreitender und daher gebe es auch eine Nähe zur auswärtigen Politik, die das Goethe-Institut durch die auswärtige Kulturpolitik bestärke. Gerade in Krisenregionen habe sich die Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt bewährt.

Neue Herausforderungen

Limbach erklärt, man müsse auch grundsätzlich über neue Konzepte der Kulturpolitik nachdenken. Das Institut sei in Westeuropa und Nordamerika gut vertreten. Der Fall des Eisernen Vorhangs habe aber neue Herausforderungen mit sich gebracht. In Mittel- und Osteuropa stehe man vor neuen Aufgaben. Auch Asien stelle eine kulturelle Herausforderung dar und das Goethe-Institut müsse begreifen, dass man nicht nur in eine Richtung schauen könne.

Derzeit gibt es 144 Goethe-Institute in 80 Ländern. 16 davon befinden sich in Deutschland. Das Institut verfügt über ein Jahresbudget von 255 Millionen Euro. 46 Millionen erwirtschaftete das Institut selbst, vor allem durch Sprachkurse.