Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch

Von Ingeborg Breuer und Peter Leusch · 02.12.2006
"Wir schreiben das Jahr 1860. Am 30. Juni findet in Oxford eine Sitzung der angesehenen "Britischen Vereinigung für wissenschaftlichen Fortschritt" statt. Der Saal ist überfüllt, die Situation gespannt. Bischof Samuel Wilberforce, ein konservativer Kirchenfürst, richtet an den Naturforscher Thomas Henry Huxley ironisch die Frage, ob er einen Affen lieber als seine Großmutter oder als seinen Großvater haben wolle.
Huxley, um Worte nicht verlegen, erwidert mit gleicher Ironie: Als Großvater jedenfalls würde er einen Affen einem Mann vorziehen, der seine Fähigkeiten und seinen Einfluss nur dazu benutzt, eine ernsthafte wissenschaftliche Diskussion ins Lächerliche zu ziehen.

Einige Zuhörer glauben gehört zu haben, Huxley wäre lieber ein Affe als ein Bischof. Es kommt zu einem Tumult. Eine Dame fällt in Ohnmacht und muss hinausgetragen werden. Das Thema dieser denkwürdigen Sitzung waren Darwins Theorien. Darwin selbst glänzte durch Abwesenheit. Er kränkelte, wie so oft, und überhaupt absolvierte er nie öffentliche Auftritte."

Mit der Schilderung dieses Tumults beginnt der Evolutionsbiologe und Darwin-Biograph Franz Wuketits sein Buch "Darwin und der Darwinismus". Kaum jemand hat das traditionelle Weltbild so erschüttert wie dieser englische Privatgelehrte, ein Weltbild, dem zufolge alle Lebewesen nach göttlichem Plan gebaut waren - so wie die Bibel es berichtete. Die Welt, so schätze man damals, sei ca. 4000 Jahre alt. Und nun behauptete dieser Darwin, dass alles Leben sich über Milliarden von Jahren auseinander entwickelt hätte!

Eigentlich war Charles Darwin ein Revolutionär wider Willen. Er hatte zunächst Theologie studiert, und taugte in seinem Bedürfnis nach Harmonie vielmehr zum Landpfarrer als zum wissenschaftlichen Umstürzler. Wäre da nicht seine dreieinhalbjährige Forschungsreise rund um den Globus gewesen, zu der er vor 175 Jahren aufbrach. Von dort brachte Darwin Erkenntnisse mit, die den jungen Theologen an die "Schwelle zur Ketzerei" führten, wie er in seinem Tagebuch vermerkte. Darwin kam zu der Auffassung, dass die Natur nicht durch sinnvollen Plan, sondern vom Spiel des Zufalls gelenkt werde. Neue Arten entstehen, indem sich bereits vorhandene variieren. Und der Wettbewerb zwischen dem Neuen und dem Alten entscheidet, wer überlebt.

Wie kaum eine zweite naturwissenschaftliche Theorie löste der "Darwinismus" ideologische, kulturelle und religiöse Debatten aus. Im Namen des Überlebens der Besten verstieg man sich dazu, Imperialismus und Rassismus zu rechtfertigen. Und die Annahme, dass der Mensch vom Tier abstamme, stieß ihn von seinem Thron. Gottfried Benn dichtete: "Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch".

Noch heute weigern sich fundamentalistische Christen in den USA und auch in Europa, die Evolution anzuerkennen. Sie sprechen von einem "intelligenten Designer", ein neues Wort für Schöpfergott. Im November 2002 wurde in Deutschland, Österreich und in der Schweiz eine Umfrage zum Thema Evolution oder Schöpfung durchgeführt. Demnach vertreten immerhin noch 21,1 Prozent der Befragten die Meinung, die Erde und das Leben seien innerhalb der letzten 10.000 Jahre durch Gottes Plan entstanden. Weitere 20 Prozent glauben daran, dass Gott diesen Prozess zumindest maßgeblich gesteuert habe.

