Die Krisengewinnler

Berlins Party-Macher fürchten die Krise nicht, im Gegenteil: Sie freuen sich. Erstens weil Großstädter lieber auf Urlaub verzichten als auf Tanzen in Clubs und zweitens weil die Todfeinde der Partymacher von der Bildfläche verschwinden. Investoren, die in den letzten Monaten eine feiertaugliche Immobilie nach der anderen umbauen oder abreißen wollten, ziehen sich zurück. Mit einem Mal gibt es wieder viel Raum für sogenannte "Zwischennutzungen.
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Jobs an der Bar
Der Glanz von Big Apple hat Risse bekommen. Viele Tragödien der Finanzkrise spielen sich hier ab. An der Wall Street, die seit jeher über das Wohl und Weh der ganzen Stadt entscheidet, ist die Stimmung schlechter als nach den Terroranschlägen vom 11. September. Dutzende Banken sind Pleite gegangen. Andere können nur überleben, weil sie immer mehr Mitarbeiter entlassen. Rückhalt finden die Geschassten auf sogenannten Pink-Slip-Partys, das Nachtleben der Megalopolis mutiert zur Jobbörse.

Stoff sparen
Nicht nur die Röcke werden noch kürzer, auch die Hosensäume wandern nach oben. Hotpants zu Highheels – diese Kombination ist diesen Sommer kaum wegzudenken aus der Mode. Dabei sind die engen, den Po betonende Shorts alles andere als einfach zu tragen. Sexy oder schockierend? – Das war schon in den 70ern die große Frage. Denn die knappen Hosen verdecken und verzeihen nichts. Ein Essay über Mode in ihrer unerbittlichsten Form.

Von Buenos Aires lernen
In Buenos Aires ließ die Krise im Dezember 2001 den Präsidenten stürzen und die Wirtschaft kippen – ein Schock, der neben allen negativen Folgen auch viel kulturelle Kreativität freisetzte: Über 300 Off-Theater Gruppen gibt es mittlerweile in der Stadt. Film und Tanz glänzen mit bescheidenen Budgets auch international. Modemacher und Designer punkten mit so originellen Ideen, dass die UNESCO Buenos Aires 2005 den Titel "Design-Stadt" verlieh. Macht Krise kreativ? Ein Gespräch mit dem argentinischen Erfolgsregisseur Rafael Spregelburd.