In den USA geben sich solche Strömungen deutlich offensiver als in Europa. Statistiken besagen, dass dort nahezu 50 Prozent der Bevölkerung dem Thema Evolution aus religiöser Überzeugung ablehnend bis feindselig gegenüber stehen. Und US-Präsident George W. Bush sprach sich im August 2005 dafür aus, dass in den Schulen die Lehre von einem göttlichen Schöpfer der Welt gleichwertig mit der Evolutionstheorie im Fach Biologie gelehrt werden sollte.

Gott gegen Darwin - schrieb der Spiegel im letzten Jahr. Der Streit zwischen Evolutionismus und Bibelglaube geht weiter ...

Franz Wuketits, Evolutionsbiologe und Wissenschaftstheoretiker, Universität Wien
Wikipedia: Franz M. Wuketits

Auszug aus dem Manuskript:

Franz Wuketits: "Man kann Darwin geistesgeschichtlich zum einen als den Vollender einer ca. 250 Jahre dauernden intellektuellen Bewegung sich vorstellen, "

erklärt der Wiener Evolutions- und Wissenschaftstheoretiker Frank Wuketits,

"Mit der Vollendung dieser 250 Jahre dauernden Bewegung entstand auch schon eine neue Bewegung, nämlich das, was man sehr richtig den Wandel des Menschenbildes genannt hat, dass der Mensch nicht mehr als das gesehen werden konnte, als was er die längste Zeit gesehen wurde, die Krone der Schöpfung, Vollender der Evolution, sondern nur eine Art unter vielen, eine unter vielen Millionen Arten mit besonderen Merkmalen, die auch nichts Außergewöhnliches sind, weil jeder Organismus über verschiedene Merkmale verfügt."

Gottfried Benn
"Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch -:
Geht doch mit anderen Tieren um!
Mit siebzehn Jahren Filzläuse
Zwischen üblen Schnauzen hin und her,
Darmkrankheiten und Alimente,
Weiber und Infusorien,
mit vierzig fängt die Blase an zu laufen -:
meint ihr um solch Geknolle wuchs die Erde
von Sonne bis zum Mond ? Was kläfft ihr denn?
Ihr sprecht von Seele - Was ist eure Seele?"

Darwin schockierte nicht nur die Zeitgenossen, sondern auch die nachfolgende Generation wie die Gottfried Benns. In der ätzenden Schärfe seiner frühen Gedichte wird der Schock spürbar, die bittere Ernüchterung über den metaphysischen Absturz des Menschen.
'Gott ist tot', diagnostizierte Nietzsche, damit diagnostiziert er nicht nur eine Abwendung von der Religion, sondern zugleich das Ende der Metaphysik. Denn in der Philosophie seit Aristoteles galt Gott als erster Beweger, das heißt als Urgrund allen Seins und Garant jeder Wahrheit.

Aufklärung und Wissenschaft im allgemeinen, Darwin im besonderen, bringen dieses metaphysische Fundament zum Einsturz - und überall in Philosophie, Literatur und Kunst, hallte das Echo nach, auch in der jungen Psychononalyse Sigmund Freuds. Freud hat es selber reflektiert:

Kränkungen des Menschen (mp3)

Sigmund Freud: "Zwei große Kränkungen ihrer naiven Eigenliebe hat die Menschheit im Laufe der Zeit von der Wissenschaft erdulden müssen. Die erste, als sie erfuhr, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Weltalls ist, sondern ein winziges Teilchen eines in seiner Größe kaum vorstellbaren Weltsystems. Sie knüpft sich für uns an den Namen Kopernikus. ... Die zweite dann, als die biologische Forschung das angebliche Schöpfungsvorrecht des Menschen zunichte machte, ihn auf die Abstammung aus dem Tierreich und die Unvertilgbarkeit seiner animalischen Natur verwies. Diese Umwertung hat sich in unseren Tagen unter dem Einfluss von Charles Darwin, Wallace und ihren Vorgängern nicht ohne das heftige Sträuben der Zeitgenossen vollzogen."

Und Freud selbst sollte schließlich dem Menschen eine weitere, die dritte Kränkung zufügen. Seine Psychoanalyse deckt auf, dass das menschliche Ich nicht einmal Herr im eigenen Hause ist', dass vielmehr im Rücken von Bewusstsein und moralischem Willen die Kräfte eines Unbewussten tätig sind.

Kopernikus, Darwin und Freud entzaubern Welt und Mensch. Die Welt steht dem Menschen, der seine Krone eingebüsst hat gleichgültig gegenüber.

Thomas Junker, Evolutionsbiologe, Uni Tübingen

Thomas Junker: "Ich sehe es zunächst gar nicht als Ernüchterung, - die Krone der Schöpfung, das klingt ja auch nach Selbstlob. Und Eigenlob. Aber wir haben ja auf der anderen Seite diese religiöse Vorstellung, dass die Menschen nichts wert sind, dass das Leben hier ein Jammertal ist und solche Dinge, Darwin befreit von beiden: er befreit vom Himmel, oder man verliert den Himmel, aber die Hölle verliert man auch, das heißt es ist uns klar, dass wir hier auf der Erde verwurzelt sind, und dass wir hier unsere Zukunft auch haben. "

Der Evolutionsbiologe Thomas Junker hat den vermeintlichen Verlust für sich umgewertet. Er definiert den Menschen nicht mehr durch einen übernatürlichen Ursprung und ein Weiterleben nach dem Tode, also vom Jenseits her, - Junker versteht vielmehr Menschsein radikal diesseitig, als irdische Existenz, ohne Vorher und Nachher. Eine solche Haltung musste sich historisch erst entwickeln, sie verlangt sozusagen einen neuen Menschen.

Ulrich Lüke, Theologe und Biologe, RWTU Aachen

Ulrich Lüke: "Wir haben zwei Schöpfungserzählungen, und die kann man nicht zu einem Topf zusammenrühren. Und daraus eine machen. Die ältere der beiden Schöpfungserzählungen steht an zweiter Stelle. Beginnt im Genesis 2 B im Volksmund bekannt als Adam-und-Eva-Geschichte. In der Adam-und-Eva-Erzählung steht der Adam am Anfang und wenn ich es etwas flapsig sagen darf: der liebe Gott baut sozusagen ein Biotop um ihn herum. Adam ist derjenige der allen Tieren ihren Namen gibt, und auf die Tiere schaut, aber eine Gehilfin die ihm entspricht findet er nicht. Also schafft Gott in dieser Mythologie aus einer Rippe Adams die Eva - die entsteht gewissermaßen ganz am Ende. Wir hätten also in der älteren Schöpfungserzählung den Mann am Anfang, dann wird der Rest des Biotops aufgebaut, und die Eva am Ende. Aber das ist natürlich nicht als Naturkunde zu verstehen ... ich muss nur ein redlicher Theologe sein und lese die erste Schöpfungserzählung, das Siebentagewerk, die jüngere der beiden, dann stelle ich fest: Im Anfang Schuf Gott die Erde, aber die war wüst und leer und Finsternis lag über der Urflut - so ähnlich beginnt es ... ganz am Ende, am 6. Tag entstehen Mann und Frau gleichzeitig, und nicht wie in der zweiten älteren Erzählung, im Jahwisten, erst der Adam dann die übrige Biologie und dann Eva."

AG Evolutionsbiologie im Verband deutscher Biologen (VdBiol)

Homepage des Institute of Human Origins


Auszug aus dem Manuskript:

Affenprozess (mp3)

Gerichtssaal, Stimmengemurmel im Hintergrund, eventuell Klopfzeichen, die zur Ordnung rufen

1. Sprecher: "Mr. Bryan, Sie fordern, dass alles was in der Bibel steht, wörtlich genommen werden soll?
"
2. Sprecher: "Ich glaube, dass alles was in der Bibel steht, so akzeptiert werden sollte, wie es dort steht. "

1. Sprecher: "Glauben Sie, dass die erste Frau Eva war?"

2. Sprecher: "Ja."

1. Sprecher: "Glauben Sie, dass sie buchstäblich aus Adams Rippe gemacht wurde?
"

2. Sprecher: "Ja, das glaube ich."

Sprecherin: "Dayton, USA. 20. Juli 1925. Prozess des US-Bundesstaates Tennessee gegen John Thomas Scopes. Der Biologielehrer ist angeklagt gegen ein gerade erlassenes Gesetz verstoßen zu haben. Es untersagt, an öffentlichen Schulen Darwins Evolutionstheorie zu unterrichten. Clarence Darrow, der Verteidiger, nimmt den Zeugen der Anklage, den christlichen Fundamentalisten und ehemaligen Außenminister Jennings Bryan ins Kreuzverhör."

Gerichtssaal, Stimmengemurmel im Hintergrund

1. Sprecher: "Mr Bryan, haben Sie jemals herausgefunden, woher Kain seine Frau bekam?"

2.Sprecher: "Nein, ich überlasse es den Agnostikern, nach ihr zu suchen."

1. Sprecher: "Die Bibel sagt, er bekam eine, nicht wahr. Gab es andere Menschen auf der Erde zu der Zeit?"

2.Sprecher: "Das kann ich nicht sagen."

1. Sprecher: "Haben Sie sich nie darüber Gedanken gemacht?"

2.Sprecher: "Damit habe ich mich nicht befasst?"

1. Sprecher: "Es wird von keinen anderen berichtet, aber Kain bekam eine Frau."

2.Sprecher: "Das ist es, was die Bibel sagt."

Sprecherin: "Der Biologielehrer John Th. Scopes verlor den Prozess, er wurde zur Mindeststrafe in Höhe von 100 Dollar verurteilt. Aber blamiert hatten sich die staatliche Anklage und die Evolutionsgegner im Lande. Denn der so genannte Affenprozess war überall in den USA aufmerksam verfolgt worden und machte Darwins Lehre in den USA erst richtig bekannt. Gleichwohl blieb jenes Gesetz in Tennessee bis 1968 in Kraft, das verbot Theorien zu unterrichten, die in Bezug auf die Entstehung des Menschen der Bibel widersprechen."

1. Sprecher: "Auch heute stehen sich in den USA Bibelgläubige und Evolutionsanhänger unvermindert hart gegenüber. Im vergangenen Jahr beschlossen die Schulräte in Kansas, dass die Lehrer im Biologiekurs nicht allein Darwins Lehre unterrichten sollen, sondern auch erzählen dürfen, wie eine überirdische Macht die Menschen geboren hat. 'Darwin gegen Gott', schrieb der Spiegel, ein Kulturkampf zwischen Religion und Ratio finde in 20 Bundesstaaten der USA statt. Aber auch in Europa gehen religiös konservative Gegner Darwins in die Offensive. So erklärte jüngst der stellvertretende Erziehungsminister Polens, Miroslav Orzechowski, es sei traurig dass die Lüge der Evolutionstheorie an den Schulen unterrichtet würde. Und nannte Darwins Lehre eine "Parawissenschaft für Ungläubige"."

Literatur und Links:

Darwin, Charles
Mein Leben : 1809-1882
Hrsg. von Nora Barlow. Mit einem Vorw. von Ernst Mayr.
Frankfurt am Main 1993

Charles Darwin
Biographie
Hamburg 2005
DVD-Video (ca 50 Min.)

Stone, Irving
Der Schöpfung wunderbare Wege. Das Leben des Charles Darwin
(Biographie) München 1981

Wuketits, Franz
Charles Darwin. Der stille Revolutionär.
München-Zürich 1987

Wuketits, Franz
Darwin und der Darwinismus
München 2005

Junker, Thomas
Die Evolution des Menschen
München 2006

Junker, Thomas
Geschichte der Biologie. Die Wissenschaft vom Leben
München 2004

Kutschera, Ulrich
Evolutionsbiologie
Stuttgart 2006

Lüke, Ulrich
Das Säugetier von Gottes Gnaden. Evolution, Bewusstsein, Freiheit
Freiburg 2006

Mayr Ernst
Das ist Evolution
München 2005

Auszug aus dem Manuskript:

Ulrich Lüke: "Die Arche Noah ist nicht die Luxusjacht für den Menschen allein, sondern ... eine Verpflichtung, eine Sorgfaltspflicht gegenüber der Restschöpfung, in dem Sinne vollzieht er einen Auftrag Gottes, in dem Sinne ist er Abbild Gottes, dass er wie ein guter Hirte der Schöpfung gegenübersteht, und nicht plündert, wegschlachtet und zerstört, also der Mensch, der die Tiere mit in die Arche nimmt ist, nur als rettender ein geretteter."

Rettung vor Krankheiten und Gebrechen verspricht sich die Menschheit vor allem vom Fortschritt der Wissenschaften und ihrer medizinisch-technischen Anwendung. Das menschliche Genom ist entziffert, wenn auch nicht in allen Funktionen durchschaut.
Soll der Mensch nun das Geschehen der Evolution, in dem er bis jetzt nur ein Mitspieler war, selber in die Hand nehmen? Soll er Regisseur werden, Designer seiner selbst?
Ulrich Lüke: "In der Zeit in der ich Biologie studierte, wurde uns gesagt es gibt nur ganz wenige Gene im Erbgut des Menschen, das meiste ist Müll, Gen-Müll können wir nicht brauchen. Heute schaut man sich den Gen-Müll genauer an und stellt fest, dass da ganz viele regulatorische Funktionen außerhalb dieser eigentlich kodierenden Gene liegen, das heißt wenn wir damals den an der Spitze der Forschung befindlichen aufgesessen wären und ihnen alles abgenommen hätten, was sie zum Teil in Allmachtsphantasien so von sich gegeben haben, dann wären wir in eine Sackgasse gelaufen, in eine möglicherweise gefährliche Sackgasse. Denn in dem Jahrmillionen Reigen der Evolution, der zu uns geführt hat, gibt es Optimierungsprozesse, die wir überhaupt nicht durchschauen. Und wenn wir in die Keimbahn eingreifen wollen, das ist dann so, wie wenn ich mich mit der Laubsäge hinsetze und aus einer Stradivari-Geige noch was Besseres machen will. Das wir mir nicht gelingen."

Das Argument, dass auch die Evolution immer wieder den Menschen verändert habe, ist richtig, wird aber der Tragweite gentechnologischer Selbstversuche nicht gerecht.
Die Evolution hat sich sehr viel Zeit gelassen, während heute in der Gentechnologie schon der dritte Schritt erfolgt, ohne die Folgen des ersten und zweiten abzuwarten.
An bestimmten Lösungen, die die Evolution wie zufällig auch immer gefunden hat, hat sie äußerst konservativ festgehalten. Die Kombination von Genen, die beim Menschen die Entwicklung des Auges kodieren, tun dies auch schon bei der Taufliege.

Vielleicht hat die Evolution längst jene Variante durchgespielt und verworfen, die die Gentechnologie demnächst als Verbesserung des Menschen anbieten wird. So wie jene Dopingpräparate, die den Menschen zwar schneller laufen lassen, aber auf Dauer seine Gesundheit ruinieren.

Wie mag die Evolution weitergehen - vor dem Horizont von Überbevölkerung und drohendem Klimawandel?

Vielleicht wird der Mensch von anderen Geschöpfen abgelöst. Es könnte sein, dass ihn die robusten Bakterien so lange überleben, wie sie schon Ewigkeiten vor ihm existierten. Vielleicht sind es aber auch seine eigenen technischen Geschöpfe. Heute schon werden Computer in der Hauptsache von anderen Computern hergestellt und programmiert. Was ist wenn die intelligenten Maschinen sich verselbständigen? Werden sie dem Menschen die Krone der Schöpfung entreißen?

Und wir - sind wir dann die Haustiere der Computer?

Im Internet:

Weltweites Echo hat Kardinal Christoph Schönborn mit seiner Aussage zum "Intelligent Design" hervorgerufen. Folgt die Evolution einem intelligenten Design, hat sie einen Plan, eine Richtung und ein Ziel? Oder entwickelt sich Lebendiges bloß als zufälliges Spiel? Was erklärt die Evolutionstheorie und was kann sie nicht erklären? Worin besteht der Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Theologie? Darüber diskutiert Gerhard Schwarz mit einer prominent besetzten Expertenrunde.

Aufzeichnung der Sendung des ORF 2
Philosophicum: Schönborn, Darwin und kein Ende
(Livediskussion vom 17. Jan. 2006)
mit:
Kardinal Schönborn (Erzbischof von Wien)
Thomas Junker (Evolutionsbiologe)
Josef Mitterer (Philosoph),
Robert Spaemann (Philosoph),
Video